Hilfe, ich glaube mein Vater ist geisteskrank!?
Hallo, ich glaube mein Vater hat eine Geisteskrankheit. Mein Vater war schon seid ich mich erinnern kann sehr anstrengend. Er regt sich sehr schnell auf z.B. wenn er ein Haar von mir oder jemanden findet oder irgendwo ein Fleck ist oder ein Krümmel auf den Boden. Er hat sich auch mal aufgeregt, dass er hört wie ich mir die Haare bürste. Er hasst es auch wenn man einen Schrank zu laut zu macht oder die Milch auf die falsche Stelle des Tisches stellt oder auf Toilette geht, wenn er will. Wenn einem etwas runterfällt, eskaliert er komplett. Es sind totale Kleinigkeiten und seine Ansprüche sind total widersprüchlich. Selbst wenn man versucht möglichst nichts falsch zu machen, damit er nicht wieder unnötig ausrastet, so rastet er aus, obwohl man genau das macht, was er mal sagte. An jedem meiner Geburtstage bringt er mich am Tisch zum weinen, weil er mich solange aufzieht wegen Kleinigkeiten und es tut mir einfach weh, weil er nicht mal an diesem Tag schafft sich zurückzuhalten und dann zieht er mich damit auf, dass ich weine und dass ich schon zu alt dafür bin. Er ist in den ganzen Jahren nie handgreiflich geworden, aber er schreit sehr schnell los und behauptet dann nicht zu schreien. Wenn es vorbei ist und es wirklich hart war, kommt er am Ende angekrochen und entschuldigt sich und nimmt einen in den Arm. Genau so ist es bei meiner Mutter. Er kritisiert uns ständig und es kommt fast täglich zu Ausrasten. Wenn man ihn aber auf einen Fehler hinweist, dann wird er richtig aggressiv. Er verbringt oft Stunden mit unnötiger Detailarbeit. Er braucht im Bad immer 2-3 Stunden, weil er jede Körperregion genauestens reinigen will und wehe jemand will währenddessen auf Toilette, obwohl wir nur ein Bad haben. Sein Auto poliert er auch Ewigkeiten. Wenn er irgendwo ein Kratzer entdeckt oder Gebrauchtspuren dann rastet er aus. Er will ständig alles richtig machen, verbringt aber soviel Stunden mit nichtigen Details und will alles perfekt machen. Man muss sagen er hatte eine schwierige Kindheit gehabt und seine Mutter hat getrunken und sein Vater manchmal sehr aggressiv. Vor ein paar Jahren sind jedoch beide seiner Eltern gestorben. Allerdings wissen ich, meine Mutter und meine Schwester langsam nicht mehr was wir machen wollen. Ich muss sagen mittlerweile berühren mich die Ausraster immer weniger und wenn ich in andere Zimmer gehe habe ich meistens Oropax drin, aber es ist schwer zu ignorieren, wenn man täglich davon umgeben ist. An wenigen Tagen verstehe ich mich mit meiner Vater, er nimmt mich in den Arm und wir reden. Aber es ist sehr selten. Er trinkt nicht und raucht nicht. Nur mal auf einer Familienfeier trinkt er etwas und dann wird er total liebevoll. Ich glaube er hat irgendeine Geisteskrankheit oder ist das noch normal? Was kann man da machen? Wenn ich das jetzt so schildere klingt es krass, aber ich habe mich schon dran gewöhnt und bin irgendwie abgehärtet. Habt ihr Tipps wie man mit der Situation am besten umgeht?
6 Antworten
Schwierige Situation. Ich kann verstehen, dass das sehr viele Nerven kostet....ich glaube als Erstes muss man einsehen, dass man selbst nicht viel machen kann. Du kannst nicht die alten “Wunden“ deines Vaters heilen und seine psychischen Probleme in Luft auflösen. Ich glaube, das Einzige, was du tun kannst, ist ihn nicht abzulehnen, ihm trotzdem Liebe zu zeigen (also mal in den Arm nehmen) und ihm zeigen, dass du ihn trotzdem magst. Ich glaube, das könnte unterstützend zu einer Therapie sein. Denn wenn ihr liebevoll mit ihm umgeht, besänftigt ihn das vielleicht etwas und gibt ihm Stärke und Halt. Sodass sich das vielleicht auch positiv auf seine Anfälle auswirkt. Klar ist das nicht immer möglich, denn ihr seid ja auch nirr Menschen, denen auch mal der Nerv platzen kann. Aber versucht es zumindest. Eine Therapie bräuchte er aber ganz sicher. Alles Gute Euch!
Für mich sieht aus, als würde dein Vater unter einer Menge Neurosen leiden (Ordnungswahn, Putzzwang etc).
Geisteskrank ist er bestimmt nicht, nur eben psychisch gestört.
Wenn er dafür offen ist, sollte er sich Behandlung beim Psychater/Psychologen begeben. Medikamente in Kombi mit einer Therapie könnten vielleicht helfen.
Das mit dem Alkohol finde ich interessant, man sagt ja, unter Alkoholeinfluss tritt der Grundcharakter zutage. Und dein Vater scheint prinzipiell ein liebevoller Mensch zu sein.
Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute und ganz viel Kraft.
LG
Danke für den Beitrag ;) Sowas könnte ich mir durchaus vorstellen. Zu der Kraft: Es klingt merkwürdig, aber mir geht es ansonsten ganz gut. Ich habe gute Freunde, eine gute Mutter und bin mit mir selbst im reinen und habe sehr gute Noten. Ich habe mich schon an alles gewöhnt und habe starke Nerven und gelernt nicht alles persönlich zu nehmen. Nur ist es mal gut zu hören, was es den sein könnte :)
Ich kenne mich jetzt nicht so besonders gut aus, aber ich glaube, dass dein Vater das nicht mit Absicht macht. Klar kommt es von ihm und er weiß auch was er tut, aber er bereut hinterher alles. Ich persönlich würde deinem Vater und auch dir empfehlen, dass er oder du vielleicht mal mit eurem Hausarzt darüber sprecht. Vielleicht kann dein Hausarzt es dir auch erklären.
Ich glaube das es bei deinem Vater eine Art Zwang ist. Aber ich bin kein Arzt oderso!
Er sollte vielleicht von einem Psychologen Hilfe bekommen. Soetwas ist nichts schlimmes und er ist auch nicht geisteskrank. Also vielleicht solltest du oder deine Tante/dein Onkel/Oma oder Opa, irgendwer zu dem du und dein Vater eine engere Bindung habt ihm dies vielleicht klar machen.
Viele Grüße! :)
Habs gerade gesehen, deine Mutter könnte ihm das auch versuchen klar zu machen! :) Rede mal mit ihr
ich brauch nur die hälfte lesen und sehe das er wirklich gestört ist. mein vater schimpft zwar auch wegen jedem scheizz aber das ist krass.
er scheint neurotisch zu sein und hat Hang zum Choleriker ..ein Unmensch ist er nicht, er hat denke ich nie gelernt Gefühle zu zeigen und kämpft dadurch immer wieder mit unterdrückter Wut ...wenn er trinkt zeigt sich sein wahres Wesen ..
Danke für den hilfreichen Beitrag. :) Ich glaube auch er ist in Wahrheit kein Unmensch und ich finde es gut, dass du an die Sache nicht direkt so wertend rangehst, auch wenn er sich echt grenzwertig verhält. Man muss eben Abstand gewinnen, wenn er seine Ausbrüche hat und bemerken, dass das nicht mit einen selbst was zu tun hat.