Ich habe es satt das Sandwichkind zusein?

6 Antworten

Ich (13) bin auch Sandwich Kind. Ich habe eben falls zwei Brüder und mir geht es sehr ähnlich. Irgendwann hab ich mich dann durchgesetzt , mir Ziele gesetzt und mir gesagt, ich schaff das auch ohne Hilfe von meiner Familie. Ich behandle sie gut , also meine Brüder, und trotzdem fühle ich mich oft so als ob nichts zurück kommen würde. Ich habe sie schließlich dazu gebracht auch etwas zu tun indem ich mich einfach dazu geweigert habe. Das klappt bei mir eigentlich immer 😊. Viel glück

Einiges ist gewiss nur die persönliche Wahrnehmung. Man tendiert dazu die eigene benachteiligung bzw. allg. negatives mehr warzunehmen und länger zu erinnern.

Wg. so Sachen wie das mit dem Geld einfach immer das zimmer abschließen. Problem gelöst. Wer nicht ins Zimmer kann kann auch nicht was weg nehmen.

Bei so sachen wie Lautstärke kann es ja wirklich sein das du zu laut hörst. Wünsch dir doch einfach zum nächsten geburtstag nen TV für dein Zimmer. Kann ja ne kleine gebrauchte Kiste sein.

Zum Thema Hund und Haushalt:
Wenn der Hund Familienhund ist müssen alle gehen. Im Haushalt müssen auch alle helfen. Für beides lassen sich Pläne aufstellen bei denen man mal freiwillig schichten tauchen kann. Der kleine bekommt die leichteren der große die komplexeren Aufgaben. Immerhin kann der kleine noch nicht kochen und vermutlich auch nicht wäsche waschen und bügeln. Ggf kann er dafür mehr Gassi geh Runden bekommen.


Manches davon, hat nichts damit zu tun, dass du das mittlere Kind bist.

Jeder hat sein eigenes Schicksal, und das Leben ist nicht gerecht.

Womit du dir das Leben am allermeisten versaust, ist, dich als das ewige Opfer zu fühlen und nur immer das Schlechte im Leben zu sehen. Man kann sich in alles hineinsteigern - es bringt aber nichts, außer Verdruss und Verbitterung.

Vieles von dem, was du erleidest und beschreibst, erleiden deine Brüder auch dann und wann - das spürst du dann allerdings nicht.

Und es kann auch sein, dass du nicht nur in der Position "als zweites Kind", eine zuweilen schwierigere Position hast, es kann sein, dass auch Geschlechter-Rollen-Erwartungen eine Rolle spielen.

Jedenfalls hilft Jammern nichts. Konkrete Dinge kann man innerhalb der Familie besprechen, wer zum Beispiel welche Aufgaben übernimmt von euch Geschwistern.

Ein trotziges "ich habe es satt..." ist kleinkindhaft. Dadurch wirst du aber weder zum Nesthäkchen noch zum Erstgeborenen.

Also, leb tapfer und froh mit dem, was du bist und was du hast. Viel Glück!


Also erst mal, hole deine Mutter mit ins Boot!

Statt zu meckern sind Verständnis, offene Fragen und Lösungsvorschläge sinnvoller. 

Z.B. Mutter konkret fragen, was sie an deiner Stelle machen würde, wenn sie auf den kleinen Bruder "aufpassen" soll und es zum Streit kommt. Siebenjährige können durchaus 13jährige zur Verzweiflung bringen, wenn sie wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen. 

Gib deiner Mutter wichtige Sachen wie das Sparschwein zur Aufbewahrung, so dass dein großer Bruder nicht da dran kommt.

Überlege, wie du Aufgaben so ausführen kannst, dass sie für dich und andere leicht/ angenehm sind. Also z.B. "aufpassen" auf den kleinen Bruder: Das mag man als Siebenjähriger nicht hören! Man ist "schon groß", die Schwester ist auch immer noch "Kind" und nun soll sie plötzlich "Mama spielen". Da streikt man. Besser, als zu versuchen, sich durchzusetzen, ist es, den kleinen Bruder hier mit ins Boot zu holen: Was wollen wir denn zusammen machen? Wozu hättest du Lust? Kann ich dir bei etwas helfen (aufräumen, Hausis etc.)?  Frage deine Mutter, was du mit ihm machen darfst und was sie empfehlen würde. Suche ggf. mal auf Webseiten Spiele oder Aktivitäten für die Altersgruppe und schlage entsprechende Sachen vor. So ist er beschäftigt und hat Spaß und wird nicht von dir "bewacht".

