Ich-Perspektive. Präsens oder Präteritum?
Hallo zusammen!
Ich schreibe nun schon seit einigen Jahren und möchte mich nun an ein grösseres Werk heranwagen. Da die Geschichte sehr tief in die Psyche meiner Hauptfigur eindringen wird, habe ich mich für die Ich-Perspektive entschieden.
Nun stellt sich aber die Frage: Präsens oder Präteritum?
Ich merke, dass ich lieber im Präteritum schreibe und mit ihm meine Tecte authentischer wirken lassen kann. Die meisten Geschichten in der Ich-Perspektive sind aber im Präsens geschrieben, was mich verunsichert.
Kann ich meine Geschichte dennoch im Präteritum schreiben oder soll ich dem Mainstream folgen und sie in Präsens umwandeln?
2 Antworten
Du solltest deine Entscheidung nicht davon abhängig machen, was der "Mainstream" macht.
Wichtiger wäre die Frage, was du mit der Zeitwahl bewirken und ausdrücken möchtest.
Geht es dir beispielsweise um den Eindruck der zeitlichen Unmittelbarkeit, das Gefühl, dass man als Leser live dabei ist?
Oder möchtest du den Eindruck einer reflektierten Nacherzählung erwecken?
Viele andere Unterschiede wären zu bedenken.
Probiere beides aus und achte auf die feinen Wirkungsunterschiede..
Deine Angaben sind noch zu gering.
Die eher lyrische unlimitierte Ich-Perspektive ist in der Erwachsenenliteratur (Romane) selten zu finden, weil sie polarisiert.
Ist es Jugendliteratur, solltest du den limitierten Ich-Erzähler im Präsens verwenden. Das ist als ob ein bester Freund dir gerade seine Geschichte erzählt.
Nachteil: Man kann leider aus der limitierten Ich-Perspektive als Autor nicht erzählen, was diesem Ich-Erzähler unbekannt ist. Der Leser muss deshalb sehr viel selbst über mögliche andere Geschehnisse u.a.m. nachdenken.
Die allermeisten Leser wollen die limitierte 3.Person-Perspektive in einem Romantext, daher auch die Verlage!!