F1 - Windschatten vs. Dirty Air?
Servus, Frage aus Interesse.
Schaue gut 25 Jahre F1, früher (gefühlt bis 2010) hieß es immer „er ist in seinem Windschatten, jetzt fällt ihm das Überholen leichter„ *ansaug*, zack, überholt. Das hat man pro Rennen x mal gehört.
Einem wurde also vermittelt, Windschatten und dicht auffahren ist eine klasse Sache zum überholen.
Heute jedoch gelten offensichtlich ganz andere Regeln, man spricht nicht mehr von Vorteilen, sondern von „dirty Air“, Luftverwirbelungen, was auf einmal einen extremen Nachteil darstellen soll.
Warum ist das so?
3 Antworten
Einem Formel-1-Auto hinterherzufahren hat immer noch einen Vorteil. Zumindest auf den Geraden. Sobald man in kurvige Streckenabschnitte kommt, hat man mit der heutigen Designphilosophie Nachteile. Je näher man dem Vordermann kommt, desto „verwirbelter“ ist die Luft und desto weniger Anpressdruck hat man, was zur Folge hat, dass man mehr rutscht, die Reifentemperaturen in die Höhe schießen und sich der Reifenabbau beschleunigt. Denn nur beim Vordermann kommen alle Luftteilchen an, die das Auto in den Kurven nach unten drücken, was auf den Geraden wiederum ein Nachteil ist.
wahrscheinlich sind f1 autos inzwischen so perfekt mit dem luftwiderstand geworden, dass keine großen tunnel mehr hinter den autos entstehen können (es wird direjt hinter dem auto beendet) da die ja immer bessere technik haben.
diese Lücken wo man reinschlüpfen kann sind wahrscheinlich so nah an die fahrzeuge rangerückt, dass man jetzt bei so einem überholversuch genau da stehen würde wo die luftmassen wieder aufeinandertreffen, und das ist nicht gerade förderlich
doch, seitdem die autos seit 2017 2,00 meter breit sind und größere flügel haben sind die "tunnel" hinter den autos sogar größer denn je. in monza z.b. sieht man autos im qualifying oft im abstand von 3-4 sekunden hintereinander herfahren - weil man von dieser entfernung aus einen sog auf den geraden hat ohne in den kurven zu viel zu verlieren.
das problem ist, dass die aerodynamik der autos zu kompliziert und empfindlich ist. die ingeniere produzieren am frontflügel und an den leitblechen gezielt luftwirbel, um mit denen den unterboden seitlich abzudichten und den gesamtabtrieb des autos zu erhöhen. wenn dieser luftwirbel-salat dann hinter einem auto zurückbleibt verursacht das chaos bei der anströmung des nachfolgenden autos. wenn 2 autos 2 sekunden oder näher hintereinander herfahren rutscht das nachfolgende deshalb sehr viel. deshalb ist es so schwer, dicht an ein anderes auto ranzufahren. sobald man aber dicht dahinter ist kann man im windschatten nach wie vor gut überholen.
Hab' das hier gefunden
https://de.wikipedia.org/wiki/Windschatten#Motorsport
und das geht in Richtung meiner Vermutung, dass die Flitzer heutzutage so auf Windschnittigkeit ausgelegt sind, dass die ohne vernünftiges Gespoilerse gar nicht mehr so gut funktionieren - und dafür ist so verwirbelte Luft eher ein Nachteil.