Der frohe Wandersmann, wo ist da das lyrische Ich?
Hier der Text:
Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt;
Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Wald und Strom und Feld.
Die Trägen, die zu Hause liegen, Erquicket nicht das Morgenrot,
Sie wissen nur von Kinderwiegen, Von Sorgen, Last und Not um Brot.
Die Bächlein von den Bergen springen, Die Lerchen schwirren hoch vor Lust, Was sollt ich nicht mit ihnen singen Aus voller Kehl und frischer Brust?
Den lieben Gott lass ich nur walten; Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd und Himmel will erhalten, Hat auch mein Sach aufs best bestellt!
LG von CHANTAL
2 Antworten
"... Was sollt ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl und frischer Brust?" - Hier ist es, das lyrische Ich; es ist der frohe Wandersmann, der in dieser Verszeile als 'Ich' hervortritt.
Das lyrische Ich ist immer derjenige, der in dem Gedicht spricht, selbst wenn er als Ich nicht ausdrücklich in Erscheinung tritt. Aus dem Sprechen der Person (des Ichs) geht dann sein Verhältnis zur Natur hervor.
,, was sollt ich nicht mit ihnen singen…" da wird doch das Personalpronomen ich verwendet. Ich denke da ist das lyrische ich
Okay. Aber von nur einem Satz kann man doch nicht schreiben welches Verhältnis das lyrische Ich zur Natur hat, oder?