hilf mir bitte?
Als ich verschiedene Sprachen lernte, probierte ich viele Methoden aus, um meinen Lese-Input zu verbessern. Doch keine führte zum gewünschten Erfolg – bis ich das erste Prinzip änderte.
Das erste Prinzip ist die Grundlage, von der alle anderen abhängig sind. Sobald man es verändert, beeinflusst es die Ergebnisse wie ein Dominostein-Effekt. Für mich war die entscheidende Veränderung die Abschaffung der Übersetzung.
Apropos dieses ersten Prinzips: Kannst du mir – basierend auf deiner praktischen Erfahrung – ein grundlegendes Prinzip für das Sprechen und Schreiben (Output) empfehlen?
1 Antwort
Eigentlich das gleiche Prinzip: Machen! Ohne Netz und doppelten Boden, ohne Wörterbuch, Grammatiktrainer oder sonstwas. Rede, schreibe und DENKE in der Sprache. Formuliere (laut oder leise) kleine Sätze, wann immer du ungestört ist. "Blöder Wecker! Ist es wirklich schon so spät? Schon wieder kein Klopapier! Und die Zahnpasta ist auch leer. Heute muss ich unbedingt Kaffee kaufen!..."
Schreibe ein kleines Tagebuch. Jeden Abend eine halbe Seite mit Erlebnissen, Plänen, Gedanken. Oder einer (freien!) Übersetzung eines Zeitungsartikels.
Lerne zu umschreiben. Lerne, dich anders auszudrücken, wenn es so, wie du es vorhattest, nicht funktioniert. Hab keine Angst vor umständlichen, lückenhaften oder "tollpatschigen" Formulierungen. Sie helfen dir, weiterzumachen und in der Sprache zu bleiben statt dich zu verhaspeln und aufzugeben.
Und such dir Leute, mit denen du dich austauschen kannst. Andere, die die gleiche Sprache lernen, Mutterprachler, die du kennst, Brief- bzw. Social-Media-Freunde, schau nach, ob es Conversation Classes an der VHS gibt, oder deutsch-(was-auch-immer) Vereine, an deren Treffen du teilnehmen und neben der Sprache auch die Mentalität und Kultur kennenlernen kannst.
Viel Erfolg!
Mach es nicht komplizierter, als es ist. Fag mit dem an, was du hast, und arbeite damit. Gewöhne dir an, in bestimmten Situationen in der anderen Sprache zu denken. Oder lass es, wenn dir die Motiation fehlt. Du musst nicht, du kannst.
Leider habe ich keine Gelegenheit, mit Muttersprachlern zu sprechen. Kannst du mir sagen, ob ich durch Selbstgespräche (und mit Unterstützung durch KI) ähnliche Ergebnisse erzielen kann?
Was ist mit der Motivation? Nur mit mir selbst zu schreiben und zu sprechen reicht nicht aus, um wirklich den Drang zu fühlen, die Sprache aktiv zu nutzen.
Und was ist mit der eher indirekten, aber manchmal auch direkten Korrektur und den Tipps, die Muttersprachler in einem tiefen, direkten Gespräch geben können?
Falls der innere Drang tatsächlich das erste Prinzip für das Sprechen (und Schreiben) ist und dieser Drang nur durch eine echte sprachliche Umgebung entstehen kann (also durch das Leben in einem Land, in dem die Zielsprache gesprochen wird), was ist mit den Menschen, die keine Chance dazu haben?