Hat jemand Erfahrung mit Auslandspraktikum gemacht?

3 Antworten

Ich hab sogar zweimal ein Auslandspraktikum gemacht. Das eine hat zu meinem jetzigen Job geführt, also kann man wohl sagen, dass es sich gelohnt hat. Das zweite hatte keine fördernde Wirkung auf meinen Berufsweg (freilich auch keine hindernde) und wird es voraussichtlich auch in Zukunft nicht haben, insofern betrachte ich es als Mittel zur Befriedigung meiner Neugier und erinnere mich einfach gerne daran zurück.

“Worauf muss man achten?“ ist jetzt natürlich eine extrem offene Frage, deren Antwort doch recht massiv vom Zielland, dem Praktikum und deiner Situation abhängt.... Also grundsätzlich solltest du dich im Voraus informieren, ob und wenn ja wie du ein Urlaubssemester beantragen kannst / solltest / musst, das wiederum betrifft zum Beispiel Bafög, Versicherungsstatus, Erlaubnis zur Teilnahme an Prüfungen, Anzahl der Fachsemester, Förderfähigkeit bei diversen anderen Stipendien etc., damit einhergehend natürlich insgesamt deine Finanzen, dein weiteres Studium etc etc etc etc...

Insbesondere wenn du wie ich dein Praktikum außerhalb der EU machst, solltest du dich im Voraus auch schon genau informieren, wie es mit Visum, Kranken- und Rentenversicherung(-spflicht?) im Zielland aussieht, ob das Zielland ein Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland hat, ob du dich in der Zeit in Deutschland abmelden solltest (welche steuerrechtlichen Auswirkungen das wiederum hat), wie du mit Pflichtbeiträgen umgehen kannst etc. Insbesondere in der gegenwärtigen Zeit solltest du alles natürlich auch noch in Hinblick auf Corona im Voraus in Erfahrung bringen (was passiert im Fall eines Lockdowns? Was zahlt diese oder jene Krankenversicherung? Wie sicher ist, dass du im schlimmsten Fall auch wieder nach Deutschland zurückkommst?). Naja, und natürlich dann alles andere von „wie finde ich eine Wohnung im Zielland“ über „was sind die typischen Lebenshaltungskosten“ bis „inwiefern bringt mir das Praktikum etwas in Hinblick auf mein Studium und/oder meinen späteren Berufsweg?“.

Grundsätzlich empfehle ich auf jeden Fall, sich insbesondere im Ausland nicht mit einem „Taschengeld-Praktikum“ oder gar gänzlich unbezahlten Praktikum abspeisen zu lassen. Wenn Unternehmen auf der ganzen Welt schon Praktikanten aus anderen Ländern einstellen (was ja aufwendiger ist als im eigenen Land zu rekrutieren), hat das eigentlich immer mehr oder weniger den Grund, dass die qualifikationsmäßig vergleichbaren Leute im Zielland halt schlicht nicht für diese Bezahlung arbeiten. Das ist insofern ok, als dass man als Praktikant ja auch eine „Bezahlung“ in Form einer sehr schön aussehenden Zeile im Lebenslauf hat, aber das sollte nicht zu maßloser Lohndrückung führen. Leben im Ausland ist grundsätzlich teuer; zumal du unter Umständen Krankenversicherung zum Beispiel doppelt zahlen musst, diverse Kosten erstmal auslegen musst, und wenn du neu im Land bist, dich ja auch nicht so auskennst, wie man dort gut sparen kann und garantiert auch „Fehler“ machst, die dich Geld kosten.

Also insgesamt kann ich Auslandspraktika zwar empfehlen, aber „einfach so“ spontan würde ich das höchstens in der EU, eher gar nicht machen. Zu allem außerhalb der EU gehört auf jeden Fall eine gründliche Vorbereitung.

Hallo NameNochGesucht,

mein Sohn ist nach der Ausbildung mit zwei Kumpels für ein Jahr nach Australien.

Die drei Jungs haben sich quer durch Australien gearbeitet, manchmal schwierig durch die Wirtschaftskrise 2008.

Der Vorteil, viele neue Freunde, perfekte Sprachkenntnisse, Lebenserfahrung, Selbstständigkeit, besonders in einem fremden Land.

Cool die Auszeit am Bondi Beach, finanziert durch ein SOS-Konto von uns Eltern : ), aber den Traum haben wir gerne erfüllt.

Danach war mein Sohn häufiger in Asien unterwegs und hat jetzt einen sehr guten Job in Thailand, angestellt über einen deutschen Konzern.

Liebe Grüße

Kommt draufan wo du hingehen willst wenn du es und verraten würdest würde ich dir gerne helfen:)

NameNochGesucht 
Fragesteller
 07.12.2020, 11:02

Da bin ich relativ offen. Am besten wären wahrscheinlich englisch- oder französischsprachige Länder, da ich diese Sprachen zumindest sprechen (bei frz. nicht ganz so gut/zu lange nicht mehr gesprochen) kann

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