Ich habe das Bedürfnis katholischer Priester zu werden, aber meine Eltern wären dagegen.?

8 Antworten

Das klingt doch alles sehr gut, und danach daß es genau das richtige ist. Wenn du tatsächlich eine Berufung von Gott zum Priestertum spürst, dann solltest, dann musst du sogar, dem auch entsprechen. Ich vermute, wenn du etwas anderes machst, wirst du nur leiden, vermutlich wird das auch nicht gutgehen, weil dir dann der Segen Gottes fehlt. Eine echte Berufung Gottes nicht zu befolgen ist keine gute Idee.

Deine Eltern werden sich dann schon damit abfinden. Sie haben ja auch lange Zeit, sich daran zu gewöhnen. Denn bis zur tatsächlichen Priesterweihe werden ja noch einige Jahre vergehen.

Du selber hast dann auch noch Zeit um zu prüfen, ob es wirklich eine echte Berufung ist oder nicht. Mit dem Theologie Studium kann man durchaus auch andere Berufe ergreifen. Soweit ich weiß werden Theologen zum Teil sogar als Personalsachbearbeiter in Unternehmen beschäftigt. Oder eben als Lehrer. Es erfordert eh Zeit, das zu prüfen. Unter anderem auch deswegen muss man mehrere Stufen durchlaufen auf dem Weg zum Priester. Um auf jeder Stufe zu schauen, ob es wirklich ein echter Ruf Gottes ist.

Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft. Viele Grüße aus deiner Nachbarschaft, ebenfalls im Kölner Umland.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Es ist Dein Leben. Es spielt keine Rolle was deine Eltern oder sonstwer davon halten.

Wenn Du Dich dazu berufen fühlst dann folge dem Ruf.

Das besondere am Erwachsensein ist, daß man Entscheidungen für sich selbst trifft und mit ggf negativen Konsequenzen wie Meinungsverschiedenheiten, Kontaktabbrüche und ähnliches zu leben lernt.

Es gibt kein Recht auf Enkel. Deine Eltern können Dich nicht dazu zwingen, Nachwuchs zu erzeugen... Aber vermutlich sollte das eh ein Scherz sein.

Aber in gewissen Sinne sind sie sogar daran schuld, daß Du diesen Drang hast. Weil sie immer so sehr dagegen waren... Kinder machen gerne genau das, was sie nicht "sollen".

Also denke genau darüber nach, weshalb Du wirklich diesen Weg gehen willst bevor Du ihn gehst.

warehouse14

Ich kann deinen tiefen Wunsch, Priester zu werden, deutlich aus deinem Post herauslesen. Es ist klar, dass dein Glaube und dein Engagement in der Kirche einen großen Teil deines Lebens ausmachen. Der Gedanke, gegen den Wunsch deiner Eltern zu handeln, scheint dir sehr schwer zu fallen und ich kann das gut verstehen.

In dieser Zeit des Nachdenkens und der Entscheidungsfindung könnte es hilfreich sein, nicht nur über das Priesteramt nachzudenken, sondern auch über deinen Glauben im Allgemeinen. Du bist noch jung und hast noch viele Erfahrungen vor dir. Dein Glaube, so stark er auch jetzt ist, kann sich im Laufe der Zeit verändern. Was würde passieren, wenn du irgendwann deinen Glauben in Frage stellst oder ihn gar verlierst? Wäre das Priesteramt dann immer noch der richtige Weg für dich?

Ich möchte dich nicht davon abbringen, Priester zu werden. Vielmehr möchte ich, dass du sicher bist, dass dies der richtige Weg für dich ist, unabhängig von den Meinungen deiner Eltern oder anderen Menschen. Ich selbst habe eine lange Zeit meines Lebens sehr stark an Gott und den christlichen Glauben geglaubt. In dieser Zeit hatte ich intensive religiöse Erfahrungen und war zutiefst davon überzeugt, dass ich den einzig wahren Glauben gefunden hatte.

Mit der Zeit begann ich jedoch, meinen Glauben und meine religiösen Überzeugungen zu hinterfragen. Es war ein schwieriger und oft schmerzhafter Prozess, aber letztendlich kam ich zu dem Schluss, dass ich nicht mehr an einen Gott glauben konnte. Heute bin ich Atheist und obwohl es eine Herausforderung war, meinen Glauben loszulassen, bin ich froh, dass ich diesen Weg gegangen bin. Es hat mir geholfen, meine eigenen Überzeugungen und Werte besser zu verstehen und mich als Person weiterzuentwickeln.

Ich teile diese Geschichte mit dir, um dir zu zeigen, dass es normal und gesund ist, unseren Glauben und unsere Überzeugungen zu hinterfragen. Es kann dazu führen, dass wir unseren Glauben noch tiefer verstehen und schätzen lernen, oder es kann dazu führen, dass wir erkennen, dass wir an etwas glauben, das nicht unserer wahren Überzeugung entspricht.

Egal, welchen Weg du einschlägst, ich hoffe, dass du die Chance hast, deinen eigenen Glauben und deine eigenen Überzeugungen zu erkunden und zu verstehen. Es ist eine Reise, die Zeit, Geduld und Offenheit erfordert, aber sie kann auch zu tiefer Selbstkenntnis und persönlichem Wachstum führen.

Viel Erfolg ;D

Goldi1234229 
Fragesteller
 29.06.2023, 22:47

Vielen Dank für Ihre lieben und einsichtigen Worte 🥰. Also zu Plan B: Angenommen ich würde das Priesterseminar nach 5 von 7 Jahren abbrechen hätte ich trotzdem die Qualifikationen erworben um Lehrer für die jeweiligen Fächer zu werden, da ich diese ja sowieso auf Lehramt mache, da Priester als junge Vikare in den meisten Bistümer als Lehrer wirken müssen.

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Summs112  30.06.2023, 00:22
@Goldi1234229

Wunderbar, dann wünsche ich dir alles Gute! Du scheinst das schon gut ausgearbeitet zu haben!

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Wenn du 18 Jahre alt bist, ist es doch egal, was deine Eltern sagen. Aber ich finde es gut, daß du vorher studieren willst. Sollte es aus irgendwelchen Gründen nicht zu einer Priesterweihe kommen, kannst du dann immer noch als Lehrer arbeiten.

Fühlst du dich denn von Gott berufen und woran machst du das fest?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.
Goldi1234229 
Fragesteller
 29.06.2023, 22:39

Viele Priester und Priesteranwärter studieren oder studierten auf Lehramt und üben diese Fächer morgens eben als Lehrer auf kirchlichen Gymnasien aus. Ich vertraue auf Gott, doch meine Pastoren sagen zu mir, dass sie die finale Berufung erst kurz am Ende des Priesterausbildung gespürt haben.

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Du bist mit 18 ein erwachsener Mensch. Du musst und sollst Dich nicht von Deinen Eltern in Deine Berufswahl reinreden lassen.

Fang's an - das weitere wird sich weisen.

Wenn der Zölibat für Dich nicht so eine schwere Herausforderung ist, dann um so besser.

Sei meines Gebets gewiss, unbekannterweise.