Falsche Ampel beobachtet und bei rot losgefahren, Polizei stand hinter mir?
Hallo zusammen!
Ich bin erst 18 Jahre alt und noch in der Probezeit aber fahre regelmäßig Auto, also wirklich sehr oft und sowas ist mir noch nie passiert!
Und zwar bin ich heute Nacht gegen 3:30 Uhr mit einer Freundin zusammen Auto gefahren (ich Fahrer, sie Beifahrer). Wir sind auf eine Kreuzung zugefahren und standen auf der Linksabbiegerspur. Neben uns war die Geradeausspur. Plötzlich schaute ich in den Rückspiegel und bemerkte, dass die Polizei genau hinter uns stand und wurde dementsprechend sehr nervös, habe mir gesagt (du darfst jetzt nichts falsch machen), sehe die Ampel auf grün springen und fahre langsam los. Und das war’s dann, Blaulicht, bitte anhalten.
Wir waren uns sicher es sei grün für uns (weil wer fährt bitte extra bei rot los..) das würde ich ja nicht mit Absicht machen, besonders wenn die Polizei hinter einem steht. Habe aber bis ich angehalten worden bin nicht gemerkt, dass es die falsche Ampel (Geradeausspur) war auf die ich geschaut habe und meine Freundin leider auch nicht.
Dann musste ich erstmal mein Führerschein und die Fahrzeugpapiere vorzeigen und einen Alkoholtest machen. Der natürlich mit 0.0 ausgefallen ist. Die Polizisten waren eigentlich sehr sympathisch und haben sogar gelacht, weil sie ihren Augen nicht trauen konnten und sich wahrscheinlich gefragt haben wie man so blöd sein kann.. Der Polizist hat gemerkt, dass ich mega schockiert und nervös war und garnicht gesehen habe, dass Rot war.
Ich dachte sie würden vielleicht sagen ach komm das kann mal passieren, denn es war (zum Glück) kein einziges anderes Auto auf der Straße oder Fußgänger etc. wir waren das einzige Auto auf der gesamten sehbaren Umgebung. Dann haben sie aber doch meine Daten aufgeschrieben und einen Bericht über den Vorfall geschrieben. Ich sollte noch ankreuzen ob ich die Tat gestehe, nicht gestehe oder mich nochmal schriftlich dazu äußern will, ich habe schriftlich äußern angekreuzt, denn ich dachte in dem Moment es sei das beste und außerdem läuft das Auto über meine Eltern, den ich davon auch noch erzählen muss…
Der Polizei Brief kommt dann wohl in ein paar Wochen.
Kann mir jemand sagen was jetzt auf mich zukommt, denn ich habe echt Angst, dass mein Führerschein jetzt weg ist… ich brauche ihn nämlich. Und das Geld ist bei uns auch sehr knapp :(
danke im Vorraus!
3 Antworten
Ein qualifizierter Rotlichtverstoß liegt vor, wenn die Ampel über eine Sekunde auf Rot stand, bevor sie überfahren wurde. Ein qualifizierter Rotlichtverstoß in der Probezeit bedeutet folgende Strafe:
- 200 Euro Bußgeld
- 2 Punkte in Flensburg
- 1 Monat Fahrverbot
- Probezeitverlängerung um zwei Jahre
- Teilnahme ein einem Aufbauseminar
Wie es weitergehen wird, kannst du selbst ergooglen.
Inwiefern man nervös wird, weil die Polizei hinter einem steht, verstehe ich nicht. Dass bei deiner Rotlichtfahrt nichts passiert ist, war reines Glück. Ein solcher Fehler darf nie passieren. Die Konsequenzen hast du jetzt zu tragen, und hoffentlich lernst du daraus, aufmerksamer zu sein.
Wie es im Detail aussieht, kann ich zwar als Fußgängerin nicht sagen, auch nicht, welchen Einfluss die Probezeit haben könnte (Wissen das die Polizisten schon ?).
Die Tat gestehen und Reue zeigen solltest du auf jeden Fall, zumal es zwei Zeugen gegen euch gibt, aber zugleich erklären, wie es genau dazu kam. Ich könnte mir vorstellen, dass Reflexionen über Gefühle und Regeln einen recht guten Eindruck hinterlassen. Und du musst beteuern, dass du dazulernen und niemanden gefährden willst. Frag, ob ein Sicherheitstraining etc. möglich wäre.
Bei all den sonstigen uneinsichtigen, alkoholisierten Rüpeln könnte das im Sinne eurer Schadensbegrenzung auf der Gegenseite wohl positiv ankommen. Ein Bericht musste allerdings verfasst werden, sonst wäre es ein Dienstvergehen beider gewesen. Viel Erfolg!
Die Folgen eines möglichen Unfalls wären nicht weniger schlimm gewesen, wenn man Reue gezeigt und seine Unfähigkeit eingestanden hätte, die Ampeln den verschiedenen Fahrtrichtungen zuorden zu können. Daher sind solche Bekundungen zum Glück irrelevant für das Strafmaß.