Descartes Erkenntnis?

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René Descartes leitet Erkenntnis (ihre erwiesene Richtigkeit) aus der Evidenz (Offensichtlichkeit) ab, auch wenn er daneben logische Grundsätze verwendet, z. B. den Satz vom (zu vermeidenden) Widerspruch.

Als Erkennntnis erweist sich demnach, was für das Bewußtsein/den Geist/den Verstand/das Denken gewiß ist.

Dabei geht es um die Klarheit und Deutlichkeit einer Vorstellung.

Nach den »Meditationes de prima philosophia« (3. Meditation) wird als allgemeine Regel für Evidenz aufgestellt: Wahr ist alles, was ich sehr klar und deutlich erfasse (lateinisch: Illud omne verum est, quod valde clare & distincte percipio.).

klar: dem aufmerksamen Geist gegenwärtig und offenkundig

deutlich: bei Voraussetzung der Stufe der Klarheit von allen übrigen Dingen so getrennt und unterschieden, daß die Dinge gar keine andern als klare Merkmale in sich enthalten, die Vorstellung/Idee ist nicht nur in ihrem Gehalt richtig erfaßt, sondern auch unvermischt mit anderem allein in ihrer eigenen Tätigkeit gesehen (René Descartes, Principia philosophiae 1, 45)