Griechische Landschildkröte ohne Papiere anmelden?
Guten Morgen,
aktuell habe ich das Problem, dass ich seit mehreren Jahren (5-8) eine unangemeldete griechische Landschildkröte habe (damals geschenkt bekommen und nicht gewusst dass man diese anmelden muss), bin jetzt vor gut einem Jahr umgezogen und habe eine zweite gekauft, dieses mal mit EG-Bescheinigung, diese Papiere hatte ich irgendwie verloren und erst vor kurzem wieder gefunden. Nun würde ich gerne beide Schildkröten am neuen Wohnort anmelden. Das Problem: Die alte Schildkröte existiert auf dem Papier nicht, mit der unteren Naturschutzbehörde habe ich über das Problem bereits gesprochen, diese meinten ich solle ihnen eine Mail mit Fotos von Schildkröte und Freilandgehege zusenden und den Sachverhalt erläutern.
Blöd gesagt wird die Schildkröte ja im Moment "illegal" gehalten und könnte mir entnommen werden, wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit, dass das passieren wird? Kennt ihr vielleicht auch die entsprechenden Rechtsquellen auf welchen das Landratsamt meinen Fall bearbeiten wird, damit ich mich ein wenig informieren kann? Ich wohne in Bayern.
Vielen Dank im Voraus.
6 Antworten
Guten Morgen,
es kann sein, dass ggf. eine Gebühr der versäumten Anmeldung i.H.v. 10€ auf dich zukommen wird.
Sobald du die Anmeldung, sowie Fotodokumentation, bzw. in deinem Fall Foto von Panzer und Bauch der Schildkröte mit Erklärung hinschickst. Ggf. hast du irgendwelche Fotos von vor Jahren wo die Schildkröte zu sehen ist, dann lege diese auch mit dazu.
Eine Abnahme der Schildkröte kann ich mir nicht vorstellen. Habe ich auch von Personen, die in deiner Situation waren, nicht gehört.
Rein rechtlich gesehen hälst du illegal eine Schildkröte, da du sie ohne Papiere erworben hast zu Zeiten, wo das Gesetz bereits in Kraft getreten ist. Da können Beschlagnahmung und hohe Geldbußen verlangt werden.
In der Praxis sieht das, zum Glück, anders aus. Die Auffangstationen quillen über und da also gar kein Platz für beschlagnahmte Tiere vorhanden ist, nützt dieser Schritt niemandem etwas.
Auch das Verlangen der Geldbußen habe ich in der Praxis noch nie gehört. Und das finde ich auch gut so, denn damit würde man vermutlich nur das Gegenteil bewirken, nämlich dass noch weniger Schildkröten gemeldet und noch mehr ausgesetzt würden.
In der Regel ist es folgendermaßen:
Es stimmt, dass Schildkröten beschlagnahmt werden. Allerdings geschieht dies nur auf dem Papier, du selbst merkst das eigentlich gar nicht. Es bedeutet lediglich, dass die Schildkröte ins Eigentum der Behörde übergeht. Du trittst -vereinfacht gesagt- in die Position einer Pflegestelle, das heißt du bekommst von der Behörde die Aufgabe, dich um das beschlagnahmte Tier zu kümmern. Das heißt, du hast die volle Verantwortung (wie jetzt auch), darfst die Schildkröte aber nicht kommerziell nutzen. Du darfst also kein Geld mit ihr verdienen. Dazu bekommst du einen Überlassungsvertrag. Auf diesem wird (auch) hinterlegt, wie lange die Schildkröte fremdes Eigentum ist. Ab Ablauf einer gewissen Frist geht sie automatisch in deinen Besitz über, das Vermarktungsverbot gilt jedoch weiterhin. Solltest du die Schildkröte irgendwann in andere Hände geben müssen oder Nachzuchten von ihr abgeben wollen, darf dies nur mit schriftlicher Genehmigung und nur mit Schenkungsvertrag erfolgen.
Damit die Behörde weiß, dass du als "Pflegestelle" geeignet bist, wird sie deine Haltung beurteilen. Manche sehen das recht locker, anderen reicht ein Foto per Mail und wieder andere kommen persönlich vorbei.
