Industrie revolutionieren?
Moin,
viele Gamer sind mittlerweile der Meinung, dass die Vorreiter der Videospielindustrie absolut keinen Wert mehr auf die Spiele selbst, sondern eher auf die Gewinnmaximierung legen. Widerspiegeln tut sich dies bspw. in unfertigen Spielen, microtransactions, überteuerten und zu vielen DLCs und freischaltbaren Content in kostenpflichtigen Spielen.
Nun würde mich die Sicht eines Gamedevs interessieren: Siehst du das genauso? Wenn ja, wie könnte eine mögliche Revolution - weg von Gewinnmaximierung, hin zu gutem Spielerlebnis - aussehen?
Ist sowas heutzutage überhaupt noch möglich, oder ist der Markt so voll von geldgierigen Riesenunternehmen, dass es in der Zukunft eher nur noch möglich sein wird nischige Spiele von independent Devs zu unterstützen?
LG
1 Antwort
Also das ist jetzt meine persönliche Meinung, so eine Mischung aus "Ich bin Entwickler / ich bin Spieler / ich hab noch einen Funken Moral und hätte gerne eine bessere Welt für alle" ...
Riesenunternehmen (EA, Blizzard, Ubisoft etc.) sitzen alle an der Börse und sind ihren Aktionen steigende Umsätze schuldig. Die MÜSSEN immer aggressiver monetariesieren und Gewinne maximieren. Das ist einfach so. Und ich glaub nicht, dass die Situation besser wird.
Kleine Indie-Studios haben diesen Zwang nicht. Die versuchen natürlich auch Geld zu verdienen. Aber die haben noch eine Seele. Da wird dann auch mal ein "Passion Project" entwickelt (siehe Dorfromantik, FTL, Townscaper, Monument Valley, Cataclismo). Also sofern sich alle einig sind, dass sich damit auch Geld verdienen lässt. Das sollte man als Spieler also auch unterstützen.
Wie könnte so eine Revolution aussehen, von der du sprichst ... "Indies vereinigt euch?" vielleicht ein Zusammenschluss von ganz vielen kleinen Studios, nach dem Motto "gemeinsam ist man stark". Dann könnten Ressourcen (Geld, Arbeitskräfte, Ideen, Expertisen) geteilt werden, aber die Studios hätten schon eigene Projekte, würden relativ unabhängig voneinander arbeiten. Also es wär jetzt nicht nur "eine große Firma" und Team A arbeitet an dem Spiel, Team B an dem anderen usw ... es bräuchte halt nur eine Art Gremium/Aufsicht, vielleicht demokratischer Natur, die die Ressourcen vernünftig verteilt. Und unterm Strich würde das eben mehr finanzielle Sicherheit für alle Beteiligten bieten und das Arbeiten ginge im besten Falle auch besser, weil man sich gegenseitig unterstützt, Ideen und Wissen teilt oder man sich bei Engpässen, egal welcher Natur, dann aushilft.
Kommt mir grad so als Idee. Keine Ahnung ob das machbar wäre. Es gibt da sicher rechtliche Hürden, würde man soetwas international aufziehen. Oder vielleicht gibt es sowas auch schon ... keine Ahnung, war grad das erste, was mir in den Kopf kam 😅