Der Magen und seine Glieder als jetzige Politische Situation?

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Die Parabel setzt den Magen mit dem Herrschenden gleich und die Glieder mit den Untertanen.

Sie sagt soviel wie: diene deinem Herrn, es ist seine Aufgabe auf diese Weise für euch zu sorgen. Nur er kann das. Ihr habt andere Aufgaben.

Auf einen demokratischen Staat lässt sich das nicht 1 zu 1 umdeuten, denn die Herrschenden sind es ja nicht durch Gottes Gnaden, sondern durch Wahl.

Dennoch werden in der Politik manipulieren Reden geschwungen, ein echtes Wahlprogramm wird kaum verglichen. Oft auch, da sie sich nicht so sehr voneinander Unterscheiden. Alle sind für Wohlstand, Umweltschutz, gegen Gewalt usw.

Dennoch sind Veränderungen durch das Volk so schwierig und selten, dass eine Kanzlerin oder ein Präsident dieses Amt viele Jahre haben kann und danach ein reicher Mensch ist.

Zur Zeit ändert sich der Sozialstaat auch zum Negativen. Immer weniger Reiche haben immer mehr Besitz und sie schwächeren der Gesellschaft werden gegeneinander ausgespielt, etwa Arbeiter gegen Hartz4 Bezieher. Dass die Obrigkeit ihre Diäten teilweise selbst bestimmt, wird selten hinterfragt. Selbst dann, wenn sie nicht mal an den Sitzungen teilnehmen.

Als politisch fragwürdig sollte man es deshalb sehen, weil damals die Plebejer ja um ihren Lohn geprellt wurden und die Herrschenden gar nicht an der Versorgung ihrer Untertanen interessiert waren, sondern an Macht und Geld. Ein Magen jedoch hat kein Bewusstsein und gibt Nährstoff weiter. Da hinkt der Vergleich einfach. Ernst Bloch bezeichnete die Parabel als älteste Soziallüge. Es soll Menschen Dienstbar machen und von berechtigter Kritik abhalten.