Energetische Berechnung, bzw. Erfahrungswerte?

bwhoch2  23.10.2023, 12:05

Eurer Einfamilienhaus oder wohnt Ihr im größeren Mehrfamilienhaus?

KallePeng 
Fragesteller
 23.10.2023, 16:58

Sorry, habe vorhin Deinen Einzeiler glatt überlesen, alleinstehendes Einfamilienhaus

3 Antworten

Im alleinstehenden Einfamilienhaus ist die Gefahr, dass sich Legionellen in gefährlicher Konzentration bilden, denkbar gering. Schon aus diesem Grund gilt in Mehrfamilienhäusern die Pflicht zur Legionellenprüfung erst ab einer Anzahl von 3 Wohnungen am Warmwasserleitungsnetz.

Ein Installateurmeister, den wir mal im Haus hatten zur Badrenovierung machte lediglich darauf aufmerksam, dass die Zirkulation des Warmwassers eingeschaltet sein sollte. Zumindest in der Zeit, in der auch Warmwasser regelmäßig entnommen wird, nämlich tagsüber. Also vor der ersten Nutzung morgens bis zur mutmaßlich letzten Nutzung abends. Damit werden die Leitungen, zumindest die Hauptstränge ständig durchspült und Konzentration wird vermieden.

Sollte es Entnahmestellen (Wasserhähne, Brauseköpfe) geben, die nur sehr wenig genutzt werden, macht es tatsächlich Sinn, vor deren Nutzung warnes Wasser mehrere Minuten lang laufen zu lassen, damit sie gespült werden.

Erwärmt man das Wasser normalerweise auf 45 °, reicht das vollkommen aus. Einmal pro Woche den Hygienemodus anzuwenden, ist total übertrieben. Wenn man das 1x im Montag macht, reicht das aus. Dabei geht es dann nicht nur um Legionellen, sondern auch um andere Keime, die sich im Wasserleitungsnetz bilden könnten. Die Entkeimungsautomatik auf 82 °C zu stellen ist schon direkt fahrlässig. Mit recht schreien die Familienmitglieder auf. Über 60 °C, max. 70 °C tötet schon nahezu alle Keime zuverlässig ab und ist, was Verbrühungsgefahr anbelangt, noch im einigermaßen sicheren Bereich.

Also regle den Hygienemodus anders. Weniger oft und weniger hoch einstellen. So sparst Du am meisten, ohne dass Du Deine Familie in Gefahr bringst.

In einem Mehrfamilienhaus mit vielen Wohnungen ist die Gefahr der Verkeimung, bzw. von Legionellenbefall, wesentlich größer. Als Hauseigentümer steht man in der Verantwortung für die "fremden" Bewohner und wird auch zur Verantwortung gezogen, wenn es mit der Hygiene mal nicht passen sollte. Deshalb geht man hier auf "Nummer sicher". Dennoch möchte ich nicht das Geschrei hören, wenn sich die Bewohner mit 82 °C einmal im Monat verbrühen. Auch hier würde ich niemals so hoch einschalten.

Ich glaube, das kann man schwer abschätzen, was besser ist. Aber wenn du das Wasser einmal in der Woche auf 80 Grad erwärmst, ist diese Wärme ja nicht verloren. Ein 80 Grad warmer Speicher verliert mehr Wärme, als ein 50 Grad warmer. Aber ein großer Teil der Wärme wird ja genutzt. Ich glaube auch nicht, das der Speicher in 12 Std 10 Grad abkühlt, kann das aber nicht sicher sagen.

Ich möchte noch etwas zum entkeimen sagen. Ich weiß nicht, wie wichtig das ist, oder wie gefährich, wenn man es nicht macht. Aber früher haben Millionen Menschen das Wasser immer gleichbleibend auf 50 Grad erwärmt.


KallePeng 
Fragesteller
 23.10.2023, 12:34

Ja wahrscheinlich bin ich zu paranoid und die Hersteller sichern sich auch deutlicher ab, als nötig.

Ein Anruf beim Trinkwasserversorger ergab, dass es den letzten "meldepflichtigen Vorfall" im Jahr 2017 gab.

Ich für mich als Single würde das Risiko einfach in Kauf nehmen, die Umwelt schonen und mit gutem Gewissen Geld sparen ;-)

Mein Heizungsmensch (Wartung) sagt auch, letztendlich entweicht die Wärme ja erst einmal im isolierten Haus.

Allerdings gibt es noch ein paar Menschen, die von meinen Entscheidungen abhängen.

Natürlich schon etwas gewonnen, weil die Heizung von Anfang April bis jetzt im Oktober komplett abgeschaltet war, trotz unseres nasskalten Sommers.

Der nächste Schritt wird sein, sobald das mir finanziell möglich ist auch den Heizkreislauf mit Solarenergie aufzuwerten.

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Ich weiss noch, das 1 Watt, die Energie ist, die man in einem verlustfreien System bei 20°C benötigt, um 1 Liter Wasser um 1°C zu erwärmen.

Das stimmt so nicht. Watt ist die leistung. Wenn dann sind es wattstunden. Und dann stimmt es fast. genauer sind es 1,16 wattstunden.

Aber das kann man denke ich relativ einfach berechnen. Zumindest überschlagen.

Wenn du 10Grad je 12 h bei 55Grad verlierst. Dann sind das auf ne woche gerechnet die energie von: 10 * 2 * 7 also: 140 Grad. And temperatur Differenz die du überbrücken musst.

Das wasser einmal die woche von 45 auf 82 grad erhitzen kostet dich 32 grad temperaturdifferenz.

Was dir fehlt ist der wärmeverlust bei 45 grad wassertemperatur. Der wird geringer sein als bei 55grad. Weil je grösser der temperatur unterschied desto mehr wärme verlierst du schlichtweg.

Und natürlich der einfluss der Solarthermie. Der den wärmeverlust bei 45 grad nochmal etwas ausgleicht weil ja keine E-Heizung benutzt werden muss.

Am einfachsten wäre es wenn dir dein system anzeigen könnte wie lange die E-Heizung in einem bestimmten zeitraum gelaufen ist. (Oder wieviel strom die verbraucht hat) Da wo sie weniger läuft, verbrauchst du logischerweise weniger strom bzw. zusätzliche energie.

Oder ein Stromzähler der direkt den Stromverbrauch der anlage misst. So kannst du beide Optionen einfach für ne weile ausprobieren und so herausfinden wieviel Strom die möglichkeiten im schnitt ziehen.


KallePeng 
Fragesteller
 23.10.2023, 11:38

@FouLou, vielen Dank, ich denke da jetzt mal drauf herum :-)

Wir heizen tatsächlich mit Gas und der Verbrauch läßt sich hier leider nicht expliziet zwischen Heizkreislauf und Warmwasseraufbereitung ablesen.

Aber aus Deinen Infos schliesse ich jetzt bereits, dass ich tendenziell richtig liege und lieber die 45°C eingestellt lasse um dann einmal die Woche das Entkeimungsprogramm fahren lasse.

Das Problem mit dem Verbrühen werde ich dann mit einem Terminalarm im Familienkalender lösen, der immer am betreffenden Wochentag morgens bescheid gibt.

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