Blickwechsel 30. Juni 2023
Deine Fragen an eine nonbinäre Person
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Diskriminierung?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bin zwar nicht der Blickwechsel-Protagonist, an den die Frage eigentlich gerichtet war, aber ebenfalls nonbinär. Daher erlaube ich mir, Deine Frage zu beantworten - zumal es die:der Protagonist:in selber ja nicht getan hat.

Diskriminierung von staatlicher Seite habe ich zwar nie erlebt. Wohl aber muss ich mir häufig Beschimpfungen, Beleidigungen, Pathologisierungen und Vorwürfe bzw. Unterstellungen über mich ergehen lassen. Generell muss man sich als nonbinärer Mensch permanent rechtfertigen für das, was man fühlt. So als ob man sich das aussuchen würde, nur um andere Leute zu ärgern. Gerade das hat mir hier auf GF ein anderer Nutzer, mit dem ich über Nonbinarität diskutierte, erst gestern an den Kopf geworfen: Wir würden uns nur deshalb als nonbinär bezeichnen, weil wir uns einen Spaß daraus machen würden, "andere Leute zu verwirren und zu provozieren".

Alleine das zeigt schon, welchen schwierigen Stand Meinesgleichen in der Gesellschaft hat. Ich kann Dir versichern, dass es absolut kein Zuckerschlecken ist, nonbinär zu sein. Wegen all solcher Gehässigkeiten wünschte ich, ich wäre einfach nur ganz gewöhnlich cis. Dann hätte ich viel weniger Probleme.