Die Unvernunft der Menschen regt dich das nicht oft auf?
Skifahrer fahren auf Wege wo sie nicht sollen. Leute klettern auf einer Bergwand obwohl sie das überfordert usw.
Wenn man tagtäglich mit solchen Dingen zu tunen hat und man muß solche Leute retten die eigentlich Erwachsen sind, aber sich unvernünftig benehmen.
Schließlich kommt ihr manchmal wegen solchen Menschen selbst in Gefahr, regt es dich nicht auf?
5 Antworten
Es regt mich nur auf wenn sie Andere gefährden oder schädigen und das sie medizinische Behandlungen welche aus Unvernunft entstehen nicht privat zahlen müssen.
Ehrlich gesagt bin ich bei der Bergwacht, weil ich genau solche Leute gut verstehen kann. Ich liebe es selbst, auf einer Skitour fernab jeder Piste die ersten Schwünge in den Pulverschnee zu ziehen oder an einer Felswand mit ordentlich Luft unterm Hintern an meine Grenzen zu stoßen. Ich verstehe zwar auch jeden, der bei solchen Aktivitäten mit dem Kopf schüttelt und das für zu gefährlich hält, aber für andere Leute ist das eben eine Art Erfüllung.
Aber das soll nicht so klingen, als wären wir bei der Bergwacht Draufgänger. Wir sind gut ausgebildete Bergsteiger und Teamplayer, die auf sich und ihre Kameraden aufpassen. Im Einsatz und auch privat betreiben wir ganz viel Risikomanagement und überlegen uns gut, was wir tun. Durch unsere professionelle Ausrüstung gelangen wir meist mit großen Sicherheitsreserven zu unseren Patienten, sodass wir vergleichsweise bequem Hilfe leisten können.
Können sie doch machen. Ich bleibe auf den normalen Ski Pisten um den Lift nicht zu verpassen und natürlich auch keinen Schaden zu nehmen.
Ich find's gut, dass Menschen den Mut haben, gefährliche Dinge zu tun.
No Risk, no fun.
Die Retter haben sich den Beruf ausgesucht. Die suchen vielleicht auch den Kick ;-)
dadurch in Gefahr kommen
Sie kommen nicht in Gefahr, sie bringen sich selbst in Gefahr.
Bleib doch mal bei den Tatsachen.
Jeder, der bei Feuerwehr oder Bergwacht anfängt, weiß, dass dieser Job Risiken birgt. Das ist die freie Entscheidung jedes Einzelnen.
Das ist mir schon klar, aber es ist ein Unterschied wenn ein Mensch sich weil er umbedingt den großen Kick braucht sich selbst in Gefahr bringt (dann gerettet werden muß) oder ob ein Mensch durch einen nicht selbst verschuldeten Unfall/Unglück usw. gerettet wird.
Er muss nicht gerettet werden. Ernsthaft.
Ich wiederhole es so lange, bis es bei Dir ankommt, oder einer von uns beiden aufgibt:
NIEMAND MUSS GERETTET WERDEN. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Es ist eine reale Option, die Hochrisiko-Leute nach einem Unfall in den Bergen sterben zu lassen. Das ist eben das Risiko bei solchen Aktionen.
Es ist die freie Entscheidung der Bergwachtleute, ob sie diesen Job machen, ob und wie weit sie sich in Gefahr bringen, usw. Deswegen haben sie bei vielen Leuten ja auch ein hohes Ansehen.
Aber wer dieses Ansehen will – und sich deswegen den Job aussucht – soll bitte nicht rumjammern, wenn's dann auch mal gefährlich wird.
Ha, ha...
NIEMAND MUSS GERETTET WERDEN. Jeder ist für sich selbst verantwortlich
Du hast dich in Gefahr gebracht, jemand sieht deinen Absturz und ruft die Bergwacht. Sagst du dann nein, ich will nicht gerettet werden. Träum weiter.
Ich habe bisher, bei mir ist es die Feuerwehr/Polizei oder Notarzt aus meinen Bekanntenkreis noch niemals jammern hören, denn sie machen es aus Überzeugung.
Vor Jahren waren wir am Großglocker wandern und sahen einen Hubschrauber der unten an einen Seil einen großen Sack hatte. Man sah nicht an den Umrissen was da drin war. Bei einer Berghütte erfuhren wir das es mal ein junger Mann war der meinte er kann ohne Seil/Absicherung die Bergwand hochklettern. Übrig blieb nur noch nach dem Absturz eine Haut-/Muskel- und Knochenmasse. Ich frage mich war es das Wert?
Ich bin der Meinung wenn sich Menschen in Gefahr bringen wollen, sollen sie sich mal überlegen wie es ist für andere, ihre Überreste vom Boden zu kratzen.
Deine Meinung ist halt eine andere.
Jeder hat seine Meinung, so ist es bei uns Menschen.
Deswegen wünsche ich dir noch ein schönes Weihnachtsfest, vielleicht trifft man sich bei einen anderen Meinungsaustausch wieder.
Viele Grüße SHildegard
Ich bin der Meinung wenn sich Menschen in Gefahr bringen wollen, sollen sie sich mal überlegen wie es ist für andere, ihre Überreste vom Boden zu kratzen.
Jo, das mag Deine Meinung und Dein Wille sein. Kannst ja 'ne Kampagne finanzieren, vielleicht interessiert sich ja jemand für Deine Meinung und denkt an das, was Du willst.
Du hast dich in Gefahr gebracht, jemand sieht deinen Absturz und ruft die Bergwacht. Sagst du dann nein, ich will nicht gerettet werden. Träum weiter.
Tatsächlich habe ich sogar eine Patientenverfügung, die Ärzten eine Untersuchung und Behandlung verbietet. Ob ich "gerettet" werden will, entscheide ich im Einzelfall selbst. Mein Standard ist, dass ich nicht "gerettet" werden will.
Nur weil das außerhalb Deines Vorstellungsvermögens liegt, heißt das nicht, dass ich träume. Du könntest in Betracht ziehen, dass ich gute Gründe für meine Position habe und anderen Menschen die Entscheidungsfreiheit über ihr Leben selbst lassen – auch wenn Du deren Motive weder kennst noch verstehst.
Leider gibt es in den sog. "Hilfsberufen" viele, die genau Du wie anscheinend richtig geil darauf sind, andere zu bevormunden und ausfallend werden ("träum weiter"), wenn das Opfer der "Retter" doch einen eigenen Willen hat und diesen entgegen der Interessen der "Retter" durchsetzt.
Das nennt sich Freiheit. Offensichtlich fällt es nach wie vor vielen Menschen schwer, die Freiheit anderer zu respektieren. Dir anscheinend auch.
Die suche nach seinen Grenzen ist die Natur des Menschen
Sorry, aber wenn andere wegen "No Risk, no fun" dadurch in Gefahr kommen, bezw. sterben, da habe ich kein Verständnis dafür.
Ich habe mal eine Dokumentation über Bergrettung gesehen und die Leute der Bergwacht waren nicht so erfreut über den sogenannten "Kick".