Wenn du also glaubhaft darlegst, dass du die Schildkröte legal erworben hast (also nicht illegal erworben oder aus der Natur entnommen, zum Beispiel neben persönlicher Aussage durch einen nachträglichen Nachweis desjenigen, der sie dir damals schenkte oder Alltagsfotos aus dem Laufe der Jahre mit deiner Schildkröte) und dass sie es bei dir gut hat, ist letztendlich alles nur reine Bürokratie. Du darfst sie weiter pflegen, ohne Sorge zu haben, dass du sie abgeben musst oder Strafe fällig wird. Maximal wird eine Anmeldegebühr fällig, aber die hast du so oder so. Wie hoch diese ist, kann ganz unterschiedlich sein. Bei mir in SH vor paar Jahren war das kostenlos, bei Umzug nach Österreich habe ich für meine damals rund 30 Schildkröten rund 25 € bezahlt, also halb so wild.
Die Rechtslage kann man nachlesen https://www.bfn.de/genehmigungen-und-bescheinigungen oder https://www.bayernportal.de/dokumente/leistung/7893048626134?localize=false oder wo auch immer du dich über CITES informierst. Die Sachlage ist gleich, aber die Behörden gehen unterschiedlich damit um. Manche sind sehr locker, andere (zu) streng.
Das wichtigste ist letztendlich, glaubwürdig zu sein und zum Wohle der Tiere zu handeln und natürlich die Fotodokumentation fortzuführen oder nun diese zu beginnen.
Ich selbst habe etwa die Hälfte meines Bestandes ohne Papiere, aus unterschiedlichen Gründen. Manche sind sehr alt, andere hatten beim Vorbesitzer keine.
Grob gesagt gehst du immer ein risiko ein,so oder so. Du weißt nie genau welchen "Sachbearbeiter" du bekommst. Nimmt er es genau kann er deine Schildkröte "einkassieren",oder zumindest mit auflagen behalten. Da du die schildkröte schon länger hast kann eine hohe Strafe wegen illegalität hoch sein. Die bundesländer mögen unterschiedlich das ausrichten. Die andere seite ist das du höchstwahrscheinlich bei denen im auge bist und öfters besuch bekommst. Möchtest du diese risiken eingehen wegen eines stückes Papier? Was spricht dagegen du meldest deine neue Schildkröte an und die ältere verschweigst du? Kein mensch wird dich anschwärzen wenn du es nicht zum Gespräch machst. Du hast Schildkröten und das wars. Es werden sich sicherlich hier bestimmte Schildkrötenhalter melden die eine andere Meinung haben. Diese Meinung ist eben meine,ist ohne Gewähr......
das wird in einem topf geworfen. Meinst du die Behörden machen da unterschiede? Um von anderen angeschwärzt zu werden muss schon was besonderes vorliegen. Generell Ärger mit Nachbarn oder anderem/dieser jemand weiß dann auch zufällig Bescheid über Schildkröten(75% wissen nichts über anmeldung und Papiere von schildkröten),Die Behörde müsste zufällig wegen z.b Bau,-Umbaumaßnahmen aufs Grundstück und gibt die schildkrötenhaltung an eine andere Behördenstelle weiter. Und und.....
Bitte hör auf dich hier unnötig wichtig zu machen mit deinen "oh Gott! Das böse Amt wird dir mit tausendenen Euros auf die Pelle rücken einfach weil sie es können".
Das passiert nicht.
Und ja, das weiß ich.
Sicher
Ich habe mit einer Schildkrötenhilfe zusammen gearbeitet. Die haben schon tausende Tiere aus solchen Haltungen mit den Besitzern Nachgemeldet.
Dem Tierhalter passiert GENAU GAR NICHTS wenn er sein Tier jetzt von alleine anmeldet.
Unterstelle mir hier keine Unfähigkeit. Immerhin halte ich Schildkröten seid 35 Jahren. Lese dich mal in diesen Gesetzen durch. Dann denkst du anders.
Das hängt davon ab ob du einen Sachbearbeiter erwischst der mit Sinn agiert, oder ob du einen Bürokratiekrieger erwischst.
Bei letzterem kann das Tier dann in einer Auffangstation landen im schlimmsten Falle. Ich hatte da schon wegen einer "abgelaufenen" CITES meinen Spaß. Hier wurde auch gefordert, dass ich das Tier an den Verkäufer (200km zurücksende) und dieser diese mit neuen Papieren 200km zu mir sendet. Dass das absolut nicht im Sinne des Tierwohls ist, brauche ich denke nicht weiter erläutern...
