Immer mehr schreiende Lehrer. Wie helft ihr euren Kindern?
Immer wieder ein Thema bei uns Eltern. Seit an vielen Gymnasien G8 eingeführt wurde, steigert sich die Anzahl an cholerischen, ungeduldigen und genervten Lehrern. Unsere Kinder haben zusehends mehr Angst, in die Schule zu gehen. Ein Beispiel: Die Lateinlehrerin meiner Tochter beginnt fast jede Einzelabfrage mit den Worten: ,,Also denk daran, ich bin sehr ungeduldig. wenn deine Antworten nicht wie aus der Pistole geschossen kommen, brauchst du erst gar nicht zu beginnen!'' Das ist nur ein Beispiel von vielen. Ganz klar gibt es auch sehr viele tolle Lehrer. Aber die können den Schülern die Angst nicht nehmen, solange sie auch nur von einem EXTREM-Lehrer schreiend unterrichtet werden. Ich finde das unglaublich schlimm, denn es gibt viele fleißige Schüler, die das nicht verdient haben. Dagegen vorgehen ist erfahrungsgemäß nicht möglich. Nun meine Frage an alle Eltern mit ähnlichen Erfahrungen: Wie erklärt ihr euren Kindern dieses Verhalten einiger Pädagogen? Wie stärkt ihr sie? Für hilfreiche Antworten bin ich dankbar.
7 Antworten
Kenn ich. Bin zwar nicht Elternteil, aber selber Schüler. Ich habe mit 12 oder 13 Jahren die Kunst des Sarkasmus und vor allem des Zynismus angewohnt. Nicht's nimmt einem Lehrer mehr den Wind aus den Fahnen als ein trockener, ruhiger zynischer Kommentar.
Wenn dann weiter geschrien wird, dann kommt immer mein Lieblingssatz, den ich sehr gerne anwende. Kurz nachdem der Professor oder die Professorin ihren Schreimonolog beendet hat, betont man kurz den Satz "Liebe/r Herr/Frau Professor, den Ton heben zeugt nicht von Intelekt".
Mach den Kindern klar, dass du voll und ganz hinter ihnen stehst. Ich würde an deiner Stelle auch mal über ein Gespräch mit den Lehrern bzw. dem Schuldirektor nachdenken. Vielleicht kannst du dich mit anderen Müttern zusammentun. Was deine Kinder angeht ist es ganz wichtig, dass du ihnen zuhause sehr viel liebe und Aufmerksamkeit schenkst und ihnen den Rücken stärkst. Sag ihnen,dass die Lehrer überfordert sind und es nicht an den Kindern liegt.
Wieso ist es nicht möglich, dagegen vorzugehen?
Man könnte seinen Kindern erklären, dass Lehrer auch nur Menschen mit Nerven sind. Allerdings berechtigt das nicht dazu, unkontrolliert herumzuschreien oder die Schüler einzuschüchtern.
Habt ihr es als Eltern schon mal mit Hospitationen versucht, sodass sich entsprechende Lehrer zügeln müssen?
Was sagt der Direktor der Schule dazu?
Zur Not hilft bei ganz krassen (und uneinsichtigen) Fällen mitunter Öffentlichkeitsarbeit in Form von Zeitung oder Fernsehen. Ich würde da nicht zögern, wenn andere Möglichkeiten zur Aufmerksamkeit und Veränderung nicht ziehen.
Was sagt denn nun der Direktor, hat der auch eine Meinung dazu?
Natürlich, er steht IMMER hinter seinen Lehrern und sieht null Handlungsbedarf. Liegt alles an den Schülern, die verpflichtet sind, diese gerechtfertigte Härte zu ertragen.
Das Verhalten von Schülern und Lehrern bedingt sich meist ja doch gegenseitig, das Problem ist eben, daß auch diejenigen darunter leiden, die nichts falsch machen. Erklären kann man das eigentlich nur damit, daß viele einfach überfordert sind, gerade die, die mal ganz andere Vorstellungen vom Beruf des Lehrers hatten.
Das Beispiel der von dir genannten Lateinlehrerin ist allerdings wirklich unterirdisch. Hier wäre es sicher angebracht, das Gespräch zu suchen, auch gemeinsam mit der Schulleitung.
Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen. Aber nicht du gehst da hin, sondern dein Kind alleine und erklärt ausführlich das Problem. Dann gibt es meistens ein sechsaugen Gespräch aber den schreienden Lehrer wird sein Verhalten vor Augen geführt.
vollkommen richtig. Konflikte werden durch einmischen der Eltern meistens noch verstärkt.
Klar kann man seinen Kindern die Nerven der Lehrer schön beschreiben. Aber nimmt ihnen das die Angst vor dem neuen Tag? Das Hospitieren hat NICHTS verändert. Und wenn ich an die Öffentlichkeit gehe, MUSS ich mein Kind an einer anderen Schule unterbringen. Denn das darauffolgende Spießrutenlaufen hält kein Schüler durch. Bin mir langsam fast sicher, dass nur noch ein kompletter Umschwung des Schulsystems helfen könnte. Schade für unsere Kinder!!! Lieben Dank für die Antwort.