Das Gras im nachbars Garten ist grüner?

6 Antworten

Meine Schwester lebt seit 3 Jahren in den USA und dort ist einiges anders als hier - das stimmt. Aber es ist nicht unbedingt besser.

Für jemanden, der wirklich VIEL Einkommen hat (sagen wir mal mehr als 100 000 US-$ Jahresnettoeinkommen pro im Haushalt lebender Person), ist das Leben in den USA vielleicht einfacher, aber wenn man weniger verdient ist das Leben dort verdammt hart und kompliziert und es gibt dort kaum Möglichkeiten sich aus dem Armutsstrudel nach oben zu arbeiten (außer man ist bereit dazu zunächst mal auf wirklich sehr vieles zu verzichten).

Das es in den USA in erster Linie anders ist. Für Ben gesunden single mit guten Job mag es ggf. Sogar besser sein. Für alle anderen aber sehr wahrscheinlich schlechter.

Die Auswahl macht so gesehen kaum ein Unterschied. Und ist streckenweise einfach anders eingeschränkt. Als Beispiel wirst du es schwer haben überhaupt nen schaltwagen zu finden. Wenn du einen haben wollen würdest. Kleinwagen sieht auch schwierig aus.

Anderes Beispiel: bei uns hat jeder das Recht nein Wald zu betreten. Wald ist Gemeingut. Auch wenn der Wald selbst in Privatbesitz ist. In den USA ist das nicht so. Wenn da der Wald in Privatbesitz ist sollte man hoffen nicht erwischt zu werden ansonsten kommt eventuell der Besitzer mit der Shotgun.

In den USA scheint rassedenken weitaus ausgeprägter zu sein als hier. Es ist zwar nicht unbedingt im negativen Sinne. Aber dennoch haben die dort ne ganz andere Mentalität in diesem Bezug.

Arbeitsschutzgesetze suchst du vergeblich. 30 Tage Urlaub wie es bei uns Streckenweisen üblich ist. Sind in den USA durchaus ne Besonderheit. Und von Krankentagen wollen wir ersteinmal gar nicht mehr anfangen.

Bei ärzten ist deine Wahl im Grunde auch eingeschränkt. Weil viele der Versicherungen haben ein Netzwerk an "kassenärzten" wenn du zu jemanden außerhalb des Netzwerkes gehst knöpfen die dir wesentlich mehr Geld dafür ab (sie übernehmen weniger und die jährlichen Zuzahlungen sind. Ggf. Höher)

Das ist auch etwas wo wir hier mehr Auswahl haben.

Internet und Strom haben wir hier auch mehr Auswahl. In den USA biste stark von deiner Region abhängig. Wenn Firma X die Leitungen gehören und es keine andere Firma gibt. Dann haste nur die Wahl zwischen kein Internet oder Internet von Firma X. In D müssen die Firmen denen die Leitungen gehören erlauben das andere Anbieter sie nutzen dürfen.

Die USA sind ne Auto Nation. Deutschland stinkt dagegen ab. Als Fußgänger oder mit dem Rad irgendwo hinzufahren ist Streckenweisen unmöglich weil du im Grunde auf der Straßen fahren müsstest und die Amis dann wie besengte Schweine fahren. Sie nehmen wenig rücksicht auf Radfahrer und vor allem sind sie ihnen sowieso suspekt.

Ja zum Beispiel die Auswahl ob du deinen Arztbesuch über Fundraising oder mit einem Kredit finanzierst ... ¯\_(ツ)_/¯

Oder mit welchem Auto du irgendwo hin fährst weil dein Haus in einer reinen Wohnsiedlung steht in der es nichts gibt außer Nachbarn...

Ich denken dass das Leben in den USA besser ist als in Deutschland!

Ansichtssache, klar haben auch die US of A ihre schönen Seiten aber die sind auch nicht perfekt.

Aber falls dich der Gedanke hat nicht los lässt, dann rede dich mal mit deinem Arbeitgeber über ein Sabbat Jahr, kümmere dich um ein Arbeitsvisum und dann Job dich mal für ein paar Monate durch Nordamerika.

Der Spruch rührt ja daher, dass man bei "anderen" ja erst mal nur die tollen Dinge sieht, eher weniger die negativen Seiten. Und so ist es in den USA auch. Es ist eben eine andere Gesellschaft. Meine persönliche Erfahrung ist: als Urlaubsland sind die USA toll. Von dem, was ich sonst gehört habe, würde ich da aber niemals leben wollen.

Nicht ohne Grund gibt es den „American Dream“, an den viele glauben. Ich definitiv nicht