Etiketten den Feststoffen zuordnen, Chemieaufgabe?

2 Antworten

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Moin,

das wird schwierig, wenn du wirklich nichts außer den Substanzen in ihren Gefäßen als Hilfsmittel hast (also auch keine anderen Gefäße...).

Wenn es mit den Laborgerätschaften nicht ganz so ernst gemeint war (im Hiblick auf du hast nichts, wirklich nichts vorliegen), dann geht das so:

1. Du löst von jedem Feststoff etwas in einem Reagenzglas in der verdünnten Salzsäure und beschriftest die Proben (Lösung 1 bis Lösung 4).

Dabei wirst du - wie du es je bereits selbst geschrieben hast - feststellen, dass sich in einem Reagenzglas eine Schaumbildung (Gasentwicklung) ergibt. Das funktioniert nach dem Prinzip: die stärkere Säure verdrängt die schwächere Säure aus deren Salz:

K2CO3(s) + 2 HCl(aq) → 2 KCl(aq) + H2CO3(aq)

H2CO3(aq) → H2O(l) + CO2(g)
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K2CO3(s) + 2 HCl(aq) → 2 KCl(aq) + H2O(l) + CO2(g)

Damit hättest du schon einmal die Pottasche identifiziert, weil nur Carbonate (also auch Kaliumcarbonat) unter Gasentwicklung mit so starken Säuren wie Salzsäure reagieren. Damit wir weitermachen können, lege ich jetzt einfach einmal fest, dass die Pottasche in Gefäß 4 war...

2. Nun mischst du die drei weiteren Proben jeweils so miteinander, dass du etwas Lösung 1 zu Lösung 2 gibst, dann etwas Lösung 1 zu Lösung 3 und schlielich noch etwas Lösung 2 zu Lösung 3.

Dann wirst du feststellen, dass sich in einer Lösungskombination ein weißer Niederschlag ergibt. Das liegt daran, dass Calciumoxalat wasserunlöslich ist. Wenn also eine Lösung von Calciumchlorid mit einer Oxalsäurelösung zusammen kommt, fällt Calciumoxalat aus:

H2C2O4(aq) + CaCl2(aq) → CaC2O4(s)↓ + 2 HCl(aq)

Damit kannst du dann das Kaliumchlorid identifizieren, weil in die Lösungen, die beim Zusammengießen den weißen Niederschlag erzeugen, Oxalsäure und Calciumchlorid sein müssen. Sagen wir, die Lösung 3 enthielt das Kaliumchlorid...

Dann erhebt sich nun noch die Frage, welche Lösung die Oxalsäure und welche das Calciumchlorid enthält.

3. Ohne weitere Hilfsmittel wie etwa einen Gasbrenner musst du von beiden Proben nur etwas vom Feststoff auf einem Uhrglas eine Weile liegen lassen. Calciumchlorid ist nämlich ein ziemlich hygroskopisches Salz, das heißt, es zieht aus der Luft sehr stark Wasserdampf an. Dabei löst sich das Salz an, das heißt, es sieht aus als würde es schmelzen. Das dauert etwas, aber so ließe sich Calciumchlorid relativ sicher von der Oxalsäure unterscheiden.

Wenn dagegen der Einsatz eines Bunsenbrenners auch noch erlaubt ist, kannst du mit beiden Feststoffen eine Flammenfärbung durchführen. Calciumsalze färben die Brennerflamme rötlich. Oxalsäure färbt die Brennerflamme nicht. Auch damit könntest du die beiden Substanzen also identifizieren.

Aber wie gesagt, es wird schwierig, wenn du außer den Vorratsbehältern sonst rein gar nichts anderes verwenden darfst...

LG von der Waterkant


KevinSeven 
Fragesteller
 24.03.2022, 21:04

Dankeschön :) Ich hatte auch schon den Gedankengang, dass man es vielleicht spektroskopisch ermitteln könnte, aber ich vermute, dass keine weiteren Hilfsmittel, außer das HCl, gegeben sind. :D

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Arbeite mal mit Säuren und Basen. Dann kannst du gut was Zuordnen. Den Rest, da überleg mal wie man Kationen entdecken kann.
die andere Idee nun. Manche oxalate sind schwer löslich ;)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie

KevinSeven 
Fragesteller
 24.03.2022, 19:13

Also ich hätte auch noch gedacht, dass man die Oxalsäure in HCl löst und in beide Chloridsalze dazugibt. Es sollten sich dann Kaliumoxalat (gut löslich) und Calciumoxalat (schwerlöslich) bilden. Damit hätte ich das Kaliumchlorid und das Calciumchlorid identifiziert, oder?

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