Ich liebe meine Eltern nicht!
Okay, der Titel klingt erstmal krass. Bitte denkt nicht schlecht von mir, ich weiß, man sollte seine Eltern wert schätzen, da sie schon so viel für einen getan haben. Ich habe auch schon im Internet recharchiert, doch alle die ageben, ihre Eltern nicht zu lieben, haben diese typischen Pubertätsprobleme; viel Geschrei und viel Streit. Bei mir ist das alles nicht so. Wir streiten uns nicht oft. Ich kriege gute Noten, meine Eltern sind stolz auf mich, alles gut. Doch ich liebe sie einfach nicht. Ich verstehe sie, bei allem was sie sagen, doch ich schätze einfach alles anders ein. Vielleicht liegt es daran, dass mein Vater bald 70 wird, und ich "zarte" 14 bin. Ich war eine Zeit bei einer Psychotherapeutin, da ich schwere Depressionen hatte (& ein paar andere Störungen), und weil ich meine Eltern halt nicht liebe. Meine Eltern wussten nichts davon, und dachten, ich gehe nur aus Spaß dorthin (sie sind wirklich naiv), da ich später vielleicht auch etwas in die Psychologische Richtung machen will. Ich kann schlecht mit meinen Eltern darüber reden, weil ich noch genug Menschenverstand besitze, ihnen nicht zu sagen, dass ich sie nicht liebe. Sogar von meiner Psychotherapeutin habe ich mich nicht verstanden gefühlt. Ein echt mieses Gefühl, wenn nichtmal die Person, zu der man als letztes geht, die nur dazu da ist, Menschen zu verstehen und es meistens schafft, einen verstehen kann. Ich habe seit ungefähr einem halben Jahr nichts mehr mit meinen Eltern unternommen. Ich kann gut mit ihnen reden, und doch bin ich nicht einmal traurig, bei dem Gedanken, dass mine Eltern sterben. Jeder der das liest, muss tiefe Verachtung empfinden. Ein Kind, dass seine Eltern nicht liebt. Oh man. Aber wie gesagt, ich suche ja nur Hilfe. Bin ich einfach ein psychisches Wrack, und ist es so normal, seine Eltern nicht zu lieben ? Wenn irgenjemand hier irgendetwas in der Richtung schon mal gehört hat, oder vielleicht sogar von psychologie eine Ahnung hat, dann wäre ich ihm/ihr wirklich verbunden, mir zu sagen, was mit mir nicht stimmt (ich gehe davon aus, dass es an mir liegt, nicht an meinen Eltern, denn sie haben eigentlich nie etwas fasch gemacht).
PS: Danke an alle, die überhaupt bis hier gelesen haben.
58 Antworten
wenn ich das lese, erinnert mich das ein bisschen an mich. Ich bin jetzt 15 und noch vor einem Jahr hätte ich mir das nie im Leben vorstellen können, was ich jetzt durchmache. Vor ein paar Jahren hatte ich auch schlimme Depressionen, war aber nicht in Therapie, weil meine Eltern mir das auch nicht richtig abgenommen haben. Ich hatte damals ähnliche Gefühle wie du jetzt. Vor einem Jahr habe ich mich dazu entschieden ein Auslandsjahr zu machen, weil ich mir dachte, dass das alles so nicht weitergehen kann. Also habe ich mich beworben für zehn Monate ausland. Ich wurde angenommen und es wurden viele Vorbereitungen getroffen. In dieser Zeit hatte ich auch immer noch leichte Depressionen, aber ich war froh, dass ich dann ei n Jahr ein neues Leben leben durfte. Nach den ersten Vorbereitungen habe ich mich lange Zeit nur noch darauf gefreut. So ungefähr zwei Monate vor meiner Abreise, habe ich dann gemerkt, dass es langsam ernst wird und plötzlich habe ich angefangen das Leben zu lieben und zu genießen. Ich war wirklich wie eine neue Person und ich war nie glücklicher. Einen monat vor meiner Abreise habe ich nochmal alle meine Verwandten besucht und plötzlich wusste ich, was ich an meier Familie habe. Es fiel mir immer schwerer an meine Abreise zu denken und ein Jahr getrennt von meiner Familie zu leben. Jetzt bin ich seit einer Woche im Ausland und hatte die letzten Tage so schlimmes Heimweh. Inzwischen habe ich es fast überwunden, aber erst nachdem ich meinen Eltern das gesagt habe, was ich all die Jahre davor nicht zu ihnen sagen konnte.
