Einfluss verschiedener Lichtintensitäten auf die Fotosyntheseleistung bei Licht- und Schattenpflanzen?

1 Antwort

Moin,

das ist so:

So gut wie alle Lebewesen betreiben Zellatmung. Auch grüne Pflanzen atmen. Das bedeutet, dass sie Zucker und Sauerstoff in Kohlenstoffdioxid und Wasser umsetzen.
[Zwischeninfo: Bei diesem Vorgang wird Energie freigesetzt, die zum Aufbau von körpereigenen Energieträgern (zum Beispiel ATP) benutzt wird. Die körpereigenen Energieträger dienen dann dazu, die Stoffwechselprozesse (und damit die Lebensfunktionen) in einem lebenden Organismus aufrecht erhalten zu können. Doch zurück zum Thema...]

Wie gesagt, Pflanzen atmen. Sie atmen den ganzen Tag. Dabei stoßen sie Kohlenstoffdioxid aus.

ABER: Am Tage, wenn es hell genug ist, können grüne Pflanzen(teile) auch noch etwas anderes, nämlich Fotosynthese betreiben.
Die Fotosynthese ist im Grunde die Umkehrung der Atmung. Bei der Fotosynthese wird (mit Hilfe von Lichtenergie und Blattgrün) aus Kohlenstoffdioxid und Wasser ein energiereicher Stoff (nämlich Zucker) aufgebaut. Nebenbei fällt auch noch Sauerstoff an.

Das ist die eine Erkenntnis aus dem Diagramm.

Die andere Erkenntnis ist, dass es Pflanzen gibt, die nicht so viel Licht brauchen, um ihre maximale Fotosyntheseleistung zu erreichen (Schattenpflanzen), während andere Pflanzen viel Licht vertragen (Lichtpflanzen).

Bei Schattenpflanzen wird der Lichtkompensationspunkt schneller erreicht. Dafür bringt ihnen die Steigerung der Lichtintensität irgendwann nichts mehr, weil alle ihre Chloroplasten bereits am Limit arbeiten. Wenn die Steigerung der Lichtintensität keine Steigerung der Fotosyntheserate mehr ergibt, hast du den Lichtsättigungspunkt erreicht.
Bei Schattenpflanzen kann es sein, dass eine zu starke Erhöhung der Lichtintensität die Pflanze sogar schädigt und daher die Fotosyntheserate wieder fällt (ist im Diagramm nicht der Fall)...

Lichtpflanzen erreichen ihren Lichtkompensationspunkt etwas später, aber dafür steigt ihre Fotosyntheseleistung auch viel länger bei der Steigerung der Lichtintensität. Aber irgendwann erreichen auch diese Pflanzen ihren Lichtsättigungspunkt, bei dem eine weitere Steigerung der Lichtintensität zu keiner höheren Fotosyntheserate mehr führt.

In beiden Fällen (bei Licht- und bei Schattenpflanzen) ist der Lichtsättigungspunkt dann erreicht, wenn alle Chloroplasten am Limit Fotosynthese betreiben.

Ein dritter Aspekt der Kurvenverläufe ist, dass die Fotosyntheserate ab dem Lichtkompensationspunkt die Atmungsrate übersteigt. Ab hier wird also mehr Kohlenstoffdioxid verbraucht und aufgenommen als produziert und ausgestoßen. Das heißt, dass eine grüne Pflanze am Tage viel mehr Fotosynthese als Atmung betreibt. Aber man sollte dabei nicht vergessen, dass eine Pflanze auch am Tage atmet...

Ich hoffe, das alles wurde dir jetzt etwas klarer?!

LG von der Waterkant