Findet ihr das man in der Schule mehr nützliche, als unnützliche Dinge lernt?

6 Antworten

Ja, kann man so sehen. Oder man akzeptiert, dass es vielleicht ganz gut ist in einer allgemeinen Bildungseinrichtung, die jeder absolvieren muss, möglichst breit gefächertes Wissen zu vermitteln. Mit dem Ziel den jungen Menschen eine Entscheidungsgrundlage zu geben, wofür sie sich interessieren und wie sie ihre Zukunft gestalten möchten.

Du brauchst Mathe nicht, ich hätte auf jede einzelne Gedichtinterpretation meines Lebens verzichten können... In Wahrheit sollte aber zumindest alles bis zur 8. Klasse in Mathe schon hin und wieder relevant sein, ansonsten hast du irgendwann einen Kredit den du niemals abbezahlen wirst und eine Altersvorsorge die sich nur für die Versicherung lohnt. Und ich bin ziemlich sicher, dass auch bei Gedichtanalysen der Ansatz des kritischen und interpretativen Durchdenkens von Texten (ob das jetzt ein Gedicht oder ein Zeitungsartikel ist, spielt ja keine Rolle) geschult wurde.

Ich finde deswegen nicht, dass da zu viel Unnützes dabei ist, aber ich finde trotzdem, dass man den Jugendlichen durchaus mehr Spielraum bei der Gestaltung geben könnte (wir hatten ein Wahlfach in Klassen 9/10 und beim Abi kann man auch ein bisschen wählen). Vor allem ist die deutsche Schule vielerorts sehr trocken, die Vermittlung von praktischen Fähigkeiten kommt sehr kurz oder klappt nur über ambitionierte Lehrer die gern Extra-Aufwand treiben.

Natürlich lernt man viele Dinge, die man nie wieder braucht. Was man aber vor allem lernt, ist, dass es diese Dinge GIBT und dass es Methoden GIBT, um entsprechende Probleme zu lösen, zu untersuchen und zu bewerten.

Diese Grunderkenntnis, dass die Welt in Gänze begreifbar, verständlich und analysierbar ist und dass es dank menschlicher Überlegungen MÖGLICH ist, neue Erkenntnisse zu gewinnen, ist EXTREM wichtig für eine vernünftige, religionsfreie Weltanschauung.

er/sie könnte auch Chemiker oder Bauingenieur werden wollen oder... Genauso könnte man sich fragen, ob es Sinn macht, Effi Briest von Theodor Fontane in Deutsch zu lesen. Es vermittelt eine Einsicht in das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft im literarischen Realismus. Braucht man das. Schule bemüht sich um allseitige Bildung (Allgemeinbildung). Um später eine freie Berufswahl zu haben und aufgeklärt, kritisch, sachkompetent, selbstbewusst denken und handeln zu können. Daher macht es schon Sinn, auch wenn dir aktuell die Einsicht fehlt :)

Du lernst Lösungen für viele Problemstellungen, welche du dann im besten Fall für Aufgaben in deinem Leben nutzen kannst. Sie helfen dir zu antizipieren, improvisieren und schaffen dir ein Bewusstsein für den Alltag.

Würde es Dir gefallen, wenn man Dich dann draussen im "wahren" Leben ausgrenzt, weil Dir Grundwissen in vielen Bereichen fehlt?