Hohe Luftfeuchtigkeit außen und somit auch innen?
Hallo!
Ich wohne in einem Neubau (Mietwohnung), bei dem es leider kurz vor Bezug einen Wasserschaden gab. Es wurde eigentlich alles getrocknet etc. (deswegen hat sich damals der Einzug verspätet), aber ca. ein halbes Jahr nach meinem Einzug bemerkte ich komische Flecken (Stockflecken) an den Wänden und es musste leider in den Räumen nochmal getrockent werden. Soweit so gut, es wird jetzt wieder ein paar Monate (laut Gutachter soll das so gemacht werden) abgewartet und sollte sich nichts neues ergeben bzw. kein Schimmel etc. auftreten, ist alles gut und die Löcher vom Trocknen und die Flecken werden komplett entfernt bzw. ausgebessert.
Zur Kontrolle der Feuchtigkeit habe ich auch Hygrometer mit Temp.anzeige in allen Räumen stehen, damit ich da ein bisschen drauf schauen kann. Es war soweit auch immer alles gut, ich lüfte viel und wenn die Feuchtigkeit mal höher war, habe ich es eben durch gutes Lüften immer in Griff gebracht. Neue Flecken gab es bisher auch nicht. Nun ist es bei uns zur Zeit aber so schwül und feucht morgens und abends, also wenn man eigentlich lüften könnte (es hat gerade tagsüber immer zwischen 28-31 Grad) ist die Luftfeuchtigkeit recht hoch. Nun habe ich seit gestern nach der Dusche trotzt lüften im Bad 75 % Ludtfeuchtigkeit, im Wohnzimmer/Küche ca. 74 % und im Schlafzimmer ca. 72% und ich bekomme es einfach nicht mehr unter 70! Man muss dazu sagen, dass ich eine kleine Wohnung habe, die nur aus Küche/Wohnzimmer in einem, Bad und Schlafzimmer besteht (UG). Einen Abstellraum habe ich auch noch. Allerdings sind bei mir immer alle Türen offen, weil ich eine Katze habe und im Bad das Katzenklo steht, im Schlagzimmer schläft er immer. Klar, die Badezimmertür ist nach dem Duschen nicht sperangelweit geöffnet, aber das scheint auch nichts gebracht zu haben. Ich lüfte immer erst abends und morgens, damit es in der Wohnung kühl bleibt, aber die Feuchtigkeit bleibt immer hoch. Klar, draußen hat es gerade auch abends oder morgens immer zwischen 80-90 % Feuchtigkeit. Aber wie soll ich das Problem sonst in den Griff bekommen? Ist es "schlimm" wenn es paar Tage mal so ist? Ich habe halt Angst vor Schimmel, da ich ja schon leicht vorgeschädigt bin...hab da echt immer Schiss vor. Vielleicht hat mir jemand Tips oder sowas?
Vielen Dank schon mal!
Viele Grüße!
4 Antworten
Derzeit ist es schwierig korrekt zu lüften, da die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Auch bei uns sind seit einigen Jahren el. Luftentfeuchter in Betrieb. Untergeschosswohnungen (Souterrainwohnungen) sind ohnehin immer etwas mehr anfällig. Es sind und bleiben meist Kellerwohnungen. Ich würde mir einen el. Luftentfeuchter anschaffen und eben mit den Stromkosten leben - definitiv immer preiswerter als eine prof. Schimmelsanierung oder Rechtsstreit mit dem Vermieter.
und die Löcher vom Trocknen
Wenn die im Fußboden sind, dann war das wohl ein massiver Wasserschaden. Das dauert sehr sehr lange. Soweit kann ich es bestätigen.
Sicher ist die Raumluftfeuchte auch eine Funktion der Außenluftfeuchte. Lüftest Du mit "trockener" Außenluft ist es besser als mit schwül warmer.
Die letzten Tage hatte ich ähnliche Messwerte wie Du. Innen nicht ganz so krass. Aber der Wasserschaden erklärt Deine Werte.
Da würde ich mich im Moment nicht in Sorge steigern. Beobachte es weiter aufmerksam.
Aber du hast (UG) geschrieben. Soll das Untergeschoss meinen? Dann sei sehr aufmerksam.
Im Falle würde ich Dir zum Kauf eines eigenen kleinen Luftentfeuchters raten. So um die 200-300 €, (jedenfalls kein China-Plastik-Nutzlos-Teil für U100). Achte da ein wenig auf Qualität, die zahlt sich mehrfach aus.
Gerade in einem Neubau (Massiv) herrscht die ersten zwei Jahre immer eine hohe Luftfeuchte; ob und in wie fern der Wasserschaden dabei zusätzlich eine Rolle spielt bleibt offen. LEider sind auch die Anzeigen, die mit den normalen Thermometern laufen oft recht ungenau.
Bei derart hohen Werten wäre eine Trocknung vom Vermieter zu verlangen, da bereits die Gefahr von Schimmel an Mobiliar und Inventar besteht.
Mal etwas Grundsätzliches zum Thema Feuchtigkeit und Lüften.
Die Bautrockner sind per se gut, setzen aber doch recht viel elektrische Energie um. In einem aktuellen Fall werden diese energetisch erfasst nach einem Wasserschaden in einem hohen Mietsgebäude und von der Eigentümergemeinschaft und Versicherung bezahlt. Bei viel Feuchtigkeitsanfall geht das nicht anders, wenn man Schimmelbildung vermeiden möchte.
Bleibt als preiswerte Lösung das Lüften. Bitte nur dann reichlich lüften, wenn es draußen wieder kälter ist als drinnen, also nachts. Nur so kannst du die normale Raumfeuchtigkeit elegant und wirkungsvoll senken. Das machen viele Hausbesitzer und manche Mieter im Kellerbereich immer wieder grundfalsch, die machen an warmen Sommertagen die Kellerfenster weit auf, damit der Keller "trocknen" soll. Die Folge: an den Wänden läuft nur so das Wasser als Kondensat herunter.
Gegenprobe für diejenigen, die es nicht aus dem Physikunterricht kennen: die Luft in den Wohnungen ist allgemein wann zu trocken? Im Winter! (obwohl es dann draußen so richtig nass und kalt ist)....
Etwas Physikalisches zum Schluss:
- Feuchte Luft ist leichter als trockene Luft (die Dachfenster-Belüftung ist deshalb - zur rechten Zeit vorgenommen - hocheffektiv). Eselsbrücke dazu: Wolken sind "oben" - und der Duschvorhang legt sich an den Körper an durch die "schwerere" trockenere Luft außerhalb der Dusche.
- Feuchtigkeit "wandert" von warm nach kalt. Wer es nass in der Wohnung braucht, macht mittags im Sommer die Fenster auf. Die anderen machen es bitte anders herum
- Es gibt viele Hotel-Bäder mit einem Lüfter, der auch wirkungsvoll für einen guten Unterdruck sorgt. Doch was nützt der ganze Mist, wenn die Zuluft-Zufuhr vergessen wurde.... Ein Bad mit Abluftöffnung oben und eventuellem Lüfter kann nur dann entlüften, wenn man auch - am besten "unten" - für Zuluft sorgt....
Alles Gute!