Elkos werden heiss?
Guten Abend, Ich stellte an meinem Subwoofer fest, dass er brummt, wenn er länger läuft, und dass er sehr heiss wird. Wenn er abgekühlt ist, brummt er nicht, allerdings fängt er schnell wieder damit an, da er wieder heiss wird, wenn man ihn einschaltet. Ich hab ihn dann mal aufgemacht und festgestellt, dass 2 grosse Elkos extrem heiss werden und aufgebaucht sind. Da Ich diese aber früher schon ausgetauscht habe, könnte es ja theoretisch auch an etwas anderem liegen, dass diese Elkos immer draufgehen. Werden Elkos überhaupt von selbst heiss? Könnte es aber auch der Wechselstrom-Gleichstromwandler sein?
http://www.lug.demon.co.uk/kef/kef_psw2000_service_manual.pdf Hier ist das Schema vom Woofer. Unter Seite 17 auf der rechten Seite sieht man die beiden Elkos und das angeeckte Quadrat ist der Gleichstromwandler.
Hat jemand eine Idee?
5 Antworten
Hallo GamerBeast,
Elektrolyth-Kondensatoren in Schaltnetzteilen sind extremer Belastung ausgesetzt. Schau dir mal folgende Seite an, da findest du eine verständliche Erklärung der Zusammenhänge.
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0810091.htm
Die extreme Beanspruchung dieser Elkos führt bei Standardware zu einer schnellen Alterung dieses Kondensatortypes. Dabei erhöht sich der Innenwiderstand des Elkos und erhitzt sich immer stärker. Das führt zu einer weiteren Erhöhung des Innenwiderstandes....der Elko bläht sich auf und kann platzen.
Hersteller scheuen meistens das Geld, um in wirklich hochwertige Ware zu investieren. In der Regel wird so dimensioniert, dass die Garantiezeit noch überstanden wird, danach freut sich der Hersteller über jedes verreckte Gerät, denn es muss ja ein neues gekauft werden.
Den Weg, den du schon einmal eingeschlagen hast, ist der einzige, der jetzt noch funktioniert, nämlich der Austausch der Elkos gegen hochwertige Neuware.
Da diese Problem bekannt ist , müsstest du bei entsprechender Suche passende Angebote finden.
Gleichrichter: ist mit Sicherheit nicht defekt.
andere Schaltteilkomponenten: mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls nicht defekt
Grüße
Leider leider konnte ich nicht ganz die 12000uF ergattern :/ Die gibts in den umliegenden Geschäftern nur mit weniger Voltzahlen. Darum habe ich nur nen 10000uF kaufen können, aber ich dreh den Subwoofer eh nicht so stark auf, der läuft bei mir eher dezent :)
Was ich nun eingekauft habe: 2 Elkos: http://www.distrelec.ch/de/Alu-Elko-snap-in-10000-uF-63-VDC-Elna-LAH-63V103MS6%23/p/16752182?q=elkos+63v+10000&page=1&origPos=1&origPageSize=10&simi=91.49
Gleichrichter: http://www.rectron.com/data_sheets/br805-810.pdf (Die Seite von Distrelec hab ich nicht mehr gefunden xD)
Hier noch der Gleichichter, da GF.net keine 2 Links akzeptiert^^
Danke für deine Bewertung. Dein Link zu den Elkos zeigt Kondensatoren von Panasonic mit folgenden Eigenschaften:
Leitfähiger Polymerhybrid-Alu-Elko
Kleiner ESR und hohe Rippelströme (2000mA)
Geringer Leckstrom
Lange Lebensdauer > 10000h@105°C
Geringe Abmessungen
Allerdings sehe ich einen 100µF Kondensator. Wenn der von dir gekaufte 10000µF/63V aus dieser Baureihe stammt, hast du eine gute Wahl getroffen. Du kannst übrigens durch Parallelschaltung mehrerer Kondensatoren den geforderten Wert erreichen, z.B. 2 x 6800µF =13600µF.
