Inklusion?

tomaushamburg  04.04.2022, 11:08

Wo genau werden Menschen mit Behinderungen denn ausgeschlossen?

88eaglegang 
Fragesteller
 04.04.2022, 11:14

Der 1.Arbeitsmarkt z.B.

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

"Die Gesellschaft" ist keine homogene Ansammlung von Leuten.

Wie jemand Behinderten begegnet, ist immer eine Frage der individuellen Einstellung.
Und die wird durch Erziehung und Bildung geprägt.

Leider ist es ja so, dass man schon diskriminiert wird, wenn man aus einem andren Bundesland in eine andre Gegend zuzieht...

Behinderte sind nun mal behindert - sie können je nach Art der Behinderung nicht überall mitmachen, aber man kann sie in die Gemeinschaft integrieren.
Um das zu gewährleisten, wäre soziale Erziehung in der Schule sinnvoll - und auch nötig, um generell anständiges Sozialverhalten zu erlernen. Millionen Elternhäuser kann man nicht ändern - aber das Curriculum der Schulen schon!

Inklusion halte ich für sehr wichtig und wird teilweise in Deutschland, meiner Ansicht nach, eher stiefmütterlich behandelt. Bis Inklusion in unserer Gesellschaft jedoch vollständig ankommt und fest verankert ist bedarf es noch an viel Zeit, Forschung und eben Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft. Die Länder, auch außerhalb von Deutschland, handhaben Inklusion alle recht unterschiedlich. Die Bundesländer in Deutschland beispielsweise haben kein einheitliches Konzept zur Inklusion. Manche Seiten kritisieren, das Inklusion kostenintensiv sei und u.a. daher schwer umsetzbar, z.B. Barriefreiheit schaffen in Gebäuden, öffentlichen Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz etc. Aus diesen und anderen Gründen haben es potentielle Arbeitnehmer mit Behinderung auch so schwer auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Inklusion ist demnach nicht nur Aufgabe der Schulen und Förderstätten sondern eben auch der Arbeitgeber. Diese fühlen sich ggf. durch die Politik im Stich gelassen, da die Arbeitsplätze teilweise behindertengerecht umgestaltet werden müssen (Kosten). Deswegen könnte ich mir vorstellen, das sich manche Arbeitgeber damit schwer tun, einen Arbeitnehmer mit einer schwereren Behinderung einzustellen, was natürlich nicht der Fall sein sollte.

Sicherlich spielt ggf. auch die Art und Schwere der Beeinträchtigung eine Rolle. Somit fällt es ggf. Regelschullehrern, aufgrund mangelnden Wissens über Behinderungen - da nicht Teil oder kaum Teil des Studiums - , auch so schwer Schülern:Innen angemessen zu betreuen und zu unterrichten. Häufig werden Integrationshilfen für bestimmte Schulklassen engagiert, um Schulkinder mit Beeinträchtigung im Unterricht zu unterstützen. Ich selbst hatte einmal in einer Grundschulklasse hospitiert, in der zwei Schüler mit einer Behinderung nur einmal wöchentlich durch eine Schulpsychologin betreut werden konnten. Wohlmöglich konnte die Schule keine langfristige Betreuung finanzieren, ist aber nur eine Vermutung.

Die frühere Exklusion von Menschen mit Behinderung spielt sicherlich auch eine tragende Rolle und wenn ich ehrlich bin, ist dies auch heutzutage noch der Fall. (Exklusion ist noch nicht (vollständig) abgebaut).

Ich möchte das Thema jetzt nicht weiter vertiefen, aber hier habe ich ein paar Links für dich, die du dir anschauen solltest. Sie sind sehr informativ und beantworteten dir wahrscheinlich ein paar Fragen zum Thema Inklusion.

https://www.betreut.de/magazin/kinder/inklusion-in-deutschland/

https://www.deutschlandfunkkultur.de/inklusion-in-schweden-behindertenfreundliches-system-in-100.html

https://www.bildungsserver.de/fisonline.html?FIS_Nummer=1060592

https://www.bildungsserver.de/Inklusion-Nordamerika-inkl.-Mittelamerika--7026_ger.html

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen :)

Die Quadratur des Kreises muss gelingen. Man kann nunmal Menschen mit bestimmten Behinderungen nicht bei allem inkludieren. Das würde Menschen ohne Behinderung beim Weiterkommen blockieren. Ich sehe das schon kritisch in den Schulen, die Kinder mit Lernschwäche in den Regelunterricht integrieren wollen. Das blockiert die ganze Klasse beim Weiterkommen. Dort kann man nur Kinder mit rein körperlichen Behinderungen integrieren, aber nicht mit geistigen Behinderungen.

Eine völlige Inklusion wird es nie geben. Ein Behinderter hat eben nicht die gleichen Fähigkeiten.

Für gesellschaftliche Akzeptanz halte ich es für wichtig, dass behinderte Kinder, sofern es ihr Intellekt zulässt, gemeinsam mit normalen unterrichtet werden sollten.

Auch die Förderung von Barrierefreier Architektur ist mmn. von größter Relevanz

Vor10Minuten  04.04.2022, 11:19
Eine völlige Inklusion wird es nie geben. Ein Behinderter hat eben nicht die gleichen Fähigkeiten.

Absolut richtig!

halte ich es für wichtig, dass behinderte Kinder, sofern es ihr Intellekt zulässt, gemeinsam mit normalen unterrichtet werden sollten.

Das ist wiederum nicht richtig. Geistige Behinderung hält die ganze Klasse beim Weiterkommen auf. Eigene Erfahrung. Da ist schon manches Schulprojekt gescheitert.

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Zunächst mal die Denke, dass es sowas gibt wie die "Inklusion von Menschen mit Behinderungen".

Ich vermute zu wissen, was du meinst und dass du es bestimmt lieb meinst. Aber Inklusion ist eben genau der Gedanke, dass alles für alle da sein soll und man eben nicht unterscheidet, ob die Beteiligten (zum Beispiel) mit einer Behinderung leben oder nicht.