dirigieren studium Eingnungsprüfung- Erfahrungen?

3 Antworten

Hallo, ja, das ist eine interessante und wichtige Frage. Eine Opernszene musste ich in den 90er Jahreb nicht vom Blatt spielen, obwohl ich sagen würde, dass das Sinn macht. Vom Blatt spielen ist eine Erfahrungs-lern-sache, so wie normales lesen lernen auch, braucht aber sicher seine Zeit. Hm, und "leicht" ist so schnell garnichts. Vielleicht ist so was wie das Quintett aus der "Zauberflöte" gemeint: Papageno, Tamino, 3 Knaben...oder heißt Szene auch ein ein/e einzelne/r SängerIn? Wichtig ist auf jeden Fall begleiten können, mitatmen, "mitgehen", aber auch ggf. bei der Arbeit mit Sängern darauf achten, dass viele Sachen auch gut im Tempo sein müssen, da gelten schon mal die gleichen Regeln wie für ein Orchester. das Klavier spielt schon eine zentrale Rolle, Blattspiel einer gewissen Qualität, auch schon von Anfang an, ist schon sehr hilfreich, sonst müsste man tatsächlich alles mögliche erstmal zuverlässig üben, denn Du musst Dich hundertprozentig auf Deine einzustudierenden SängerInnen konzentrieren!!!! Die Hände müssen fast wie von selbst gehen, so muss es sich jedenfalls im besten Falle anfühlen!! Naja, bei "Batti batti..." aus Don Giovanni kann man z.B. sicher fürs erste diesen (eigentlich später für Cello geschriebenen) F-Dur-Lauf der linken Hand etwas erleichtern, sollte aber ersatzweise sich was sechzehntelmäßiges, arpeggiomäßiges dafür ausdenken! Wenn Du die Möglichkeit hast, bei der Aufnahmeprüfung eine vorbereitete Szene mit FreundInnen zu machen, wäre das wohl ein Pluspunkt. Es gibt auch die Möglichkeit, erst Violine anzufangen zu studieren, und dann zu wechseln, dann wäre Violine wohl Nebenfach. Violine ist natürlich ebenfalls eine hervorragende Voraussetzung fürs Dirigieren, aber kein Muss. Simon Rattle war Schlagzeuger, Rudolf Kempe Oboist etc. wenn Du mit Schulmusik einsteigst, sind die Anforderungen für das Hauptfach, hier wohl Violine, nicht ganz soooo hoch-hören die SchuMus vielleicht nicht so gern, denn anspruchsvoll ist es allemal, es geht ja um Musik ;-). Also könnte man die Dirigierprüfung auch etwas später machen und hätte Zeit für eine gründliche Vorbereitung...was ist mit Gehörbildung/Harmonielehre? da wird in dem Falle auch schon was erwartet: alterierte akkorde in Umkehrung, Zwischendominanten...also Klangbeispiele, wie sie wenigstens bei Wagner vorkommen.

al1509 
Fragesteller
 21.08.2016, 12:50

Vielen Dank für Ihre Antwort! Am Blattlesen werde ich wohl noch viel arbeiten müssen. Aber perfekt, den Klavierauszug der Zauberflöte habe ich schon mal zu Hause, schaue mir das Quintett auf jeden Fall an. An die Möglichkeit, erst mit dem Violinstudium anzufangen und zu wechseln, habe ich auch schon gedacht, an Schulmusik denke ich eher weniger. 

Was Gehörbildung und Musiktheorie angeht habe ich an sich eine ganz gute Basis. Ich kann Akkorde mit Stellung und Lage bestimmen, auch Septakkorde und sixte ajoutés, Kadenzen. Zudem habe ich ein, zwar nicht soo gut trainiertes, aber absolutes Gehör. Ich arbeite jetzt auf jeden Fall daran, Gehörbildung und Musiktheorie zu vertiefen und zu üben, damit es einfach schneller geht- ich brauche es ja sowieso für jede Aufnahmeprüfung. 

Bei Klavier als Nebenfach ist meistens auch nur angegeben "2 Werke unterschiedlicher Epochen". Können Sie erfahrungsmäßig vielleicht sagen, was für ein Niveau ungefähr erwartet wird und wie ..naja.."streng" überhaupt bewertet wird, wenn es "nur" als Nebenfach gewählt ist?

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MuseMelpomene  02.10.2016, 19:58

Erst mal mit Violine anfangen und später dann ggf. noch Dirigieren draufsatteln hätte ich jetzt auch vorgeschlagen.

Ratet doch bitte keinen Leuten zu einem Schulmusikstudium, die keine Lust auf ein pädagogisches Studium und auf Kinder haben. Das wird nicht's gutes! ;) Und ja, im Hauptfach ist Schulmusik deutlich einfacher. Dafür wird halt mehr Wert auf die Nebenfächer gelegt und es kommen eben weitere Prüfungsteile hinzu, die für die Schule Sinn ergeben: Gesang, schulpraktisches Klavierspiel, Gruppenleitungsprüfung.

Ein Schulmusikstudium ist nicht einfacher oder schwerer als ein künstlerisches Studium, sondern hat halt nur eine andere Ausrichtung. Man macht halt tausend Dinge auf einmal statt eines intensiv. - Aber das ist dann später in der Schule ja auch nicht anders. ;)

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Symeon Ioannidis,

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