Gabs Zuwanderung schon in der frühen Neuzeit (18. Jahrhundert)?

5 Antworten

In Deutschkand gab es kaum Einwanderung vor 1960. Ausnahmen: Die französischen Hugenotten im 17. Jahrhundert und die Ruhrpolen 1870 bis 1910.

In beiden Fällen assimilierten sich die Einwanderer schnell. Das war in allen Einwanderungsländern so. Ab der zweiten Generation verstanden sie sich vollständig als Deutsche und schätzten Deutschland und die deustche Kultur. Das war keine große Frage, sondern selbstverständlich.

Erst ab 1960, als die meisten nicht mehr einwanderten, weil sie das Land und seine Kultur schätzen und besser finden als ihr Herkunftsland und dessen Kultur und nur von Verdienstmöglichkeiten und Sozialhilfe angezogen werden, kam dieses Problem auf.


ZiegemitBock  02.11.2023, 07:21

Und was ist mit den Slawen in den brandenburgischen Regionen? Und den Flamen im Fläming? Und den Römern in Germanien? Und den Wikingern aus dem Norden? Und der Besiedlung Europas durch den Homo sapiens?

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Der alte Fritz hat französische Protestanten geholt.


ZiegemitBock  02.11.2023, 07:25

Und Albrecht der Bär die Flamen.

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Wanderungsbewegungen gab es schon immer, sonst gäbe es uns gar nicht. Schon immer haben sich Menschen bewegt und auch vermischt, so kamen schwarzhaarige Südeuropäer zu uns, rothaarige Iren und blonde Skandinavier und das sind jetzt wir!

In den Jahren 375-568 gab es die Völkerwanderung, die fast alle Stämme Europas durcheinander wirbelte. Aber schon vorher gab es bei uns Römer, die auch nach dem Zerfall des Römischen Reiches hier blieben.

Handel brachte es mit sich, dass Menschen anhand der Handelsrouten mit wanderten. Abenteurer, Händler ober eben Menschen auf der Suche nach etwas besserem oder einfach nur die Suche nach Glück. Oder der Liebe wegen.

Kriege sorgten auch dafür, dass Soldaten, selbst besiegte, hier blieben und sich vermischten. Bei uns wohnt eine Familie, die Oßmann heißt, deren Vorfahren wohl bei der zweiten Wiener Türkenbelagerung hier hängen geblieben sind und so den Namen bekamen, weil es eben Osmanen waren. Heimkehrer der Kreuzzüge brachten auch neugierige Mitreisende aus allen Herren Länder mit hierher.

Viele Ortsnamen lassen sich auf Slaven oder andere Volksstämme zurückführen. Selbst der Teil der Germanen, wenn man es historisch und nicht romantisch-mythologisch betrachtet, die später hier siedelten, stammen aus Skandinavien. Die Sachsen wanderten vom Nordwesten (ungefähr Niederlande) ins Elbgebiet oder auf die britischen Inseln.

Im Jahr 1900 lebten im Deutschen Reich rund 1 Million registrierter Ausländer. In den 100 Jahren vohrher wanderten rund 5 Mio. Deutsche nach Amerika aus. Deutschland war für die ebenfalls fünf Mio. USA-Auswanderer aus Osteuropa Transitland. Viele blieben hier hängen, weil entweder der Mut oder das Geld zur Neige ging.

Während des 1. Weltkriegs arbeiteten im Deutschen Reich rund 1 Mio. Zwangsarbeiter aus Belgien und Russland. Da werden auch einige hängen geblieben sein. Man verliebt sich, man lernt Freunde kennen, warum sollte man da wieder heim kehren - wo man als Kollaborateur nur Ärger bekommt?

In den 1920er gab es Welle von Eisdieleneröffnungen durch Italiener im Deutschen Reich. Gut denkbar, dass die schon vorher hier gelebt haben, denn nach einer Umsiedlung gibt es genug andere Probleme als eine Selbstständigkeit.

Ab Ende des des 17. Jahrhunderts wurde im entvölkerten Mitteleuropa zugewandert, was das Zeug hielt.

Die Bewohnerschaft der schweizer Stadt in der ich lebe hat sich Mitte des 19. Jahrhunderts innerhalb von 30 Jahren vervierfacht - es war die Zeit der Industrislisierung.

Die Leute kamen aus Nachbarländern, aber auch Binnenmigration - das führte durchaus zu religiösen Spannungen und Diskussionen über den Bau von Gotteshäusern: die Zuzüger waren zu einem guten Teil katholisch.