Ich kann keine zwischenmenschlichen Beziehungen eingehen?
Diese Frage klingt etwas merkwürdig, ich weiß, aber genau dieses Problem habe ich.
Ich bin nun 20 Jahre alt und mir fällt immer stärker auf, dass mich andere Menschen "nerven". Nicht in dem Sinne, dass ich ausfallend oder gemein ihnen gegenüber bin, aber ich denke mir jedes Mal, wenn einer etwas will "Was will der/die nun wieder von mir". Ich mag es auch nicht, wenn ich mit Wildfremden interagieren soll, ich kenne diese Leute doch gar nicht...Meistens sind solche Menschen auch noch so offen und direkt und gleich so freundschaftlich, dass ich mich förmlich erdrückt fühle.
Ich weiß nicht warum, aber ich halte andere Menschen immer auf Distanz, ich habe einen guten Freund, den ich gerade deshalb so mag. Er fragt mich selten, ob wir was unternehmen und wir machen auch nur das Nötigste miteinander, zum Beispiel Sport und gerade deshalb finde ich diese Freundschaft so angenehm, er rückt keinem auf die Pelle. Und ich mache eigentlich alles alleine, ich hocke immer in meinem Zimmer, lerne oder trainiere den halben Tag...
Mit Frauen scheitert es deshalb leider eher, weil ich immer das Weite suche, wenn sie mir zu Nahe kommen, ich finde diese "Art"; dass man sich so nahe steht unglaublich unangenehm.
Was stimmt mir mir nicht? Ich bin seit meiner Kindheit so, ich bin als Junge immer alleine gewesen und das hat sich irgendwie so etabliert. Die Leute denken oft, ich sei irgendwie "offen", weil ich rein äußerlich überhaupt nicht so wirke.
Was soll ich tun? Ich zerstöre absichtlich Beziehungen, um alleine sein zu können, aber dann fühle ich mich irgendwie auch einsam und es tut weh...Es ist paradox, ich will alleine sein, aber gleichzeitig habe ich Angst davor. Genau wie bei meinen Eltern, ich melde mich selten, weil ich es als unangenehm empfinde. Es fühlt sich so an, als wäre ich kein Teil dieser Welt bzw. irgendein Sonderling..
5 Antworten
Ich bin grad so erlöst einfach…diese Frage zu lesen. Ich hab genau das gleiche Problem, genau das gleiche. Der gleiche Scheiß mit Beziehungen absichtlich ‚zerstören‘ damit man mehr Zeit für sich hat und einf weil Menschen nerven aber es dann im Nachhinein iwi bereuen und sich einsam fühlen. Ich verbringe meine Zeit auch schon seit Kind an am liebsten alleine, außer mit einem Freund von damals, mit dem hab ich immer gerne Rollenspiele gespielt und Szenen aus Warrior Cats nachgestellt. Ansonsten gehen mir die meisten Menschen einf nur auf den Sack und ich bin grad wirklich wieder an dem Punkt wo mich alles verwirrt. Ich fühle mich einsam weil ich keine zwischenmenschlichen Beziehung nur annähernd verstehe, außer das was ich halt drüber aktiv gelernt habe, gleichzeitig denke ich drüber nach mich von meiner besten Freundin zu distanzieren, weil mich das Ganze einfach nervt. Aber es ist schon immer so und langsam verfolgt es mich einfach.
Ja du bist ein Sonderling , na und ?
Bill Gates , Cristiano Ronaldo und Kanye West sind auch alle sonderbar aber sie sind glücklich weil sie sich akzeptieren
Anhand deiner Beschreibung scheint es wirklich so, als könne man das leider nicht ändern.
Hallo, ich kann Deine Situation sehr gut nachvollziehen, weil es mir, seit ich denken kann, genauso ergeht. Mir waren Beziehungen mit anderen Menschen eher lästig, da ich in meiner Welt leb(t)e, die vielen Mitmenschen komisch vorkam.
Sicher, ich hatte einige sehr gute Beziehungen zu Frauen, aber die längste dauerte 7 Jahre, und ich fühlte mich in der Zeit einerseits sehr gut, aber andererseits hatte ich auch den Wunsch nach "Freiheit".
Dann lernte ich in einem Chat eine Frau kennen, mit der ich mich auf Anhieb gut verstand, und die auch viele meiner Interessen teilte. Nach einiger Zeit haben wir dann herausgefunden, dass wir ähnlich "ticken", also dass ihr viele Freundschaften lästig sind. Wir empfanden viel Sympathie füreinander, und schliesslich haben wir uns auch für ein Wochenende getroffen.
Jedenfalls hatte sie mir nach einiger Zeit gesagt, dass sie bei einem Psychologen (im Alter von 44 Jahren) einen Test auf Asperger-Syndrom gemacht hat, der positiv ausfiel, und damit hatte sie die Erklärung für ihr Verhalten.
Jetzt habe ich den Verdacht, dass es sich bei meinem "Zustand" ebenfalls um Asperger-Syndrom handeln könnte, habe aber bis heute keinen Test gemacht, da ich bisher ca. 50 Jahre damit leben konnte.
Kurz gesagt, Deine Beschreibung deutet auf ähnliches Verhalten hin, vielleicht suchst Du mal einen guten Psychologen auf und machst den Test, um sicherzugehen.
Und nein, Du bist kein Sonderling, es geht mit Sicherheit vielen Menschen so wie uns.
Vielleicht liegt ja eine narzißtische Störung bei dir vor, da kommt dann so was gehäuft vor.