Eure Meinung zum Bürgergeld?
10 Antworten
Es ist ungerecht, weil es massenhaft Menschen in einen Topf wirft, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Letzten Endes ist das Bürgergeld einfach nur die kurz- und mittelfristig preiswerteste "Lösung" für all die Probleme, die keiner angehen will.
Fehlende Kinderbetreuung, nicht mehr bezahlbare Pflege, nicht vorhandene Therapie- und Reha-Angebote, fehlende Kompetenzen und Qualifikationen bei vielen Arbeitnehmern, ein immer härterer erster Arbeitsmarkt und eine fehlende Zwischenstufe vor der Behindertenwerkstatt, Arbeitnehmerrechte, die Kündigungen so schwierig machen, dass man lieber gar nicht einstellt und eine "moderne Auffassung der Menschenrechte" die jeglichen Druck auf die werten Mitbürger verbietet.
All das wird seit Jahrzehnten bemängelt, und dann doch wieder ignoriert. Weil man die Hilfsbedürftigen ja auch einfach mit Sozialhilfe, HartzIV, Bürgergeld, Grundsicherung ruhighalten und soweit versorgen kann, dass sie nicht samt und sonders kriminell werden und im Knast auch wieder mehr kosten.
Gut für jene, die darauf angewiesen sind.
Nervig bei jenen, die der Meinung sind, das ausnutzen zu müssen, weil sie keine Lust haben, zu arbeiten.
Ich habe mal Hartz 4 bekommen. Ich war 12 Jahre selbstständig und bin pleite gegangen. Dazu eine Scheidung und Unterhaltszahlungen für meine Tochter. Ich hatte zwar jede Menge Zahlungsausstände, aber irgendwann keinen müden Pfennig mehr. Dazu eine psychische Verfassung, die mich völlig lähmte und ich nicht mehr wusste, was ich machen sollte.
Ich war zwar nur ein paar Monate in Hartz 4, dann hatte ich wieder einen Job, aber ich war verdammt froh, dass ich diese Möglichkeit hatte. Auch wenn ich es jetzt unnötig bürokratisch fand und nicht wirklich geeignet, mir zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Da haben mir eher private Kontakte geholfen. Aber ich konnte zumindest Miete zahlen, meine Krankenversicherung regeln und meinen Kühlschrank füllen. Ich weiß nicht, wo ich ohne diese Sozialleistung gelandet wäre.
Das Bürgergeld ist viel zu niedrig. Ich könnte nicht davon leben.
Die Idee dahinter war gut. Die Umsetzung war schlecht.
Wir müssen uns sowieso Gedanken machen, wie es weitergeht in den nächsten 80-100 Jahren.
Denken wir uns die weiter entwickelte Künstliche Intelligenz, 100 Jahre weiter...
Wie weit wird sich der Arbeitsmarkt verändern.
Siehe Autoindustrie.
Von 800.000 Jobs, benötigt die Produktion von E-Autos nur noch 200.000 Jobs.
Wie viele neue Jobs werden geschaffen oder andere Branchen fangen diese Arbeitskräfte auf?
Hartz4 und Bürgergeld sind gute Einrichtungen, bevor man mittellos auf der Strasse lebt.
Ich würde das ganze zum Bedingungslosen Grundeinkomnen weiter entwickeln.
Man würde sich die teure Verwaltung von SGB I und II einsparen.
Es könnte wesentlich freier Entscheidungen getroffen werden, wo man hinzieht um einer Arbeit nachzugehen.
Umziehen während des ALG II ist zu aufwendig, beschränkung des Wohnraums...
Mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen, kann man auch in abgelegenen Gebieten ziehen. Wenn man dafür ein faible hat.