Ich kriege gleich die Pimpanellen
Hallo ihr Lieben!
Nein, ich bekomme sie nicht. Aber ich habe gerade zu meiner Tochter gesagt, das ihr Papa sie bekommt, wenn sie ihre Sachen nicht aus der Dusche räumt. (Immer dasselbe seufz)
Kann mir einer von euch sagen, was dieses Wort bedeutet? Und warum man das so sagt?
Wenn ich google, dann bekomme ich zwar Artikel, in denen diese Spruch erwähnt wird, aber eine Erklärung finde ich nicht.
Ich hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.
13 Antworten

Teil 1 kann ich dir sagen: Die 'Pimpernellen bekommen' ist eine deutsche Redensart: von etwas zu viel bekommen; das Gefühl haben, besonders hart betroffen zu sein; die Geduld verlieren, aber auch Ärger bekommen, sich streiten und zurückgewiesen werden oder auch unsicher werden.
Teil 2: Wenn man die Pimpinellen/Pimpernellen kriegt, wird man ungeduldig, nervös oder ist der Verzweiflung nahe. Die Pimpinelle ist ein Kraut, dass z.b. fester Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße ist. Die Bedeutung ist leider immer noch nicht ganz geklärt: Zum einen ist der Begriff im Rheinischen offenbar die mundartliche Bezeichnung für das Zittergras, wodurch sich die Bedeutung „ganz zittrig vor Ärger werden“ herleiten könnte, wahrscheinlicher ist aber, dass die Bibernelle (auch eine Pimpinellenform) namensgebend war. Eine Tinktur aus ihr, wird nämlich auch heute noch gegen Bluthochdruck und Kopfweh empfohlen.

Bitte, somit bin ich auch wieder ein bisschen klüger geworden.


Heute weitgehend unbekannt, lebt die Pimpinelle zumindest in einer Redewendung fort:
Wenn man „die Pimpernellen kriegt“,
dann bekommt man von etwas zu viel, man ist ungeduldig oder nervös, man regt sich über etwas auf oder verliert die Geduld. Möglich ist auch der Singular: „Die Pimpernelle kriegen.“ Woher genau sich diese Wendung nun ableitet – im ganzen Wirrwarr der mundartlichen Bezeichnungen und der nicht leicht zu bestimmenden Wortherkunft –, dürfte man ohne eingehendes Studium nicht leicht eindeutig festlegen können; trotzdem finde ich diese Redewendung schön:
Pimpernelle, Pimpernell, Pimpinelle – wohlklingende Wörter. Die Frage ist natürlich, ob man einen solchen Ausdruck überhaupt unbedarft verwenden sollte, wenn man ihn nicht (selbstverständlich) herleiten kann. Der alte Volksmund hat sich sicher noch etwas Konkretes darunter vorgestellt – heute dagegen kocht wohl kaum noch jemand mit Kräutern von der Wiese hinterm Haus. Trotzdem: Man begreife den Ausdruck einfach im Sinne
„Ich brauche etwas gegen die Qualen, die ich gerade durchlebe!“
Heilkräuter können ja auch heute noch, ohne fundiertes Wissen, Gold wert sein – ich übertrage das einfach mal freimütig auf die Sprache.
(Quelle: http://www.korrekturen.de/sprachleben/sprachstil/eingeruetteltmassanschoenen_redewendungen.shtml)

Danke für deine schöne Antwort.
Die Seite ist ja sehr interessant.
Ich habs falsch geschrieben, wohl deshalb nicht viel gefunden.

Ich habe auch was gefunden,weil ich den Ausdruck zwar kenne,aber nicht erklären kann.Eine andere Erklärung, als dass sich dieser Ausspruch auf das vielseitige Gewürz- und Heilkraut "Pimpinelle"/"Pimpernelle" bezieht, habe ich nicht finden können. Pimpinelle galt im Mittelalter neben Baldrian als Mittel gegen die gefürchtete Pest und die Wurzel der Pflanze wurde als Heilmittel bei Verdauungsstörungen eingesetzt.
Einen kleinen Hinweis habe ich hier noch gefunden: ZITAT: Die Pimpinellen kriegen Wenn man die Pimpinellen/Pimpernellen kriegt, wird man ungeduldig, nervös oder ist der Verzweiflung nahe. Die Pimpinelle ist ein Kraut, dass z.b. fester Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße ist. Die Bedeutung ist leider immer noch nicht ganz geklärt: Zum einen ist der Begriff im Rheinischen offenbar die mundartliche Bezeichnung für das Zittergras, wodurch sich die Bedeutung „ganz zittrig vor Ärger werden“ herleiten könnte, wahrscheinlicher ist aber, dass die Bibernelle (auch eine Pimpinellenform) namensgebend war. Eine Tinktur aus ihr, wird nämlich auch heute noch gegen Bluthochdruck und Kopfweh empfohlen.


Wir kriegen keine Pimpanellen wir kriegen eine "Krise"...


de Pimpernellen kriegen" - die Geduld verlieren, sich aufregen, wenn eine Sache nicht so abläuft, wie man es erwartet hat; meist als Androhung
Eigentlich ist die gemeine Pimpernelle ein stinknormales Küchenkraut. Sie ist auch unter den Bezeichnungen "Kleiner Wiesenkopf" oder "Bibernelle" bekannt und durch ihren leicht brennenden, gurkenähnlichen Geschmack eignet sie sich insbesonders für die Verfeinerung von Salaten

Danke, aber warum muss gerade diese Pflanze für den Spruch herhalten?
Danke,
den ersten Teil weiß ich ja, kam vielleicht falsch rüber. Wollte wissen, was genau eine Pimpernelle ist.
Das hast du ja ganz prima im 2. Teil erklärt.
Genau so was wollte ich wissen.