Bei Kondensatoren üblich ist die E6 Reihe mit den Stufen 1 - 1,5 - 2,2 - 3,3 - 4,7 - 6,8. Seltener findest du auch die E12-Reihe mit den zusätzlichen Zwischenwerten 1,2 - 1,8 - 2,7 - 3,9 - 5,6 - 8,2, natürlich zusätzlich der entsprechenden 10er-Potenzen. Wenn du also aus dieser Reihe die entsprechenden Werte addierst, kannst du dich dem geforderten Wert genau annähern.
Hier stellt sich jedoch die Frage, ob das unbedingt notwendig ist. Der von dir gekaufte Ko hat eine Kapazitätstoleranz von +- 20%, er darf also zwischen 8000µF und 12000µF liegen und erfüllt damit die Spezifikation!!!
Die 10000µF reichen aus, welchen Wert die beiden Kos tatsächlich haben, kannst du nur messtechnisch bestimmen, und wenn sie an der unteren Toleranzgrenze liegen sollten, würde ich eventuell aus den oben genannten Reihen geeignete Kos für eine Parallelschaltung auswählen. Solche zusätzlichen Kos kannst du neben der Platine, wo Platz ist, platzieren und mit kurzen Kabeln mit den Lötpunkten der anderen Kos verbinden (auf passenden Querschnitt des Kabels achten, es fließen hohe Ströme!!). Als ich noch hochwertige Audio-Elektronik entwickelt habe (lang ists her...), wurden in solchen Fällen Bauteile ausgemessen und selektiert.
Der Brückengleichrichter BR-8 ist ein gutes Produkt, du hast die Wahl zwischen dem BR-805 und dem BR-81. Der 81 verträgt höhere Spannungen und liegt auf der sicheren Seite (ist also etwas überdimensioniert, was aber nicht schadet). Da er ein Montageloch hat, kannst du ihn auch auf ein Kühlblech schrauben und ebenfalls per Kabel verbinden. Wenn du ihn direkt gegen den alten austauschen möchtest, musst du die Abmessungen und die Anordnung des AC-Eingangs und des DC-Ausgangs (sind hier diagonal angeordnet) genau überprüfen.
Da ich nicht weiß, welche Möglichkeiten du hast, beschreibe ich kurz die Vorgehensweise eines Elektronikers. Er überprüft mit einem Oszilloskop die Spannungen am Ausgang des Trafos, nach dem Brückengleichrichter und nach den Spannungsstabilisatoren und achtet dabei auf die Kurvenform im Leerlauf und unter Last. Beides muss auf der +V und -V Seite spiegelbildlich identisch aussehen.
Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie du ein Überhitzungsproblem durch Kühlmaßnahmen positiv beeinflussen kannst und wie das bei deinem Problem aussehen könnte?
Noch ein Tip zu der ein-Link-Beschränkung bei GF.net. Ich kürze den Anfang und ersetze bei www ein w durch ein x, dann kannst du auch mehrere Links posten, weise dann aber auf die Veränderung hin, da hat sich noch niemand beschwert.
bei Fragen melde dich, ich helfe gern
Grüße
Wenn die Elkos wirklich heiß werden stimmt was gewaltig nicht. Das mögen die gar nicht. Vielleicht ist da aber auch bei der Spannungsfestigkeit etwas nachlässig gearbeitet, bau mal welche mit höherer ein. Sind denn Endstufentransistoren oder andere Teile in der Nähe, die viel Wärme erzeugen?
Die Endstufen erzeugen selbst auch Wärme, ja, aber bei Weitem nicht soviel wie die 2 Elkos. (Was ja nun mal überhaupt nicht sein sollte o_O)
Elkos dürfen nur handwarm werden. Netzgleichrichter (Wandler) überprüfen, Auf welche Spannung ist der Schalter eingestellt. Die Elkos austauschen, wenn sie ausgebeult sind sie schon kaputt. Bei neuem Gleichrichter etwas grösseren einbauen.
