Ist Bankkaufmann ein guter Beruf?

4 Antworten

Tja, da schlagen als Banker zwei Herzen in meiner Brust.

Zum einen: Ja, viele heutige Einsatzbereiche für Bankkaufleute wird es schon in zehn, fünfzehn Jahren nicht mehr geben. Ich meine damit die Kollegen an der Kasse/Schalter, der Standard-Beratung von Privatkunden und vielen Back-Office-Tätigkeiten. Diese Dinge kann man auf die ein oder andere Weise technisieren.

Zum anderen: Alle anspruchsvollen Tätigkeiten werden in einigen Jahren zwar noch mehr technisch unterstützt sein, aber immer noch von Menschen ausgeführt werden. Damit meine ich umfangreiche Anlageberatungen, Baufinanzierungen, Beratung gewerblicher Kunden, Transaktionsberatungen, Investmentbanking, etc.

Wenn du dir also zutraust, dich auch auf hohem Level immer wieder zu beweisen, stetig dazuzulernen und ggf. auch mit einem Studium (ggf. auch berufsbegleitend) dir eine Nasenlänge Vorsprung gegenüber anderen zu verschaffen ... dann ist der Beruf des Bankkaufmann auch weiterhin für dich vergleichsweise zukunftsorientiert.

Bezüglich Bezahlung: In Privatbanken (Deutsche Bank, Commerzbank, ...) wird nach Tarifvertrag gezahlt, üblich ist nach der Ausbildung eine Übernahme in die Tarifgruppe 5 (TG5) mit entsprechenden Aufstiegsmöglichkeiten. Nach einem vorherigen Studium ist eine Einstellung mit TG7 und aufwärts - bei Vertriebstätigkeiten - üblich.

https://www.dbv-gewerkschaft.info/gehaltstabellen/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Schwer oder nicht ist schlecht zu beurteilen. Es gibt Leute denen es liegt und die allgemein nicht lernen müssen, die bestehen ohne zu lernen mit Traumnoten, andere hingegen fallen trotz lernen durch. Viele müssen schon ein bisschen was machen, dann ist es aber meist gut zu schaffen.

Ob es ein guter Beruf ist, ist schwer zu beurteilen, da es sich durch die Digitalisierung gerade wandelt. Wenn man technikaffin ist, kann man dort noch lange Arbeit finden, wohingegen klassische Berater nach und nach eher wegfallen. Manche Jobs in der Bank sind daher zukunftssicher, anderer hingegen werden es zukünftig schwer(er) haben.

Während der Ausbildung gibt es bei privaten Banken:

  • 1. Lehrjahr: 1.036€
  • 2. Lehrjahr: 1.098€
  • 3. Lehrjahr: 1.160€

Gehaltstabellen inkl. Ausbildung für Sparkassen und Genossenschaftsbanken findest du bei Google.

Als Einstieg nach der Ausbildung gibt es oft Tarifgruppe (TG) 4, vereinzelt TG3 oder TG5. TG4 entspricht aktuell bei privaten Banken 2.553€ brutto p.M. im 1.&2. Berufsjahr. Nach dem dualen Studium gibt es oft TG5 oder TG6.

Wie schnell man dann weiter aufsteigt und bei welcher TG man "endet" oder gar irgendwann außertariflich bezahlt wird, hängt vom späteren Job und natürlich auch der eigenen Leistung ab.

Zudem sind bei Tarifangestellten auch Zulagen zum Gehalt möglich z.B. Fahrtkostenzuschüsse. Außerdem steigt man auch innerhalb einer TG über Berufsjahre auf, würde man immer in TG4 bleiben, hätte man im 10. Berufsjahr 3.194€ brutto.

Als Tarifangestellter kann man aktuell maximal in TG9 und 11 Berufsjahren 4.974€ p.M. verdienen, 13,5 Gehälter im Jahr, plus evtl. Zulagen und Boni/Gewinnbeteiligungen. Aber wie gesagt, es gibt auch außertariflich Angestellte, da gibt es nach oben theoretisch kaum Grenzen.

Es hängt auch immer von der Bank und teils vom Standort ab, welches Gehalt für welchen Job bezahlt wird, das ist nicht überall gleich und zum Teil auch Verhandlungssache.

Ich würde lieber etwas anderes lernen, früher war das eine gute Wahl, jetzt wird überall Personal eingespart. Meine R+V Bank hat vor ca. 5 J. mit einer grösseren R+V Bank fusioniert, der Service ist weg, alles ist anders, ich war einer der ganz wenigen Genossen die die Fusion abgelehnt haben, 99 % haben dafür gestimmt, das haben die meisten schon bereut, jetzt ist es zu spät.