Erklärung Konstruktivismus statt Erkenntnistheorie

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".......... was es mit dem Konstruktivismus statt Erkenntnistheorie von Ernst von Glasersfeld auf sich hat ?". Abgesehen davon, dass ich als Kommentator mit einer Frage konfrontiert bin, die in grammatikalischer und stilistischer Hinsicht nicht besonders schön wirkt, denke ich, dass sie zu beantworten ist.

Es gibt viele Spielarten des Konstruktivismus. Grundsätzlich bezeichnet man mit Konstruktivismus ealle philosphische und wissenschaftstheoretische Theorien, die sich mit der Konstruktionsleistung des Subjekts im Erkenntnisprozeß beschäftigen. Menshliches Denken, Reden und Handeln sollen rekonstruiert werden, d.h. hinsichtlich ihrer Invarianzen( unveränderlichkeiten ) und jeweiligen Gültigkeit, die in schrittweise gewonnenen Einsichten gewonnen werden.

Es gibt unterschidliche Theorieansätze.Die bekanntesten Richtungen wurden in Erlangen und Konstanz entwickelt ( Bereitstellung einer vernünftigen Sprache). Eine weitere Reihe radikaler konstruktivistischer Ansätze beruhen auf Erkenntnissen der Systemtheorie, der Kognitions-und Entwicklungspsycholgie.

Dem radikalilen Konstruktivismus, von mir jetzt verkürzt RKO genannt, möchte die Subjekt-Objekt Dichotomie überwinden. Ziel all dieser Ansätze ist, den Wissenschaftsbegriff zu erweitern; d.h. nach der Devise: alles ist mit allem verbunden. Der RKO ist eher eine Theorie des Wissenserwerbs als eine Erkenntnistheorie, er will es auch nicht sein.

GRUNDANNAHMEN DES RKO

1.Es gibt keine ontologische Realität, dh. keine Realität und keine Ideen hinter den Dingen / " dem Ding an sich " von Kant ).Jedem Subjekt ist grundsätzlich nur die eigene Realität zugänglich. Darüber hinaus gibt es keine Möglichkeit etwas zu erkennen.

2.Stellt sich gegen jede Form der Abbildtheorie Um Realitätskonstruktion im RKO bewerten zu können, stellt von Glasersfeld einen eigenen Wahrheitsbegriff auf. Er spricht von VIABILITÄT. Eine Realitätskonstruktion ist dann viabel, wenn sie passt ( viabel ist ), d.h. wenn sie zum erfolgreichen Überleben einer Spezies oder eines Subjekts beiträgt.

3.Wissen kommt gemäß RKO nie von außen. Wissen beruht grundsätzlich auf eignen Erfahrungen, auf eigenen Konstruktionen.

Diese Annahmen haben erhebliche Auswirkungen auf alle Gebiete des Alltagsleben, in den Geisteswissenschaften aber auch auf die Forschungen z. B. im naturwissenschaftlichen Bereich.

Es geht nicht nur um schlichtes " konstruieren der Realität ".Es öffnet allen möglichen subjektiven Theorien Tür und Tor, denn Falsifikation und Verifikation sind im RKO verpönt.Gefördert wird dadurch Halbwissen, " falsches Wissen "( nicht gesichteres Wissen ), individuell bezogene Nichtigkeiten, Relativierung naturwissenschaftlicher Grundkenntnisse, um nur einige Beispiele zu nennen.

arevo  02.12.2012, 13:07

KORREKTUR

3.Absatz

.es gibt unterschiedliche ......... statt .........es gibt unterschidliche

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ganz grob gesagt:

der Konstruktivismus geht davon aus, dass Jeder sich seine eigene Realität "konstruiert", wobei also kein einheitlicher Entstehungszusammenhang anzunehmen ist und das Aushandeln der verschiedenen "Realitäten" das soziale Miteinander/ Gesellschaft notwenfig ist.

Erkenntnistheorien ( es existieren verschiedene ) nehmen für sich in Anspruch, eine bestimmte (empirische) Methode und/ oder (historische) Gesetzmäßigkeit als Bezugspunkt für eine Begründung der Entwicklung von Gesellschaft und sozialen Situatonen anwenden zu können.

Stonation97 
Fragesteller
 25.11.2012, 10:52

DANKE :)

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