Ohne CITES wäre es wahrscheinlich ein Weltuntergang gewesen, aber so ist nunmal unsere Bürokratie mit Vor- und Nachteilen :)
Trotz allem:
Versuch dein Glück und steht den Fehler ein, eine illegale, nicht angemeldete Haltung ist auch nicht gut und kann einen viel größeren Rattenschwanz nach sich ziehen.
Gerade das wollte ich den FS erklären. Die Bürokratie. Und wen du erwischt. Ein befreundeter Schildihalter hatte auch mal sowas ähnliches mit nachträglich anmelden. Eines tages schickte das amt einen 23 jährigen bubi zum kontrollieren vorbei. Der hatte noch nie schildkröten gesehen und wälzte im buch vor einer perfekten freilandanlage rum. Dabei kritisierte er Sachen die einfach nicht zu kritisieren waren. Der Bekannte sagte später einige unfreundliche sachen über diesen typen und das er sich in den A........beißt das überhaupt gemeldet zu haben.....so kanns gehen. andererseits kenne ich keine fälle wo jemand einen anderen angeschwärzt hat. Und fehlende Papiere besagen nichts über die fähigkeit eines Halters aus. Wenn du als Bäcker 40 jahre lang als Schlosser arbeitest,erkennt auch keiner den unterschied gelernt oder ungelernt,oder?
Zumal die Papiere nichts über deine eigene Fähigkeit zur Haltung aussagen.
wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit, dass das passieren wird?
verschwindend gering
Aber melde sie doch bitte einfach an. Und ja, das geht auch OHNE Papiere. Da diese Tiere gerne mal sehr alt werden gibts noch sehr viele Tiere die einfach keine Papiere haben. Du stehst also nicht alleine da mit dem Problem und es lässt sich einfach lösen wenn man einfach ehrlich ist.
Für so eine "Nachmeldung" fallen auch üblicherweise keinen extrakosten oder einen Strafe an wenn man es einfach selbst erledigt.
weißt du was das für Unannehmlichkeiten werden können mit Papieren? Ohne Papiere anmelden ? ,-) Ohne Papiere sie halten wäre einfacher und günstiger. Denn im Zweifelsfall können 3000 euro strafe fällig werden.
Denn im Zweifelsfall können 3000 euro strafe fällig werden.
ja, wenn man sie NICHT anmeldet dann schon.
Die FS hat sie aber schon seid mehreren Jahren. Das könnte schwerer beurteilt werden als wenn man eine neue erst nach 2 monaten anmeldet.
Da wird gar nichts beurteilst sondern einfach nachgemeldet und gut ists.
Das interessiert auch beim Amt NIEMANDEN wenn man nicht vermuten muss, dass hier irgendwas was tatsächlich Tierschutzrechtlich relevant wäre gemauscherlt wurde.
Sein eines Haustier nach Jahren nachzumelden ist einfacher Papierkram und die Sache ist erledigt
Probleme sind NUR dann zu erwarten wenn man seine Sachen nicht selbstständig in Ordnung bringen möchte und man dann von einer anderen Stelle angezeigt wird.
Das ist deine Meinung. Für die Behörden muss man alles nachweisen. Kannst du nachweisen woher die Kröte ist? Nein. Du kannst sie ja auch vom Griechenlandurlaub mitgenommen haben,oder nicht? So sind die ganzen schildkröten doch hier hingekommen. In den 70-80iger jahren standen die in Griechenland(meistens kinder) und haben die massenweise verkauft an touristen. "Papiergesetze" sind erst gegen ende der 80iger gemacht worden um das alles zu verhindern. Fazit....Papiere besagen nichts,höchstens Ärger nach so einer Zeit. Was spricht dagegen sie artgerecht zu halten und zu pflegen? Glaubst du den Menschen ringsrum interessiert deine schildkröte? Das doch nur wenn man das mit den Papieren erzählt,man hat Ärger mit jemandem und der wittert seine chance,oder nicht? vorausgesetzt dieser jemand weiß über Schildkröten und Papiere Bescheid.
Wird nicht exekutiert wenn man es selbst nachmeldet BEVOR man von jemand anderem gemeldet wurde!