Gibt es einen Grund, warum z.B. die Hamburger Hundestaffelführer Lederhosen tragen?

5 Antworten

Hallo !

ich war von 2005 bis 2006 beim damaligen Städtischen Ordnungsdienst Hamburg kurz SOD. Damals hatte man aufgrund der seinerzeit neuen Hartz Gesetze mehrere Arbeitslose unter Sanktionsandrohung dorthin vermittelt, darunter leider auch mich. Nach Schulung und Training u.a. in Selbstverteidigung und Umgang mit Hunden (der SOD war quasi Vorläufer vom Hundekontrolldienst), bekamen auch wir diese Lederhosen ausgehändigt. Im Gegensatz zu anderen Mitarbeitern aber ausschließlich, es hieß aus Versicherungstechnischen Gründen, wenn einer der Hunde mal zuschnappen würde, bei einer Überprüfung oder Überführung ins Tierheim. Daneben gabs in der spatanischen weiteren Kleiderausstattung ein Basecap, eine weiße Schirmmütze, je drei Hemden Langarm- und Kurzarm in Busfahrerblau, eine Lederjacke wie der Beamte sie in dem Video trägt und eine kurze blaue Textiljacke. Dazu eben zwei Lederhosen und da man im Sommer keine Jacke trägt ein schwarzes Lederhemd ! wie man sie von Lederfetischisten auf dem CSD kennt. Auch wieder mit der Begründung bei Ingewahrsamnahme von Kampfhunden sei man damit auf der sicheren Seite. Diese Ledermontur hatte ich genau ein einzigesmal an, als ich mit einem türkischen Kollegen einen Kampfhund ins Tierheim überführen mussten. Bin mir, trotz Hamburgwappen auf Mütze und Hemd, nie dümmer vorgekommen als in diesem Aufzug, da laut Kleiderordnung auch der Kollege sich komplett in Leder kleiden musste. Erst Kampfhund weg bringen, anschließend 7 Stunden Dienst (u.a. Streife in Planten & Blomen) bei 30°C Außentemperatur in Schirmmütze,Lederhemd,Lederhose (letztere beide im übrigen extrem körperbetont) und Lederstiefel waren ein Erlebnis, das Lachen des Dönermanns (Cousin vom Kollegen) in der Mittagspause im übrigen auch. Hab nach einem Jahr gottseidank wieder eine Stelle in meiner Branche gefunden und seitdem nie wieder eine Lederhose angehabt.

Hallo, die Frage ist zwar älter, aber ich bin einer dieser Beamten. Lederhosen haben bei der Hamburger Polizei sowas wie Tradition. Das wird schon seit den 70er Jahren so gehandhabt und war schon zu Zeiten der grünen Uniform so. In den 90ern war das so krass, das die DHF quasi immer Lederhosen anhatten. Also zur Uniform und auch bei Zivileinsätzen. Mittlerweile gehören die meisten DHF zur Bereitsschaftspolizei und tragen nun Einsatzanzüge. Der kleine Rest ist dagegen meist weiterhin in Lederhose und oft wie der Kollege oben auch in Lederjacke unterwegs. Wobei auch letztere kaum noch getragen wird, seit auch wir die neue Überziehweste haben. Ich mag diese Hosen eigentlich sehr gerne. Sie sind sehr bequem und es sieht irgendwie toll aus. Obenrum einen gepflegten Bart, die Dienstmütze und Hemd mit Krawatte und untenrum die Lederhose. Auch das mit dem Dreck stimmt. Versaut man sich, einmal abwischen alles wieder gut. Trage die beiden Hosen daher auch Privat zu 99%. Man hat den Hund nunmal 24/7 umsich und ist für ihn verantwortlich. Da werden die ledernen dann eben mit Hoodie, Karohemd und Sneackers kombiniert. Freunde und Verwandte haben sich da mittlerweile dran gewöhnt.

Lederhosen sind jedoch auch widerstandsfähiger als Stoffhosen hinzukommt, dass Leder gerade (Tier-) Haare nicht so stark anzieht wie andere Materialien.

Wäre mir bei beißfreudigen Hunden auch lieber!

Hallo !

Das ist tatsächlich so, habe mal ein Video dazu herausgesucht, neben den bereits genannten Gründen, lässt sich u.a. auch Sabber der Tiere einfacher abputzen, als bei einer textilen Hose.

https://www.youtube.com/watch?v=JDBP-HzhOIc