Wenn es zum Streit kommt, frage deinen kleinen Bruder konkret, wie ihr das regeln könnt. "Jetzt streiten wir uns, das ist ja doof. Was können wir denn stattdessen machen, damit es uns beiden gut geht/ damit wir beide bekommen, was wir wollen?" Oder: Verhandele mit ihm."Wir schauen jetzt deinen Film, dann darf ich aber nachher ungestört meine Musik hören." etc. Oder: Du gehst jetzt ins Bett, wie Mama das bestimmt hat, darfst aber noch Xyz im Bett machen."

Führe mal ein Haushaltstagebuch. Kaufe dir ein billiges Heft oder lege eine Computerdatei oder Handynotitz etc. an und schreibe kurz auf, was du wann (Datum, Uhrzeit) gemacht hast.

Also bspw. 5. 08. 17. 18:15 Staubsaugen in meinem Zimmer + Flur, 

19:00 Uhr Spülmaschine eingeräumt, Tisch abgewischt. 

Usw. Das kannst du dann später bei Bedarf mal zeigen und fragen, was denn der große Bruder so gemacht hat.

Bedenke, dass deine Mutter evlt. auch überfordert ist. 

Überlege, wie du Aufgaben effizient und angenehm erfüllen kannst (z.B. auf youtube gibt es Videos über Hausarbeit, Aufräumen, Zeitmanagement usw.). Stelle dir einen Küchenwecker, nimm dir eine kleine Aufgabe und wenig Zeit und mache sie, wenn es dir im Tagesplan am besten passt (Anregungen hier:

http://wenigerer.blogspot.de/2017/?m=0  ).

Statt Küchenwecker geht auch ein Handytimer. So werden Aufgaben übersichtlicher und nicht endlos lang.

Frage deine Mutter, ob sie dir einen großen Kopfhörer kauft (kostet im Elektromarkt ca. 10 € in der einfachen Version mit Kabel), so dass du deine Filme unten über Kopfhörer schauen kannst und keinen störst.

Mache eine Liste mit Dingen, die du möchtest (von wegen "mein kleiner Bruder bekommt fast alles"). Lasse die Liste eine Weile liegen und schaue mehrfach drüber (z.B. alle zwei Tage, dann einmal die Woche etc.). Sortiere deine Wünsche nach Dringlichkeit und Möglichkeit (z.B. "ist mir am wichtigsten"/ "wäre grundsätzlich möglich").

Überlege, wie man bestimmte Wünsche umsetzen könnte, wenn man die Familiensituation berücksichtigt (was müsste erfüllt sein, damit das möglich ist). 

Suche dann einen Wunsch aus, der dir wichtig ist und besprich mal mit deiner Mutter, ob, wie und wann der unter welchen Bedingungen erfüllt werden könnte. Also auch, was du evtl. dazu beitragen könntest. Argumentiere nicht mit "mein Bruder bekommt alles", sondern "ich würde gerne - unter welchen Bedingungen wäre das möglich?"

So bist nicht das meckernde Kind, sondern überlegst, wie deine Wünsche trotz der Familiensituation erfüllt werden können, was eher positiv aufgenommen werden könnte als "ich meckere, bis ich bekomme, was ich will".

Zum Trost: Schau mal Minimalismusvideos oder lies Minimalismusblogs. Dadurch kann man sich auch über Dinge hinwegtrösten, die gerade nicht möglich sind, weil man quasi stolz wird, mit möglichst wenig auszukommen.

Mache öfter mal kommentarlos etwas (Kleines) für deine Eltern. Eine Aufgabe mehr, als du solltest. Ein Kompliment. Ein kleines (selbstgemachtes) Geschenk. So wirst du auch positiver wahrgenommen und sie werden sich überlegen, wie sie dir auch mal eine Freude machen können.

Grundsätzlich: Überlege, wo das Grundproblem ist und besprich das außerhalb der Stress-Situation mit beiden Eltern. Also statt über das Sparschwein zu streiten, gehe später, wenn sich alles beruhigt hat, zu deinen Eltern und frage, wie du beim nächsten Mal mit so einer Situation umgehen solltest. Ob es besser wäre, das Sparschwein z.B. ihnen zur Aufbewahrung zu geben oder ob es grundlegende Regeln über Besitz geben könnte ("mein Sparschwein, meine Entscheidung, nicht die meines Bruders" oder "was in meinem Zimmer ist, darf keiner da raus nehmen" etc.).

Tipp: Versuche, hin und wieder auch mal etwas kleines Nettes für den größeren Bruder zu machen! Das wird ihn irritieren und er wird dann evtl. nicht nur überlegen, wie er dir das Leben schwer machen kann. So eine kleine Aufmerksamkeit sollte für dich weder viel/ überhaupt etwas kosten noch übermäßig viel Zeit in Anspruch nehmen. 

Sieh es positiv: Du bist nicht das Nesthäkchen