Geschichte (Buch) - vom Präsens ins Präteritum?

1 Antwort

Hallöle!

Also dein Grundgedanke ist schon richtig. Wenn du normalerweise die Geschichte im Präsens erzählst, werden Rückblenden im Präteritum formuliert. Ich persönlich finde diese Erzählweise grauenvoll, aber das ist halt auch Geschmackssache. Scheint ja aktuell "in" zu sein, Geschichten im Präsens zu schreiben. Nun ja.

Auf deine Frage, ob sich das so gut liest: Nein, tut es nicht. Das liegt allerdings nicht an der Zeitform, sondern an deinem Schreibstil.

Warum erzählst du erst von Isaac, wenn du kurz darauf ohnehin zu einem anderen Thema springst? Beginne gleich mit dem Ball und setze die Rückblende dort ein, wo sie sinnvoll ist. Hier kommt sie mir jedenfalls vollkommen fehl am Platz vor. Warum teilst du dem Leser diese Information genau jetzt mit?

An einem der Tage schrieb ich ihm eine Nachricht, da ich in der Schule bemerkt habe, dass er eine Wunde am linken Auge hatte, doch darauf antwortete er mir nur, Alles ok, zurück. 

Dieser Satz klingt fürchterlich, weil er viel zu umständlich formuliert ist.

An einem der Tage schrieb ich ihm eine Nachricht, da ich in der Schule eine Wunde an seinem linken Auge entdeckte. Doch er antwortete nur, dass alles okay wäre. ...

So würde ich es immer noch nicht formulieren, aber das soll auch nur ein Beispiel sein.

Was ich dir ehrlich empfehlen würde, mal abgesehen von Rechtschreibung und Grammatik: Schreib etwas präziser!
Wo ist hier? Wo ist dorthin? Was für eine Wunde hat Isaac am Auge? Schnittwunde? Blaues Auge? Kratzer? Pickelmal? Unter "Wunde" kann man sich nichts vorstellen.

Nutze auch die Perspektive des Ich-Erzählers und teile die Gedanken der Hauptfigur mit. Das lockert den Text etwas auf. Damit meine ich nicht, dass du seitenlange Monologe schreiben sollst, aber hier und da etwas mehr vom Innenleben des Perspektivträgers schadet nicht.

Beispiel: An einem der Tage schrieb ich ihm eine Nachricht, als ich auf dem Pausenhof eine Wunde an seinem linken Auge entdeckte. Doch dieser Idiot antwortete mir nur, dass alles okay wäre. Ja klar. Und morgen regnet es Klopapier. ...

Besonders der Ich-Erzähler ist perfekt für direkte Gedanken/Gefühle geeignet, weil du die Geschichte aus der Perspektive der Hauptfigur erzählst.

So, das war jetzt doch mehr, als ich ursprünglich schreiben wollte, aber vielleicht konnte ich dir ja ein wenig weiterhelfen.

LG