Ist Babytaufe aus christlicher Sicht richtig oder falsch?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Falsch 53%
Richtig 40%
Sonstiges 7%

9 Antworten

In biblischer Sicht, also etwa zur Zeit Jesu stellte sich diese Frage gar nicht erst, denn die Antwort war klar. Erst als Erwachsener wurde man getauft, so auch Jesus selbst.

Die Einführung der Kleinkindtaufe fand erst in Folge des Einflusses der Römisch-Katholischen Kirche statt, also etwa ab dem 4. Jahrhundert. Das macht die Kleinkindtaufe aber in keiner Weise richtig, denn zur Taufe muss man sich selbst entscheiden, da diese im ursprünglichen Sinne nicht nur der Aufnahme in eine Gemeinschaft dient, sondern auch und insbesondere der Reinwaschung von Sünden, die man eventuell vorher begangen hat und von denen man ebenfalls zuvor umgekehrt ist.

Ein Kleinkind ist aber unschuldig, da es noch nicht die notwendige Intelligenz und Erziehung besitzt, um zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Folglich bedarf es auch der Taufe noch nicht. Und was diese so genannte Erbsünde betrifft, die auch wieder eine Erfindung der RKK ist, so ist auch diese schlichtweg unbiblisch.

Schon die Offenbarung 20,12-13 fasst es recht gut zusammen:

12 Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; und ein anderes Buch, das Buch des Lebens, wurde geöffnet. Die Toten wurden gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war, nach ihren Taten. 13 Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Taten.

Ähnlich ist es dann noch in Offenbarung 22,11-12:

11 Wer Unrecht tut, tue weiter Unrecht, der Unreine bleibe unrein, der Gerechte handle weiter gerecht und der Heilige strebe weiter nach Heiligkeit. 12 Siehe, ich komme bald und mit mir bringe ich den Lohn und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht.

Auch wenn manche Gläubige dies anders sehen mögen, die dahingehend augenscheinlich im Irrtum liegen, gilt diese Aussage der zitierten Schriftstellen ebenso auch für Gläubige, denn sogar zu seinen treuesten Jüngern sagte Jesus laut Matthäus 25,31-46 (sorry wegen der nun folgenden langen Passage):

31 Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. 32 Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. 33 Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. 34 Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! 35 Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; 36 ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? 38 Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? 39 Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. 41 Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! 42 Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; 43 ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. 44 Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? 45 Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. 46 Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.

Hervorhebungen sind von mir zur Betonung, dass es nur um die jeweils eigenen Taten (Werke) geht, nicht aber um das, was Vorfahren getan haben, was daher auch die Erbsünde mit einschließt.

Richtig

Die Taufe von kleinen Kindern hatte sich vor allem entwickelt, da man sich fragte, ob die Kinder christlicher Eltern aus der Gemeinschaft der Kirche "ausgeschlossen" bleiben können. Die Erlösungsbedürftigkeit jedes Menschen — also auch kleiner und "unschuldiger" Kinder — war erst sehr viel später eine reflektierte Begründung für die Kindertaufe.

Von der Praxis her — also nicht vom theologischen Inhalt — ist die Säuglingstaufe eher mit der jüdischen Beschneidung vergleichbar. Diese wird vorgenommen, ohne dass die Kinder eine eigene Entscheidung treffen. Diesen Gesichtspunkt halte ich für für das Verständnis wichtig, was in der Taufe geschieht: Der eigentlich Handelnde ist Gott selbst und das Heil, das er schenkt — manche nennen es Rettung von Sünde und Tod — wird geschenkt unabhängig von meiner Fähigkeit zur freien Entscheidung oder sonst einem abhängigen Verhalten, auch nicht von meiner Glaubensfähigkeit. Wann glaube ich denn wirklich genug, um in diesem Sinne gerettet zu werden? Und selbst wenn, wird dann nicht der Glaube selbst zum menschlichen Werk?

Dieses Handeln Gottes am erlösungsbedürftigen Menschen kommt am deutlichsten zum Ausdruck bei der Taufe von kleinen Kindern christlicher Eltern, vielleicht auch noch bei geistig behinderten Menschen, da deren Möglichkeiten auch sehr beschränkt sind. Erst der Glaube, dann die Taufe — ok, bei Erwachsenen ist das der normale Weg. Und doch bleibt die Gnade Gottes in der Taufe immer geschenkt, nicht "erlaubt".

Ein Babytaufe ist aus christlicher Sicht weder richtig noch falsch.

In der Bibel steht dazu nichts, auch nicht, dass es falsch oder verboten ist oder notwendig ist.

Dass die ersten Taufen eher bei Erwachsenen stattfanden ist der Situation geschuldet, es ist aber nicht auszuschließen, dass da auch Babys oder Kinder dabei waren. Nur weil es nicht explizit in der Bibel steht, heißt nicht, dass es nicht stattfand.

Sonstiges

Ich bin da ein bisschen hin und her. Einerseits finde ich es gut, dass z.B. ich im jungen Alter bereits getauft wurde, weil ich zu der Zeit ganz viel mit Krankheiten zu kämpfen hatte und anschließend über einen ganzen Zeitraum der Fitteste in der Familie war. ;)

Andererseits finde ich aber, dass man schon selbst sagen sollte: "Ja, ich möchte zu Jesus gehören." und sich dann taufen lässt. Und das geht eher, wenn man älter ist.

Falsch

Schau mal was in der Bibel zum Thema Taufe steht:

Apostelgeschichte 8; 36 Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? 37 Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist!

Wie soll ein Baby seinen Glauben bezeugen?

1. Petrus 3; 19 in welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis verkündigte, 20 die vor Zeiten sich weigerten zu glauben, als Gottes Langmut einstmals zuwartete in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in der wenige, nämlich acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch das Wasser, 21 welches jetzt auch uns in einem bildlichen Sinn rettet in der Taufe, die nicht ein Abtun der Unreinheit des Fleisches ist, sondern das Zeugnis eines guten Gewissens vor Gott durch die Auferstehung Jesu Christi.

Auch hier lehrt die Bibel das Gegenteil der Katholischen Kirche (Befreiung der Erbsünde).

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für alles rund um die Bibel.