Erich Maria Remarque - Im Westen nichts Neues

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Beides ineinander verwoben. Der Titel des Romans ist authentisch, die Berichterstattung ist angelehnt an diegrausamen Begebenheiten des Kriegsalltags. Dabei ist es ziemlich unwichtig, ob es sich haargenau so abgespielt hat oder nicht, denn es kommt darauf an, das Wesen des Krieges herauszuarbeiten. R. ist dsbzgl. mit einer bestimmten Geisteshaltung an das "Geschehen" herangegangen und hat den Krieg, das Massensterben in den Vordergrund gerückt. Dabei ergibt bzw. ergab sich eine leidenschaftliche Anklage gegen den Krieg. Ein anderer Autor, wie z.B. Ernst Jünger hatte den Weltkrieg I aus einem völlig anderen Blickwinkel gesehen, nämlich nur den verklärten Heroismus, die sinnloseTapferkeit, die er verklärte. Remarque war da sehr viel realistischer und humaner, folglich geißelte er das Massenabschlachten, das von der obersten Heeresleitung als "im W. n.N." in einem Heeresbericht menschenverachtend vermerkt wurde.

kann ich dir leider auch nicht sagen. als ich damals noch zur schule ging, haben wir im unterricht den film davon uns ansehen müssen. ich weiß nur noch, dass die schüler richtig euphorisch waren, in den krieg zu ziehen um ihr heimatland zu beschützen. irgendwann ist ein schüler von denen mal an seine schule zurück und hat anderen schülern (die ebenfalls euphorisch waren) davon erzählt, wie es in einem krieg ist. er hat davon berichtet, wie grauenvoll der krieg ist. aber die schüler wollten davon nichts wissen und haben gedacht, er würde nur märchen erzählen. stimmt das, oder habe ich mich geirrt. aber ich glaub eher dass es die wahrheit ist.

mischka95 
Fragesteller
 19.05.2013, 13:59

Ich glaube eher das der Film vom Buch abweicht.

Es geht um eine Gruppe junger Menschen, die von der Schulbank in den Krieg ziehen ( im Buch steht nicht wie das geschieht). Eine Person (Paul BÄumer) erzählt im Buch über seine Erlebnisse und die seiner Kamaraden im Krieg...

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Moin,

eine Umfrage ist was anderes, zu deiner Interpretation darfst du schön selber kommen. Ich persönlich würde niemals etwas historisches als "unzweifelhafte Wahrheit" einstufen, und ebenso wenig würde ich dieses Werk als Propaganda abtun.

mfg Nauticus

mischka95 
Fragesteller
 19.05.2013, 14:09

Ich habe mein eigenes Bild zu der Frage schon gemacht. Ich wollte nur so viele Meinungen wie möglich hören, damit ich einen weiteren Horizont zu der Frage erlange. Und ja es ist keine Umfrage, aber ich wusste nicht wie ich es sonst nennen sollte.

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Nauticus  19.05.2013, 14:21
@mischka95

Okay, ich finde das eigentlich auch unproblematisch, man hat hier nur manchmal das Gefühl, Hausaufgaben mitmachen zu müssen ;)

Also, die "pazifistische Propaganda" ist eindeutig eine Verhöhnung aus militaristisch-konservativen Kreisen dieser Zeit. Ein Problem ist allerdings, das Remarque selber kaum im Fronteinsatz stand, da er nach kurzer Zeit in ein Lazarett kam und dort auch bis Kriegsende blieb, und somit wohl eher die Erfahrung anderer aus dem Lazarett verarbeitet hat.

Das Werk setzt sich kritisch mit dem Krieg und dem Zeitgeist auseinander, man sollte im Kopf behalten, dass es durchaus vom Autor in dessen Sinne geprägt ist, als "propagandistisch" kann man es aber wohl nicht einstufen.

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mischka95 
Fragesteller
 19.05.2013, 14:28
@Nauticus

Meine Überlegung war es, dass es in der Zeit, wo das Buch erschiehen ist (1928 oder 1929, bin mir nicht mehr sicher) dieses von Seiten der aufstrebenden Macht der Nazis als Pazifistische Propaganda aufgenommen wurde. Kam vor allem dadurch, dass diese mit Hitler an der Macht weitere Kriege (2. Weltkrieg) führen wollten und das Buch den jungen Leuten zeigte, wie grausam der Krieg eigentlich ist und unter anderem auch sinnlos.

In der heutigen Zeit gehe aber davon aus, dass es die Wahrheit über den Krieg ist. Unzweifelhafte Wahrheit wohl eher nicht, aber doch trotzdem Wahrheit. Man weiß jetzt , in Zeiten der Demokratie, dass der Krieg "sinnlos" ist und nicht zu einem gewünschtem Ziel führt.

Deshalb ist mein Fazit, dass es ein Antikriegsroman mit Wahrheit ist und nicht die Unzweifelhafte Wahrheit über den Krieg und keine Pazifistische Propaganda. Dies nur aus der Sicht der damaligen Angehörigen, die schon einen weiteren Krieg in Planung hatten bzw. einen befürchteten.

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Es ist ein Antikriegsdrama und wurde deshalb auch von den Nazis verbrannt. Unzweifelhafte Wahrheit passt da schon.

mischka95 
Fragesteller
 19.05.2013, 14:00

Das heißt, dass es von den Nazis als Pazifistische Propaganda bezeichnet wurde. Richtig ?

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Nacktmann  20.05.2013, 08:23
@mischka95

Das ist schon richtig,aber wollten sie damit nicht nur Augenwischerei betreiben und von der Unzweifelhaften Wahrheit ablenken?

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