Hausaufgabe Täuschungsversuch: Note 6?
Hallo zusammen,
Meine beiden Söhne haben gestern eine Geschichte HA benotet zurück erhalten.
Der eine Sohn mit der Note 6 und dem Vermerk des Lehrers: " ... markierte Sätze wurden 1:1 aus einer Internet Textquelle übernommen. Die Übernahme fremder Gedanken ist verboten! Dies ist ein schwerer Täuschungsversuch und hat die Note ungenügend zur Folge."
Zum einen ist einem 12 Jährigen nicht bewusst und bekannt dass es sich hierbei um eine "Straftat" handelt und somit das Schulgesetz (welches er ebenfalls bis dato nicht kannte) greift und zum anderen finde ich die Art und Weise wie hier reagiert wurde nicht altersgerecht. In der Aufgabenstellung wird auch nicht präzise erwähnt dass Hilfestellungen aus ext. Quellen nicht erlaubt sind.
Der andere Sohn (Zwilling, selbe Klasse) hat bei 2 Aufgaben Notenabzug bekommen mit dem Kommentar "gleiches Ergebnis wie Bruder". Man muss dazu erwähnen dass die beiden Aufgabe Fakten sind. Wer, wann,wo...Ich gehe schwer davon aus dass hier 99% der Klasse dasselbe Ergebnis erzielt haben.
Wir sind etwas ratlos. Das Gespräch zum Fachlehrer wurde bereits gesucht, ohne Erfolg. Er besteht auf die Richtigkeit seiner Notengebung.
Bei dem Verlangen um ein Gespräch mit der Leitung wurden wir ebenfalls abgewiesen.
Ich bin wirklich sprachlos über dieses Vorgehen. Beide sind gute Schüler und erledigen ihre Hausaufgaben immer pünktlich und gewissenhaft. Jetzt einen 12 Jährigen eines schwerer Täuschungsversuches zu bezichtigen und als "Straftäter" hinzustellen, ohne vorher das Gespräch zum Schüler zu suchen und eine Erklärung zu liefern, zeigt für mich keine Kompetenz.
Was können wir tun?
Gruß
5 Antworten
Das Hausaufgaben selbst zu erledigen sind, lernen die Kinder schon in der Grundschule.
Dein Verhalten ist daher ein Witz.
Akzeptiere die berechtigte Note und sprich mal mit deinen Kindern über den Sinn von Hausaufgaben.
Das Argument, dass bestimmte Tatsachen für alle gleich sind, stimmt
natürlich. Und ich bezweifle, dass man z. B. über Goethe etwas schreiben
kann, das nicht irgendwo im Internet steht.
Anstatt dich hier zu beschweren, hättest du deinen Kindern beibringen müssen, dass es nicht Sinn/Zweck von Hausaufgaben ist, aus dem Internet etwas 1 : 1 zu kopieren.
Wäre das so, könnte man auf diese rein motorische Tätigkeit direkt verzichten, weil sie ohnehin keinen Lernerfolg hat.
markierte Sätze wurden 1:1 aus einer Internet Textquelle übernommen. Die Übernahme fremder Gedanken ist verboten!
Hier wird keine "Straftat" unterstellt und dein Sohn auch nicht als "Straftäter" dargestellt.
Dass man seine Hausaufgaben nicht per Copy&Paste löst, wissen auch 12 Jährige schon. Dabei geht es nicht darum, keine fremden Quellen zu benutzen, sondern dass man sie benennt und als solche ersichtlich macht.
Die Übernahme fremder Gedanken ist verboten!
Das ist eine reichlich dämliche Aussage des Lehrers! Da könnte man doch glatt die gesamte Schuldbildung als Übernahme fremder Gedanken betrachten.
Dein Sohn hätte wissen können, dass das wörtliche Kopieren ohne Kennzeichnung verboten ist. Dass dies an ihm vorüberging, ist schade, aber spätestens jetzt weiß er es. Damit hat er eventuell mehr gelernt als sein Bruder. Die Note 6 ist dann zwar krass, aber hier kannst du pädagogisch einwirken: Sage deinem Sohn: "Ja, das ist ein schlechte Note. Aber denke daran, dass nie im Leben mehr jemand nach deinen Noten aus der 7. Klasse fragen wird. Ärgere dich, das ist angemessen, aber auch nicht zu viel. Betrachte es als 'Frust' und auch das lernt man in der Schule. Im Berufsleben kommt das auch vor. Man versucht es zu vermeiden, aber das klappt nicht immer. Relevant ist aber nur, ob dabei jemand zu Schaden kommt und ob man weiter Gehlt bekommt. Der Rest ist dann irgendwann auch mehr oder weniger egal."
Zeige deinem Sohn, dass Schulnoten genau das sind: Schulnoten. Eine Möglichkeit ist z.B. ein Deal: Für jede ungerechte 5 oder 6 darf er sich einen Kuchen von dir wünschen (oder Ausflug oder was euch sonst so glücklich macht), aber es gibt auch ein ernstes Gespräch, in dem ihr besprecht, wie man das in Zukunft vermeiden kann. Im jetztigen Fall ist das Gespräch einfach: "Nicht mehr wörtlich abschreiben, oder es in Anführungsstriche setzen und Quelle angeben."
Du könntest deinem Sohn einen "Gegenangriff" vorschlagen: Er kann zu seinem Lehrer gehen und sagen: "Ja, ich habe es jetzt verstanden. Kann ich ein Kurzreferat über das korrekte Zitieren halten, um meine mündliche Note zu verbessern und die 6 etwas auszugleichen?" Es ist nämlich gar nicht so schlimm mal Mist zu bauen. Es kommt darauf an, wie man damit umgeht.
Und dann sage deinem Sohn noch: "Das ist ein Lehrer. In gewissem Sinn sind Lehrer doof und man muss Wege finden, mit ihnen klar zu kommen. Das dauert nicht lange, denn man ist sie nach ein paar Jahren wieder los. Denke daran, dass du fröhlich die Schule verlassen wirst, aber der Lehrer wird sich noch bis zu seiner Pensionierung mit den nervigen Schülern herumschlagen müssen!"
Danke euch für euren Input.
Hat sich alles klären können.
Zum einen ist einem 12 Jährigen nicht bewusst und bekannt dass es sich hierbei um eine "Straftat" handelt
Haben die Kinder keine Eltern die ihnen die digitale Nutzung beigebracht haben?
In der heutigen Zeit sollten Kids, die im Internet unterwegs sind, mit den Regeln der digitalen Welt von den Eltern bekannt gemacht werden.
Deine Kinder müssen also jetzt das Versäumnis der Eltern ausbaden.
Denk immer dran...wenn man mit dem Finger auf andere zeigt, zeigen 3 Finger auf einen selber.
Der Lehrer hat natürlich absolut richtig gehandelt. Wer fuscht und erwischt wird bekommt ne 6 !!!
Danke. Sie kennen den Sinn von Hausaufgaben und erledigen diese auch selbstständig. Je nach Schweregrad ist es legitim sich Hilfestellung aus dem Internet zu holen. Die Textquelle ist auch nicht vollständig übernommen worden, lediglich 2 Sätze davon.