Gehört Alice in Wunderland zu Märchen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

"Alice im Wunderland" wird oft zu den Kunstmärchen gezählt. - Aber diese Zuordnung ist keinesfalls unstrittig, man könnte das Buch auch in das Genre Fantasy einordnen. Eine eindeutig richtige Antwort gibt es nicht, da man in beide Richtungen argumentieren kann.

Das Hauptargument gegen eine Zuordnung zu den Märchen ist, dass die Geschichte in der "Wirklichkeit" beginnt. Die fantastische Welt zeigt sich erst nach dem Sturz durch das Kaninchenloch. Das Kaninchenloch ist somit (ähnlich wie das Buch in "Die unendliche Geschichte" eine Art Portal zwischen den Welten). - Märchen jedoch spielen eigentlich nur in einer fantastischen Welt.

Man könnte "Alice im Wunderland" vielleicht als märchenhaften Roman sehen, vielleicht auch als Märchennovelle.

Hier gibt's noch ein wenig Argumentationshilfe: http://www.maerchen-definition.de.

Es ist richtig, dass Alice im Wunderland eine Fantasy-Geschichte ist, weil das gesamte Abenteuer in einer Anderswelt spielt. Der Beginn und das Ende in der Realität kennen wir auch aus Peterchens Mondfahrt und Edith Nesbits Meereszauber.

Falsch ist, dass Märchen nur in einer fantastischen Welt spielen - die spielen vielmehr meist in der realen Welt, wo etwas fantastisches passiert...

0
@Dichterseele

Da gehen die Meinungen auseinander. Die einen sagen, eine Welt, in der das Fantastische geschieht, ist keine reale Welt. (Woran erkennt man eine fantastische Welt, wenn nicht an fantastischen Ereignissen?) Andere sehen die Märchenwelt als reale Welt mit fantastischen Ereignissen. - Ich finde, beide Sichtweisen haben eine Berechtigung. Letztlich gibt es da keine Wahrheit, sondern immer nur ein Begriffsschema, das Erklärungen bieten soll. Für mich ist die Märchenwelt eine fantastische Welt.

0
@Koschtschej

Nein, in einer fantatischen Welt ist alles anders, als in der realen.

Im Märchen erscheint eine fantastische Figur in der realen Welt, Tiere können sprechen oder jemand findet ein Zauberding - der Traum aller Menschen in Not, dass ihnen sowas in den Schoß fällt.

In manchen Märchen ist der Held auch nur gewitzt - wie das 'Tapfere Schneiderlein'.

Das Eintauchen in eine völlig andre Welt ist ein Fantasy-Abenteuer - wie auch die 'Chroniken von Narna'.

Antike Götterwelten, wie wir sie aus Ägypten, Griechenland, Rom und den Germanen kennen, sind auch eine Art Fantasy.

0
@Dichterseele

Das ist durchaus so behaupt-, aber nicht zweifelsfrei belegbar. Wissenschaftlich kann man immer fragen "Könnte es auch anders sein?" Und dann fällt auch, auch die andere Argumentationslinie ist plausibel, auch wenn sie nicht jedem gefällt. - In der wissenschaftlichen Literatur werden BEIDE Positionen vertreten, denn fachliche Antworten sind grundsätzlich Setzungen und keine Wahrheiten.

So haben zum Beispiel Stefan Neuhaus (vgl. sein Buch "Märchen"), Bruno Bettelheim ("Kinder brauchen Märchen"), Max Lüthi ("Das europäische Volksmärchen"), Joseph Campbell, Eugen Drewermann, Verena Kast, Walter Scherf, Hans-Jörg Uther, ... keinesfalls dieselbe Meinung zu der Frage, wie genau ein Märchen einzuordnen ist, und inwieweit es sich von Fantasie und Mythen unterscheidet. Antike Götterwelten sind Mythen und somit Vorbild für moderne Fantasy-Literatur, sie dazu zu zählen, ist fachlich eher fragwürdig.

Verfolgt man die C. G. Jung-Linie sind Mythen, Märchen und Träume Spielformen des kollektiven Unbewussten und erzählen von Anderswelten, Fantasiewelten oder wie auch immer man sie nennt. Einfach etwas zu behaupten und keine anderen Meinung zu akzeptieren, finde ich persönlich etwa zu einfach.

0

Alice im Wunderland wurde von einem Pädophilen Freimaurer geschrieben.

Die Geschichte basiert auf eine Geschichte der griechischen Mythologie, wo ein Mädchen Drogen genommen hat und zum Reich der Dunkelheit will.

ok das wollte ich jetztb nicht gerade unbedingt wissen aber trotzdem danke

0

ich denke auch eher fantasiemärchen ;)