Ich-Perspektive. Präsens oder Präteritum?

2 Antworten

Du solltest deine Entscheidung nicht davon abhängig machen, was der "Mainstream" macht.

Wichtiger wäre die Frage, was du mit der Zeitwahl bewirken und ausdrücken möchtest.

Geht es dir beispielsweise um den Eindruck der zeitlichen Unmittelbarkeit, das Gefühl, dass man als Leser live dabei ist?

Oder möchtest du den Eindruck einer reflektierten Nacherzählung erwecken?

Viele andere Unterschiede wären zu bedenken.

Probiere beides aus und achte auf die feinen Wirkungsunterschiede..

Deine Angaben sind noch zu gering.

Die eher lyrische unlimitierte Ich-Perspektive ist in der Erwachsenenliteratur (Romane) selten zu finden, weil sie polarisiert.

Ist es Jugendliteratur, solltest du den limitierten Ich-Erzähler im Präsens verwenden. Das ist als ob ein bester Freund dir gerade seine Geschichte erzählt.

Nachteil: Man kann leider aus der limitierten Ich-Perspektive als Autor nicht erzählen, was diesem Ich-Erzähler unbekannt ist. Der Leser muss deshalb sehr viel selbst über mögliche andere Geschehnisse u.a.m. nachdenken.

Die allermeisten Leser wollen die limitierte 3.Person-Perspektive in einem Romantext, daher auch die Verlage!!