Doppelaspekttheorie?

1 Antwort

„Eine Position, die die Probleme des Cartesischen Dualismus geschickt umgeht, ist der „Eigenschaftsdualismus“. Er geht auf die Werke von Baruch Spinoza zurück, einem niederländischen Zeitgenossen Descartes’, und besagt, dass der Dualismusgedanke sich nicht auf Substanzen, sondern auf Eigenschaften bezieht: Zwei wesensmäßig verschiedene Typen von Eigenschaften (geistige und körperliche) können einem einzelnen Objekt (einer Person oder einem Subjekt) zugeschrieben werden; diese Eigenschaften sind vollkommen verschieden und können nicht mittels des jeweils anderen Typs analysiert werden. Insofern beschreiben die verschiedenen Eigenschaften verschiedene Aspekte derselben Entität (weshalb die Position zuweilen auch als „Doppelaspekttheorie“ bezeichnet wird). Der Eigenschaftsdualismus kann das Zusammenspiel von Körper und Geist zwar erklären, da die Ursachen für unsere Handlungen sowohl physikalische als auch mentale Aspekte haben. Aber indem er diese wesensmäßig verschiedenen Eigenschaften einer einzelnen Person zuschreibt, scheint er das eigentliche Problem im Zusammenhang mit dem Substanzdualismus lediglich verlagert, nicht gelöst zu haben.“

Aus PDF Philosophie des Geistes, SPRINGER - Heraushebungen von mir.