Eine Kosten-Nutzen-Analyse bei einem laufenden Projekt?

1 Antwort

Och ja, das liebe Thema "Dauerprojekt". Ich bin selbstständig tätig und habe einige Kunden mit genau sowas. Und auch die Frage der Rentabilität steht ständig im Raum, in beiderseitigem Interesse (weil man ja als Dienstleister dem Kunden auch eine wirtschaftliche Lösung liefern will, weil der Kunde ja langfristig Kunde bleiben soll).

Sieht in der Praxis so aus:

Projekte haben meist am Anfang eine Initialphase, wo sie erstmal nur kosten und unter wirtschaftlicher Hinsicht katastrophal sind, sprich blutrote Zahlen schreiben.

Irgendwann kommt der Punkt, wo überhaupt mal was da ist, was in der Praxis eingesetzt werden kann. Ab diesem Punkt kann man Kosten zu Nutzen quasi auf Monats- oder Quartalsbasis rechnen. Und muss in der ersten Phase dann quasi die vorherige Investitionsphase über einen Zeitraum gegenrechnen.

Irgendwann kommt dann ein Punkt, wo die Initialphase kalkulatorisch "abbezahlt" ist. Ab da kann man dann Kosten/Nutzen wirklich auf Monatsbasis rechnen.

Beispiel: Entwicklung einer hausinternen Software für Mitarbeiterdisposition und Einsatzabrechnung.

Am Anfang steht erstmal ein knappes Jahr, wo man nur reinsteckt und nichts hat, was man nutzen kann. Dann folgt eine Phase, wo die Software schon funktioniert, aber noch viele Macken hat. Irgendwann stabilisiert sich alles, und dann wird die Software ernsthaft zur Kostenersparnis. Braucht aber laufende Wartung und immer wieder mal Änderungen, z. B. weil Arbeitsrechtsänderungen vom Gesetzgeber in die Technik übertragen werden müssen.

Langfrsitige Betrachtung: vorher haben 4 Leute Handarbeit gemacht. Nachher macht es nur noch 1 Person plus der Computer. Zwischendrin wurde halt investiert, schrittweise in Betrieb genommen und mit zunehmender Verbesserung der Software konnten die 4 Leute allmählich reduziert werden.

Hoffe das hilft als Denkanstoß weiter.