Ich und meine Freunde?
Manchmal frage ich mich, ob und was die Schreiber im Fach Deutsch gelernt haben.
Immer wieder lese ich z.B.:
ich und mein Freund - statt mein Freund und ich
ich und mein Bruder - statt mein Bruder und ich
ich und meine Eltern - statt meine Eltern und ich
Mir wurde zu so einer Schreibweise immer gesagt: " Der Esel nennt sich immer zuerst"
Es geht mir nicht um Ausländer die unsere Sprache noch nicht richtig können.
Sondern es sind meist Deutsche, die sich auch noch in Schule oder Ausbildung befinden.
Nichts gelenrt oder nichts kapiert ?
Was denkt ihr darüber?
6 Antworten
Es ist kein Schreibfehler im Sinne von Grammatik oder Rechtschreibung. Es geht hier um Höflichkeit.
Ich denke, so solche Sprichwörter oder auch die (angebliche) Regel, Zahlen bis 12 ausschreiben zu müssen, schaden mehr als sie nutzen. Klar, gerade wenn man einen Fremden vorstellt, mag es höflicher sein, ihn zuerst zu nennen, aber wenn ich ungezwungen mit Freunden rede, was sollte so schlimm daran sein, mal davon abzuweichen?
Das trifft jetzt nicht ganz auf dein Beispiel zu, aber generell finde ich, im Deutschunterricht wird der Vielfalt, die dem Deutschen eigen ist, zu wenig Respekt gezollt.
Es geht da nicht um den Deutsch-Unterricht, sondern um die Aneignung von guten Manieren. Diese sollten den Kindern eigentlich zuhause beigebracht werden, doch verspüren die Eltern heutzutage offenbar keinen Zwang, ihre Kinder nicht nur zu füttern, sondern auch zu belehren: Gibt's den Kindergarten, soll das Belehren dort geschehen, geht das Kind aber in keinen, wird das ganze Regelwerk, das Herr von Knigge einst abgefasst hat, wohl kleinweis vom Himmel tröpfeln. Tut's das?
- Mit Messer und Gabel richtig umgehen und das Messer nicht abschlecken?
- Die Türe dem/der Nachfolgenden nicht auf die Nase fallen lassen, ja sie vllt. sogar aufhalten und warten, bis er oder sie durch ist?
- Im Bus, in der Bahn aufstehn, wenn für einen Erwachsenen kein freier Platz mehr da ist?
Da ruft die Jugend empört: Das hat doch alles nichts zu tun mit den Kinderrechten zu tun!
Muss also das Wohl des Kindes vorrangig berücksichtigt werden? Hat nicht jeder Rotzbub ein Recht auf Leben und Entwicklung? Darf da mit sogenannten "guten" Manieren" eingegriffen werden? Da sollen doch alle Kinder als Personen ernst genommen, respektiert und in Entscheidungen einbezogen werden, nicht?
Aber sollen Kinder und Jugendliche also tatsächlich das Recht haben, immer und überall und über alles und jedes selber zu entscheiden?
Es wäre doch interessant, wie das Ergebnis einer Umfrage darüber aussähe, wenn man es nach Alterskategorien auswerten könnte.
Mich würde interessieren, ob Leute hohen, mittleren oder geringen Alters alle gleich oder doch verschieden darüber denken, wieviel Recht über sich ein Kind oder ein Jugendlicher haben .soll.
Klar, der Esel nennt sich immer zuerst. Aber man sollte es nicht überbewerten. Ein Esel kann doch nichts dafür.
Syntaktisch sind beide Formen richtig, es ist nur eine Konvention aus Höflichkeit, den anderen zuerst zu nennen.
Ich verstehe nicht, was du mit deiner letzten beiden Zeilen sagen willst