ich habe autismus

7 Antworten

Dagegen machen kann man nichts, Autismus ist unheilbar.
Du kannst lernen, mit dem Autismus zu leben. Wenn du dagegen arbeitest, handelst du dir höchstens einen frühen Burnout ein.

Was hat dir dein Diagnostiker denn an Anlaufstellen genannt?
Ein guter Therapeut/Coach, der sich mit Autismus auskennt, kann dich auf deinem Weg begleiten, es zu akzeptieren und auch Kompensationsstrategien zu erarbeiten.

Du kannst dich an ein ATZ (Autismustherapeizentrum) wenden oder auch im Selbsthilfegruppen aufsuchen. Auch online kannst du dich austauschen, es gibt Boards, wo sich Autisten austauschen und wo du auch Adressen von Anlaufstellen bekommen kannst.

Warum wilst du etwas gegen dich selber machen?
Die Frage sollte lauten:
Was kann man für dich machen - was kannst du selbst für dich tun, damit Autismus kein Problem mehr für dich ist?

Autismus an sich ist nichts Schlechtes. Die Gesellschaft und unser Kulturkreis machen es Autisten nur schwer, an allem vollständig teilzuhaben. Es gibt aber genug Tricks und Workarounds, um auch als Autist ein erfülltes Leben zu führen.

Fangen wir beim Alltag an. Städte und Stadtverkehr sind oft zu laut, grell und wuselig für Autisten. Dagegen hilft, immer Ohropax in der Tasche zu haben, bevorzugt außerhalb der Berufsverkehr-Stunden unterwegs zu sein und möglichst viele Einkäufe online zu erledigen.

Weiter zum Thema Bekanntschaften. Freundschaften zu knüpfen und Beziehungen zu pflegen, fällt Autisten schwer. Dagegen hilft, sich Bekannte in Vereinen zu suchen, die sich ohnehin regelmäßig treffen. In einem Verein versammeln sich bekanntlich Leute mit einem gemeinsamen Interesse über das sie auch gerne lange reden. Als Autist sucht man sich also einen Verein zu seinem Spezialinteresse - dort trifft man dann automatisch regelmäßig die gleichen Leute, quatscht über spannende Themen statt Smalltalknichtigkeiten und kommt so ganz leicht an einen losen Bekanntenkreis.

Weiter zum Thema Arbeitsplatz. Das dürfte das Komplizierteste sein. Du brauchst eine spitzenmäßige Ausbildung und/oder ein Studium mit möglichst seltenem Schwerpunkt. Damit bekommst du auch einen Job, wenn du nicht äußerlich perfekt wirkst. Wie man mit Kollegen und Chefs kommuniziert, lernst du am besten durch Übung. Zum Beispiel im Verein, oder in der Volkshochschule, oder zur Not in einer Ergotherapie.
Es gibt aber eine Voraussetzung für beruflichen Erfolg als Autist: Du darfst keine Memme sein. Du wirst am Anfang oft auf die sprichtwörtliche Schnauze fallen, wegen Missverständnissen fertiggemacht und von Kollegen arg unterschätzt werden. Das alles darf dich nicht demotivieren, du musst es als Herausforderung sehen. So bkeommst du über die Jahre immer mehr Übung im Umgang mit Nicht-Autisten, kannst also deine fachlichen Stärken immer besser präsentieren.

Ansonsten schau dich in den vielen Web-Foren für Autisten um, oder in der nächsten Selbsthilfegruppe. Dort findest du erfahrene, glückliche Autisten.

Dagegen kannst du nichts machen. Aber du kannst versuchen, damit zu leben - möglicherweise mit Unterstützung eines fachkundigen Therapeuten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema
anders7777  03.07.2014, 18:57

Zitat: Das Hamburger Autismus Institut bietet als älteste Autismus-Therapieeinrichtung der Bundesrepublik seit 1972 Hilfen für betroffene Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene sowie deren Eltern und das erweiterte Umfeld. Auf diesen Seiten finden Sie als betroffene Eltern und als Fachleute allgemeine Informationen über Autismus-Spektrum-Störungen, unsere Arbeit als Therapiezentrum und über unseren Trägerverein "Verein zur Förderung autistischer Kinder, RV Hamburg e.V."

Gefunden und alles unter: http://autismus-institut.de

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frag immer nach, wie der eine oder andere dieses oder jenes meint, und wie er deinen letzten satz aufgefasst hat. das ist zwar schwer, ich kann es auch noch nicht ganz, aber sonst kann eine verkettung aus missverständnissen zu was-weiß-ich-was führen.