Ich weiß, dass alles hört sich jetzt auch nicht viel besser an, als das, was dir andere Menschen über dein Problem erzählt haben, aber mir hat diese eine Entscheidung, die ich vor einem Jahr getroffen habe, so viel Lebenfreude und Lieb gebracht, die ich mir damals nicht hätte vorstellen konnte. Deswegen kann ich dir nur empfelen, auch irgendwie so was in der Art zu machen, irgentwas, was dich zwingt, dein Leben von einer anderen Seite zu sehen. Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner langen Antwort etwas helfen. Ich wünsche dir noch viel Glück, auf deinem Weg das Glück zu finden ;)
Vielleicht liegt es an der Definition des Begriffes „Liebe". In Bezug auf Eltern könnte man auch von Respekt, Dankbarkeit, Angenommensein, Schutz, Fürsorge, Vertrauen, Achtung etc. sprechen und denken. Überlege mal, ob du mit diesen Begriffen eher etwas anzufangen weißt. Und Gefühle ändern sich, ein Leben lang. Und auch deren Definition. Mach dir nicht zu viele Gedanken!
Es ist überhaupt nicht wahr, dass jeder seine Eltern lieben muss und man ihn ansonsten verachtet sollte. Du bist deswegen kein Wrack, red dir das nicht ein, sonst wirst du zu einem. Ich finde es komisch, dass du, obwohl du solange mit ihnen zusammenwarst nicht traurig wärst würden sie sterben. Wärst du es echt kein kleines winziges bissen? Ich liebe meine Eltern auch nicht, weil sie schlimmme Dinge getan haben, aber trotzdem unterstellen mir viele Leute ich wär ein schlechter Mensch deswegen. Es ist eine Irrauffassung, dass Therapeuten oder andere Menschen dich unbedingt verstehen können oder mehr Recht haben als du. Therapeuten konnten mir nie helfen. Wenn du sie nicht liebst, dann liebst du sie nicht, und das ist auch okay so. Vielleicht ist das echt eine pubertäre Phase aus der du bald rauskommst. Warte doch ein bisschen ab und guck wie sich das entwickelt.
Das Anerkennen von Autorität, setzt voraus dass man jemandem gegenüber sitzt, steht, der einem zumindestens vom Intellekt ebenbürtig ist, Eltern stellen im allgemeinen eine Vorbildfunktion dar, Vorbild kann man aber nur sein, wenn man sich Respekt verschaffen kann.
Du hast in irgendeinem Bereich, keinen Respekt vor deinen Eltern.
Ein Psychologe kann Dir dabei wenig helfen, dieser geht von einem falschen Ansatz (Dir) aus, nur Du bestimmst wo es Dir am Respekt gegenüber deinen Eltern mangelt.
Die Frage ist für mich:
"Haben die Eltern ihr Kind mit Respekt behandelt?"
Stolz auf die Leistungen eines Kindes zu und dabei (evtl.) dessen Bedürfnisse zu ignorieren, hat für mich nichts damit zu tun.
"Haben die Eltern ihr Kind mit Respekt behandelt?"
"Das eine bedingt das andere"
Stolz auf die Leistungen eines Kindes zu sein und dabei (evtl.) dessen Bedürfnisse zu ignorieren, hat für mich nichts damit zu tun.
Sehe ich genauso, darauf beruht evtl. der fehlende Respekt.
Um hier keine Spekulation zu betreiben, sagte ich in "irgendeinem Bereich".
:-)))
Zum einem , wenn Familienprobleme auftauchen, haben immer beide Seiten irgendwie was falsch gemacht. Woher kommt es , dass Du Dich wie ein Pschisches Wrack hältst? vielleicht fehlt Dir der Draht zu Deinen Eltern, wenn der nicht da ist , kann man auch nicht lieben. kommt mir bekannt vor Ich mag meine Mutter, aber das wars.. uns fehlt auch dieser Draht zueinander.
MFG
Übrigens halte ich dich für ziemlich intelligent so wie du formulierst. Ich könnte mir auch vorstellen, dass du deine Eltern nicht als „ebenbürtig" empfindest und so auch keine Nähe entwickelst.