Danke für deine Hilfe. Ich werde erstmal den Gleichrichter überprüfen und ggf. ersetzen. Hoffe er läuft dann wieder rund :)
bist du sicher, dass es für 230V ausgelegt ist? Eventuell ist ja auch der Gleichrichter kaputt
Jub er ist für 115V und 230V. Hat nen roten Schalter drauf, der natürlich auf 230 eingestellt ist ;) Nehmen wir an, der Gleichrichter sei kaputt, würde der Rest vom Subwoofer denn überhaupt noch funktionieren?
Das Problem ist gelöst: Die Elkos wurden ersetz, sowie der Gleichrichter. Alles läuft nun wieder. Danke für eure Hilfe!
Nachtrag zu meiner Antwort
Ich habe bei meiner Antwort deine Bezeichnung "Wechselstrom-Gleichstromwandler" falsch verstanden und als Schaltnetzteil interpretiert.
Gerade habe ich mir nochmal die Schaltung angesehen und mit Erschrecken festgestellt, dass es sich nicht um ein Schaltnetzteil handelt, sondern um eine klassische Netzteilschaltung aus Trafo, Brückengleichrichter, diesen beiden Problem-Kondensatoren als Glättungs-/Sieb-/Ladeelko und dahinter eine lineare Stabilisierung mit den Reglern 7815 und 7915 für die positive und negative Versorgungsspannung der Verstärkerelektronik.
C59 und C60 sind mit 12000µF/63V an sich hervorragend dimensioniert. Die hohe Kapazität ist bei einem gut konstruierten Subwoofer wichtig, da ja bei großen Lautstärken die schnell aufeinander folgenden Bassimpulse immer kurzzeitig enorm viel Strom ziehen. Damit die 7815/7915-Linearregler einen guten Job machen können, müssen diese beiden Kondensatoren permanent mit diesen hohen Strömen geladen-entladen-geladen-....werden. Das heißt, dass die Maximalströme dort gespeichert und sofort wieder entnommen werden.
Das ist Schwerstarbeit für diese Elkos und entspricht in etwa der Belastung von Kondensatoren in Schaltnetzteilen.
Bei dieser Belastung werden Kondensatoren immer warm, da es keine Kondensatoren ohne Innenwiderstand gibt. Sehr gute und dann auch teure Elkos haben einen sehr geringen Innenwiderstand und verwenden ein Elektrolyt mit hoher chemischer Stabilität. Das heißt, dass auch nach Jahren das Elektrolyt stabil bleibt und damit der Innenwiderstand auf einem niedrigen Wert bleibt.
Wenn ein Elektrolytkondensator heiß wird und sich aufbläht, hat das Elektrolyt durch Alterung (wegen der hohen Belastung) sich chemisch verändert und der Innenwiderstand ist angestiegen, was zu einem weiteren Temperaturanstieg führt.
Kannst du bitte mitteilen, welchen Kondensatortyp du beim ersten Austausch verwendet hast und was sie gekostet haben? Hast du noch die Originalteile? Dann auch deren Beschriftung mitteilen.
Der Brückengleichrichter kann tatsächlich auch einen Defekt aufweisen und wenn du ihn prophylaktisch austauscht, befolge den guten Rat von Nikolaus144.
Ich empfehle dir folgende Elkos, wobei es schwierig ist, als Privatmann einzukaufen, besonders bei Bürklin, aber in der Vergangenheit konnte ich die immer bequatschen und habe Ware bekommen:
ELNA For Audio Elkos 12000 µF uF 63V Sony ES High End, sehr teuer und gut
Jianghai CD 29L QL, 63V, 12000uF, 35x50 mm bei Bürklin, eher Massenware, aber ordentlich
EPCOS - B41231A8129M - KONDENSATOR,SNAP-IN,63V,12000UF, ebenfalls Massenware, preiswert
wwx.it-tronics.de/
wwx.buerklin.com/default.asp
http://de.farnell.com/epcos/b41231a8129m/kondensator-snap-in-63v-12000uf/dp/1839291
Schau dir die Datenblätter an und achte auf eine lange Lebensdauer und einen hohen erlaubten Temperaturwert. Poste bitte, wofür du dich entschieden hast.
Grüße