Erfahrungen Klassenlehrerwechsel nach Klasse 2

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Gerade in Grundschulen arbeiten viele (junge) Lehrerinnen. Da sie oft eine Familie gründen oder auch vergrößern, gibt es „erzwungene“ Lehrkräftewechsel.

Immer öfter haben Lehrkräfte auch einen Zeitvertrag und müssen nach dem Ablauf die Schule verlassen – auch ein „Wechsel“. Daneben gibt es Krankeiten, Versetzungen, Ruhestand etc.

Aber auch wenn keine „Eingriffe“ stattfinden, gibt es verschiedene Gesichtspunkte.

Klassenlehrer von 1 bis 4 ohne Wechsel: hat eine gewisse „Sicherheit“; manche Kinder kommen aber nicht gut mit dem Lehrer aus, ein Wechsel gibt neue „Startmöglichkeiten“. Kinder können eine Änderung meist gut „vertragen“: sie trauern dem alten nach und freuen sich auf den neuen Lehrer. Die Kinder haben neben dem Klassenlehrer meist Fachlehrer: Sport, Religion, Englisch etc. – mit denen gibt es auch Wechsel und das ist „nicht so schlimm“.

Klassenlehrer von 1 bis 2 und dann 3 bis 4: Das Kind hat das Gefühl, dass es mit dem „höheren“ Alter auch neue Personen bekommt (im Kindergarten gab es das ja auch). Am Anfang sind die Kinder traurig, weil der Neue andere „Riten“ hat, andere Gewohnheiten. Aber Kinder schaffen den Wechsel oft leichter als die Eltern.

Manche Schulen wechseln regelmäßig, andere versuchen es zu vermeiden, viele müssen wechseln, weil sich das Personal ändert.

So viel ich weiß, gibt es keine wissenschaftlichen Untersuchungen dazu.

Die Erfahrung zeigt, dass es keine eindeutige richtige Möglichkeit gibt. Es ist „Geschmackssache“. Es ist ganz gut, wenn es einige Lehrer (egal ob Fach- oder Klassenlehrer), die über eine längere Zeit bleiben – aber etwas Wechsel tut auch gut – eine Mischung kann also die Lösung sein.

Also: an unserer Schule wurde beides praktiziert. Wechsel und auch kein Wechsel. Ich als Schulleiter war für mich gegen Wechsel, weil ich gerne die Kinder vom 1. bis zum letzten Grundschultag zu "meinen Kindern" gemacht habe. Daher habe ich meine Klassen vom 1. Jahr bis zum Ende des 4. Jahres geführt. 2 andere Kolleginnen haben sich vereinbart: "Ich mach demnächst immer gerne 1. und 2., und Du machst dann 3. und 4.!" Die beiden haben also einen Wechsel vorgenommen. Wechsel oder nicht, steht bei mir gleichranging nebeneinander. Hat alles die gleichen Vor- und Nachteile. Ich habe das an meiner Schule nicht vorgeschrieben. Die Eltern waren damit zufrieden, die Kinder jeweils auch. Was wollten wir mehr?

hmm pro: das kind kommt langsam aber sicher dem näher, vom blickwinkel des lehrerwechsels, was später auf ihn/sie zukommt, da später für jedes fach versch. lehrer zuständig sind.

contra: das kind ist an die lehrkraft gewohnt daher kann die umstellung etwas ungewohnt werden