Inverter Stromgeneratoren, Parallel-Fähigkeit - wie funktioniert die Synchronisierung?
Hallo.
Gibt es hier einen Fachkundigen bzgl. Inverter-Generatoren (bspw. Honda Eu22i) und die Technik hinter der Parallel-Funktion?
Honda-Inverter-Generatoren (und viele Inverter-Generatoren anderer Hersteller) sind ja parallel-fähig.
Meine Frage: Wie funktioniert die Synchronisierung in der Praxis? Vermutlich müssen die Generatoren VOR Motorstart (und somit laufendem Inverter) verbunden werden. Der Erste Generator sucht einen vorhandenen Sinus, findet keinen, macht also seine Sinus-Frequenz, ist sozusagen der Taktgeber. Der 2. Generator - vor aktivieren des Inverters prüft ob eine Sinus-Frequenz vorhanden ist, findet entsprechend eine, und synchronisiert sich dann?
Frage ist folgende:
Kann bspw. einen Honda Eu22i mit einem nicht parallel-fähigem Inverter verbunden werden (Powerstation, bspw. Bluetti AC 200 Max), wenn der Inverter ohne Parallel-Fähigkeit, also ohne Synchronisierung zuerst läuft, also den Takt vorgibt, und dann der Eu22i dazugeschaltet wird und sich entsprechend anpasst?
Wenn das geht ist sicherlich folgendes zu beachten:
Der Inverter mit der niedrigern Maximalleistung darf nicht überlastet werden. Also beispielhaft vereinfacht: Honda 2200W Powerstation 1800W, dann sind im Parallelbetrieb max. 3600W möglich, um Überlast und Abwurf des leistungsärmeren Inverters zu vermeiden.
Warum das interessant ist:
In speziellen Fällen könnte die Leistung von bspw. Powerstations (Bluetti/Ecoflow, etc) oder auch der Smart-Generator von Ecoflow mit dem Eu22i synchronisiert und parallel geschaltet werden, wenn mehr Leistung benötigt wird. Hintergrund ist, daß heute mit den Powerstations neben einem Zweiten Generator eher eine vernünftige Powerstation (mit ca. 2000VA) vorhanden ist, als ein 2. Generator, und das manche starken 230V-Geräte auch mal 3,5kW verlangen können. Kombination aus genanntem EU22i (oder vergleichbarem Generator) und einer Powerstation (bspw. Bluetti AC200Max) würde das ermöglichen, wenn denn der Honda-Generator parallel mit der Powerstation gehen würde, ohne das irgend etwas Schaden nimmt...
1 Antwort
Technisch gesehen entspricht das einem Modus, der nicht ganz, aber fast wie bei netzgeführten Wechselrichtern aktiv ist.
Der Sinus des nachzuahmenden Netzes bildet das Eingangssignal und mittels sinusbewerteter Pulsbreitenmodulation wird das Ausgangssignal konsturiert. Zum synchronisieren muss dann Betrag, Phasenlage und Frequenz übereinstimmen.
Ein netzgeführter WR würde hier noch eine Phasenverschiebung einleiten, damit Strom in das Netz eingespeist werden kann. Dieser Part würde aber bei einem Parallelbetrieb von zwei Quellen untereinander gemieden. Sonst würden Ausgleichsströme fließen.
Bei modernen Geräten erfolgt diese Anpassung über einen Datenaustausch, wobei es hierbei eine Art Master-Gerät gibt, der mit anderen Slave-Geräten kommuniziert.
Wie das in deinem konkreten Fall bzw. genau bei deinem Gerät abläuft, kann hier nur der Hersteller beantworten. Wie und ob oder inwiefern die Parallelschaltung mit herstellerfremden Geräten möglich ist, kann vermutlich auch nur der jeweilige Hersteller beantworten.
Schwierig. Wenn die Parallelschaltung in die Hose geht bzw. die Synchronisation nicht stattfindet, kann das je nach Unterschied der Spannungen und Phasenlage zu den jeweiligen Momenten zu sehr hohen Ausgleichsströmen führen. Das kann vielleicht bei dem speisenden Gerät den Überstromschutz aktivieren, je nachdem, wie der implementiert ist. Beim anderen Gerät kann das aber auch zur Zerstörung führen.
Das sind ja keine herkömmlichen Transformatoren wo der Energiefluss in beide Richtungen erfolgen kann, sondern eher Einbahnstraßen. Ein Schutz in solchen Fällen ist zwar grundsätzlich kein Problem, aber wie und ob der Hersteller von XY das gemacht hat? Ist halt ein Risiko und ich würde die Finger vor solchen Experimenten lassen.
Sehr wahrscheinlich erlauben die Hersteller bei ihren Geräten auch nur einen Parallelbetrieb mit identischen oder klar benannten Modellen und das wird berechtigte Gründe haben.
Mehr kann ich hier nach bestem Wissen und Gewissen nicht beitragen.
Danke für Deine Antwort.
Die Parallelschaltung bei den Generatoren - soviel konnte ich in Erfahrung bringen - funktioniert ohne spezielle Datenverbindung. Die Parallelschaltung (Parallelkabel) verbinden lediglich L&N (wobei das bei nicht geerdeten Systemen vermutlich die falsche Ausdrucksweise ist, da L ca. 115V hat, und "N" auch, also wahrscheinlich dann als L2 benannt werden müsste, und ein Nulleiter gar nicht vorhanden ist). Es braucht entsprechend rein technisch gesehen kein spezielles Parallelkabel, auch ein Kabel mit 2 Schuko-Steckern würde funktionieren, ist aber natürlich gefährlich und daher nur im Versuchslabor eine Option.
Falls ich eine Parallelschaltung, wie in der Frage beschriben versuche: Ist nach Deinem Verständnis (ohne Gewähr natürlich) schlimmstenfalls der Leistungsschalter der Geräte ausgelöst, oder vermutlich eher ein oder gar beide Inverter Schrott?