Inventar (Bestandsverzeichnis) zunehmend Liquidität und zunehmend Fälligkeit?

1 Antwort

Das Inventar ist ein genaues und ausführliches Bestandsverzeichnis über alle Vermögensgegenstände und Schulden sowie das Reinvermögen eines Unternehmens.

Die Vermögensposten sind nach dem Grad der Flüssigkeit (Liquidität) zu ordnen. Das Vermögen gliedert sich in zwei Gruppen, in das Anlage-und Umlaufvermögen. 

Die Gegenstände des Anlagevermögens dienen dem Unternehmen langfristig. Das Anlagevermögen ist das Fundament der eigentlichen Betriebstätigkeit. Zu den Gegenständen des Anlagevermögens zählen: Grundstücke, Gebäude, Maschinen und maschinelle Anlagen, Fahrzeuge (Fuhrpark), Betriebs-und Geschäftsausstattung usw.

Das Umlaufvermögen verbleibt kurzfristig im Unternehmen. Zum Umlaufvermögen gehören Waren, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen , Sonstige Forderungen, Finanzmittel, wie Guthaben bei Kreditinstituten, Postbank, Kasse.

Die Schulden sind nach der Fälligkeit und Dringlichkeit zu gliedern. Es wird zwischen langfristigen Schulden (Hypotheken, Darlehen) und kurzfristigen Schulden (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Sonstige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten) unterschieden. Für den Unternehmer sind die Schulden das arbeitende Fremdkapital.

Wie du siehst, geht es um die Reihenfolge der Bilanzpositionen: Das Vermögen, also die Positionen der Aktivseite, wird nach steigender (zunehmender) Liquidität geordnet. Liquidität heißt "Flüssigkeit", das meint "zu Geld werden". Am wenigsten "flüssig" ist das langfristige Vermögen, also Gebäude, Maschinen, Fuhrpark, Geschäftsausstattung. Beim Umlaufvermögen steht zuerst Waren, sie müssen erst verkauft werden, damit sie "zu Geld werden" Danach Forderungen, sie sind schon nah an totaler Liquidität, da der Kunde sie bald ausgleicht. Dann Bank und Kasse, das ist Geld, also volle Liquidität.

Die Passivseite wird nach Fälligkeit gegliedert. Also nach steigender Dringlichkeit. Zuerst Eigenkapital, da besteht keine Dringlichkeit der Bezahlung, es gehört dir. Dann etwa Hypothekenschulden, sie sind langfristig, wenig Dringlichkeit, im Moment kaum. Am Ende die Verbindlichkeiten an Lieferer. Die sind Dringlich, weil sie bald ausgeglichen werden müssen.


danyy0231 
Fragesteller
 11.11.2021, 19:30

erstmal danke für die ausführliche Beschreibung. Kann man aber eigentlich sagen dass das Inventar so aufgeteilt ist, dass beim Vermögen es so ist wie schnell man Sachen zu Geld machen kann und bei den Schulden was dringender zu bezahlen ist?

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GustavoFring1  11.11.2021, 20:18
@danyy0231

Bei den Verbindlichkeiten liegst du richtig, aber bei dem Vermögen nicht.

Die Passivseite wird nach Fälligkeit gegliedert. Also nach steigender Dringlichkeit. Zuerst Eigenkapital, kurzfristige Verbindlichkeiten, langfristige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus L.u.L.

Das Umlaufvermögen verbleibt kurzfristig im Unternehmen. Das Anlagevermögen kann man nicht zu Geld machen. Das Umlaufvermögen bedeutet, dass die Waren zuerst verkauft werden müssen, damit sie "zu Geld werden".

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