Günstig oder sogar kostenlos Freiwilligenarbeit leisten?

6 Antworten

Hallo Feleen,

generell muss zwischen geregelter Freiwilligenarbeit, dazu gehören Programme wie weltwärts, von denen zumindest ein Teil der Kosten übernommen wird, und flexibler Freiwilligenarbeit unterscheiden. Flexible Freiwilligenarbeit bedeutet, dass du dir über eine Organisation Projekte suchen kannst, in denen du dich bereits ab wenigen Wochen engagieren kannst. Der Vorteil ist, dass du keine langen Bewerbungsfristen einhalten musst und über Anreise und Aufenthaltsdauer frei entscheiden kannst. Da die Hilfsprojekte in den Zielländern es sich allerdings nicht leisten können, für deine Kosten aufzukommen, musst du diese selber übernehmen. Dazu gehören Kosten für Flüge, Versicherungen und natürlich deine Unterkunft. Je nach Organisation wird dann meist noch eine Vermittlungsgebühr fällig, denn die Entsendeorganisationen bereiten dich gezielt auf deinen Einsatz vor und suchen dir ein geeignetes Projekt aus, in dem du auch wirklich von Nutzen bist und auch selber Erfahrungen sammeln kannst.

Flexible Freiwilligenarbeit ist eine tolle Sache, denn du hilfst nicht nur deinem Projekt vor Ort, sondern bist nach deiner Rückkehr auch eine Art Botschafter für dein Projekt und kannst wiederum vielen Menschen davon erzählen, die vielleicht ihrerseits wieder helfen möchten. Freiwilligenarbeit ist zudem eine einmalige Chance den eigenen Horizont zu erweitern und globale Zusammenhänge zu verstehen lernen.

Ich kann dir nur empfehlen, dir eine Volunteer-Organisation direkt vor Ort zu suchen. Denn die Organisationen, die hier in Deutschland sind, haben hohe Verwaltungskosten, die sich dann in deinen Programmgebühren niederschlagen. Und brauchen tust du die Organisation ohnehin vor Ort, wenn du Fragen hast oder Probleme auftreten.

Eine tolle Organisation in Tansania ist STEP Africa, die verschiedene Projekte in den Bereichen Sozialarbeit, Schule, NGO und Tierschutz anbieten. Die Atmosphäre ist sehr familiär und vor allem sind die Gebühren absolut bezahlbar! www.step-africa.de

Viele Grüße

Wäre mir völlig neu, dass Du für einen Freiwilligen-Dienst auch noch monatlich 2000 € aufbringen musst. Aber ich lerne auch mit fortgeschrittenem Alter noch dazu. Die Frage bleibt, ob es unbedingt ein nur mit teurem Flug zu erreichendes 3.- oder gar 4.-Land sein muss. Je nach privater Situation und dem Standort in D. wäre es eine Überlegung wert, sich auch mal im persönlichen Umfeld zu erkundigen.

Grüßle Bernd Stephanny

Hallo Feleen,

Zunächst einmal gibt es geregelte Freiwilligendienste, auch im Ausland: dazu zählen weltwärts, der Internationale Jugendfreiwilligendienst IJFD, kulturweit oder der Europäische Freiwilligendienst EFD. Bei all diesen geregelten Freiwilligendiensten gilt jedoch, dass du sehr, sehr spät dran bist. Denn es handelt sich hier um Stellen, für die man sich bis zu 1 Jahr im Voraus (kulturweit) bewerben muss. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es bei weltwärts z. B. noch Restplätze gibt, aber die sind dann wahrscheinlich so speziell gelagert, dass sie bisher niemand wollte. Auch ist weltwärts nicht unbedingt kostenfrei, da die Träger häufig erwarten, dass die Freiwilligen den 25% Eigenanteil der Kosten über einen Förderkreis finanzieren.

Kurzfristig kommt eigentlich nur privat organisierte Freiwilligenarbeit in Frage, die eben nicht vom Staat mitfinanziert wird. Aber trotzdem kostet es Geld solche Freiwilligen-Programme aufzubauen und die Rechnungen muss eben jemand bezahlen: Gehälter in Deutschland, aber auch im Zielland, Reisekosten, Versicherung, Büro-Mieten und, und, und.

Was den Preis angeht gilt: je mehr du erwartest, umso teurer wird's: wenn du ganz kurzfristig, dir Zielland und Projekt aussuchen willst, und 24/7-Hilfe im Zielland haben willst, dann kann es durchaus 2000€ für den ersten Monat kosten. Aber eigentlich auch nur für den 1. Monat, denn die Fixkosten der Organisation sollten nach dem ersten Monat schon abgegolten sein. In fast allen Fällen sind die Kosten degressiv, d.h. der zweite Monat und die Folgemonate kosten erheblich weniger. Vielleicht musst du dir die Preistabelle deiner Wunsch-Organisation nochmal richtig anschauen.

Wenn du weniger anspruchsvoll bist, gibt es auch billigere Angebote. Faustregel: je länger du dich engagierst, desto eher ist jemand anderes bereit, die Kosten mitzutragen, und dann kann es die Organisation billiger anbieten. Also nicht verzagen und online weiter suchen: es gibt Möglichkeiten. Aber diese Möglichkeiten tauchen nicht unbedingt auf der 1. Seite von Suchen wie "freiwilligenarbeit ausland" auf. Tipp: die Such mehr eingrenzen und auch über die 1. Suchergebnis-Seite hinaus suchen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Das Online-Portal für Freiwilligenarbeit im Ausland

Hallo ihr Lieben,

Ich würde von Organisationen Abstand nehmen, die für Freiwilligenarbeit 600 Euro und mehr von dir verlangen. Das ist doch reine Abzocke.

Hast du Lust etwas Gutes zu tun und dass deine Ausgaben auch direkt der Sozialorganisation/dem Projekt zu Gute kommen?

Ich kann dir ein Projekt in Peru empfehlen, dass mit Waisenkinder arbeitet, wo du im Waisenhaus wohnen kannst. Zusätzlich kannst du dir deine Zeit flexibel einteilen und hast auch die Möglichkeit zu reisen.

Du zahlst nur für Unterkunft/Verpflegung. 10Dollar pro Tag, und dass direkt dem Manager der Organisation. Das Geld kommt dort an, wo es gebraucht wird. Informieren kannst du dich über www.fairien.at

Du bezahlst keinerlei Gebühren. Super Beratung nebenbei. Investier dein Geld in eine gute Sache!