Ich will nicht mehr?
Aktuell bin ich mal wieder an einem Punkt an dem alles keinen Sinn mehr ergibt. Ich will einfach nicht mehr. Warum kann man nicht einfach nur in Ruhe einschlafen, und dann ist der ganze Irrsinn einfach vorbei? Nur noch wohlverdiente Ruhe und sonst nichts mehr?
Und bevor ihr mir jetzt eine Horde von Therapievorschlägen oder die Telefonseelsorge auf den Hals hetzt, nein danke. Die Scheixxe hab ich durch.
Wie oder mit was motiviert ihr euch um auch morgen wieder auf zu stehen und den ganzen Quatsch den ihr eigentlich nicht wollt immer weiter durchziehen zu können ? Würde mich echt interessieren. Ich kann doch nicht der einzige sein dem das so geht?
9 Antworten
Ich kann dich sehr gut verstehen, ich war und bin öfters in der gleichen Situation.
Ich finde es einfach doof, das man nicht selbst für sich und sein Leben entscheiden kann. Wann und Wie man Sterben will. Vorallem unter dem Aspekt das wir als Menschen so in der Überzahl sind besonders in Deutschland und uns zudem nie bewusst entschieden haben, überhaupt leben zu wollen.
Ich mache seit 8 Jahren fast ununterbrochen schwere Zeiten durch und Freunde von mir genauso. Es gibt zwar Momente wo ich echt denke, es wäre um einiges leichter aber ich versuche auch das Positive zu sehen.
Menschen die mir Wichtig sind, meine Hobbys vorallem das Zeichnen und auch der Gedanke, das ich so viele schlechte Jahre ich auch hatte, genauso viele schöne gerne noch erleben will. Das es vielen schlechter geht etc.
Es ist nicht immer leicht, aber ich sehe die Möglichkeiten die ich habe, das an mir alles stimmt und ich glücklich sein kann. Genauso kenne ich aber auch das Gefühl, nur einschlafen zu wollen, wenn die Probleme so überhand nehmen.
Es gibt viele sehr viele Negative Sachen in der Welt und Große Probleme, aber trotzdem ist es das Wert für eine schöne Zeit zu kämpfen.
Wenn du das willst, kannst du mir gerne schreiben und wir können uns auatauschen. Kann mich gut in deine Gedankengänge hineinversetzen.
Alles Liebe für dich🫶🏻🫶🏻🫶🏻
Ich stelle mir auch jeden Tag die Frage warum ich überhaupt ein Leben lebe das ich so nicht wollte? Die Menschen die sagen man solle doch dann etwas ändern, die wissen nicht dass man manche Entscheidungen nicht rückgängig und dementsprechend auch nichts mehr verändern kann.
Was mich dazu bringt immer wieder aufzustehen, ist, dass ich an kleine schöne Momente denke die kommen werden. Wie nach der Arbeit das Buch weiterlesen, das ich toll finde. Weil ich weiß dass ich mich dabei entspannen und emotional beruhigen kann.
Oder ein wenig "weiter" denken. Ich freue mich darauf den Christbaum im Dezember zu schmücken und die Lichter jeden Abend anzumachen.
Natürlich ist es schwer mit all diesen negativen Gedanken zu schlafen (schaut mal auf die Uhr), denn sie lassen sich nicht einfach abschütteln, aber das ist ok so.
Ich habe auch suizidale Phasen. Und da Du, laut Text, therapieerfahren bist, weißt Du, dass Du nicht der Einzige bist, der solche Gedanken und Gefühle hat.
Ich selbst habe ein gutes und großes ambulantes Hilfenetzwerk, das mich dann aufhängt. Therapie, begleitende Angebote, Sozialpsychiatrischer Dienst, Ambulant Betreutes Wohnen. Mir hilft, mit denen offen darüber zu reden. Dann setzt sich das nicht so lange fest.
Du willst keine Therapie (mehr). Okay. Von alleine verschwindet das nicht.
Suizidalität ist oft ein Ausdruck von "So wie es gerade ist, geht es nicht mehr. So ist es nicht aushaltbar". Oder "Ich kann nicht mehr, ich will, dass das aufhört". Daher hilft es, wenn etwas verändert wird. Seien es größere Entscheidungen zu treffen oder auch nur den Kleiderschrank neu zu sortieren. Wenn das Gefühl der Handlungsfähigkeit gestärkt wird, nimmt die Suizidalität meistens an Stärke ab. Wenn Du also keine Therapie machen möchtest, oder generell keine Hilfe von außen haben willst, dann empfehle ich Dir, etwas zu verändern.
Ich stehe morgens auf, weil ich es nicht einsehe mich von negativen Gedanken und einem Übermaß an negativen Emotionen beherrschen zu lassen. Mir geht es trotz aller Ärgernisse, Rückschläge und Probleme in meinem Leben immer noch gut. Ich sehe einfach keinen Sinn darin das Dasein zu verteufeln, denn was sollte mir das bringen außer Leid und Elend? Das Leben kann schön sein, man darf sich selbst bloß das Gegenteil nicht einreden. Und wenn man an Depressionen leidet, muss man diese behandeln lassen, ob der Erfolg dabei nun erstmal ausbleibt oder nicht.
Wenn du hier nach Leuten suchst die dich bemitleiden, bist du an der falschen Adresse. Und wenn dir Psychiater bisher nicht helfen konnten, dann sehe ich darin keinen Anlass es nicht weiter zu versuchen. Das Leben kann schön sein, das weiß ich aus erster Hand. Egal wie düster und übel es im Leben aussieht, irgendwann geht es wieder bergauf.
Therapie kann nur helfen, wenn du deine Situation wirklich ändern willst und bereit bist da Arbeit reinzustecken.
Ich habe gelernt, das Leben ist hart und eine einzige Durststrecke, aber ich halte durch und kämpfe mich immer wieder auf die Beine, für meine kleine Familie. Sie brauchen mich jetzt.
Mir hat ziemlich gut geholfen, mich von negativem zu trennen. Also raus aus dem Job in dem ich gemobbt werde, umgezogen aus dem Dorf raus, welches mich belächelt hat, neuer Freundeskreis (die alten haben angefangen mit zu mobben), kein Kontakt mehr zur eigenen toxischen Verwandtschaft etc.
Und sollte je wieder jemand anfangen, mich mobben zu wollen, dem fahr ich dermaßen übers Maul, dass er kein Wort mehr raus bringt. Verbal natürlich.
Einfach nicht lang hadern, sondern alles so lange ändern, bis du sagen kannst, jetzt kannst du einigermaßen damit leben.
Nein, kann es nicht. Habe es wirklich lange genug probiert. Und die Quaksalber sind keine Lösung, sie werden zum Teil des Problems. Stopfen dich mit Pillen voll welche darüber hinaus keinen Nutzen haben, die alles nur schlimmer machen und bedanken sich in Form der Rechnung. Lass mal.