Darf mich meine örtliche Feuerwehr ablehnen, obwohl ich zu vor dort in der Jugendfeuerwehr war?

7 Antworten

Selbstverständlich darf (und muss es ggfs. auch) "die Feuerwehr" Deine Übernahme in den Einsatzdienst ablehnen.

Die Mitwirkung im Einsatzdienst ist an rechtliche Vorgaben gebunden. So fordern die Landesgesetze u.a. eine "physische und psychische Eignung" für den Feuerwehrdienst. Die Beurteilung obligt der Wehrführung, die sich ggfs. bei Unklarheit ärztlichen Rat hinzuziehen kann.

In einigen Bundesländern (z.B. Schleswig-Holstein) gesteht man den Freiwilligen Feuerwehren, obwohl sie kein Verein sind, in den Feuerwehrgesetzen sogar das Recht zu, dass die Mitglieder selbst über die endgültige Aufnahme neuer Kameraden/innen entscheiden dürfen. Das begründet sich damit, dass der ehrenamtliche Dienst in hohem Maße von einer funtionierenden Kameradschaft abhängig ist. Kameraden/innen, die hier nur schwer integrierbar sind, können unter Umständen die Einsatzfähigkeit der Wehr insgesamt gefährden.

Im Grunde genommen haben fast alle Feuerwehren weniger Einsatzkräfte, als sie gebrauchen können. Gerade ehemalige JF-Mitglieder werden in der Regel mit Kusshand aufgenommen. Wenn das nicht der Fall ist, dann muss es da schon eindeutige Gründe oder Vorfälle in der Vergangenheit gegeben haben, die gegen den Einsatzdienst sprechen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

12346723467 
Beitragsersteller
 22.04.2025, 00:36

Wenn ich nicht Einsatz oder Dienstfähig wäre, würde ich heute nicht in der SEG bzw EGB vom DRK mitfahren. Ich war fast 7 Jahre in der JF habe bei fast jeden Dienst und ähnliches mitgewirkt und wo ich 18 geworden bin, wurde ich abgelehnt erstmal mit der Begründung da du eine Ausbildung ab September in einem anderen Ort anfängst und für die Zeit dorthin ziehst, lehnen wir dich erstmal ab, ich sollte mich dann nach 3 Jahren nochmal melden, hab dann von der Ausbildungsstelle eine Absage bekommen und hab mich dann nochmal gemeldet und aufeinander kam die Aussage was ich oben geschrieben habe. Was für mich unverständlich ist.

26Sammy112  22.04.2025, 10:12
@12346723467

Das ist aus der Ferne natürlich schwer zu beurteilen...

... wurde ich abgelehnt erstmal mit der Begründung da du eine Ausbildung ab September in einem anderen Ort anfängst und für die Zeit dorthin ziehst, lehnen wir dich erstmal ab, ich sollte mich dann nach 3 Jahren nochmal melden

Das kann ich sogar noch ganz gut nachvollziehen. Denn jeder aktive Feuerwehrangehörige kostet Geld... Versicherung, Umlage KFV, Schutzkleidung, Lehrgänge usw. - wenn dann absehbar ist, dass der- oder diejenige nach wenigen Monaten bereits wieder für eine längere Zeit nicht einsatzbereit sein wird, dann möchte man sich halt keine "Karteileiche" ins Boot holen.

Wobei ich persönlich das ganz anders handhaben würde. Denn die Erfahrung zeigt, dass die wenigsten den Weg zurück in die Feuerwehr finden, wenn sie erst einmal zwei, drei oder vier Jahre lang raus gewesen sind.
Aus diesem Grunde würde es bei uns so ablaufen, dass wir die JF'ler erst einmal in den aktiven Dienst übernehmen und dann ggfs. für ein Studium oder eine Ausbildung vom Dienst freistellen. Dadurch sind sie nicht ganz "raus". Erst nach Ende des Studiums oder der Ausbildung müssen sie sich dann entscheiden, ob sie austreten oder wieder aktiven Dienst verrichten (und dann natürlich auch in der Nähe wohnen).

hab dann von der Ausbildungsstelle eine Absage bekommen und hab mich dann nochmal gemeldet und aufeinander kam die Aussage was ich oben geschrieben habe. Was für mich unverständlich ist.

Das kann ich so nicht nachvollziehen. Aber ich kenne Dich nun auch nicht persönlich und kann aus der Ferne nicht beurteilen, welche Gründe evtl. gegen einen aktiven Dienst sprechen oder ob das irgendwelche anderen, vielleicht auch persönlichen Gründe hat.

Ich kann Dir da nur empfehlen, das offene Gespräch zu suchen. Zeige Dein ernst gemeintes Interesse - und dann sollen die Dir einmal ganz genau sagen, was aus ihrer Sicht gegen eine Übernahme spricht.
Ich würde Dir hierbei raten, auch nicht alleine an dem Gespräch teilzunehmen, sondern Dir einen Kameraden oder eine Kameraden, zu der Du Vertrauen hast, dazu zu holen, um vielleicht auch in emotionaleren Momenten mit etwas Abstand einen klaren Kopf zu bewahren und zu vermitteln. Wenn es den oder die nicht gibt, evtl. auch einen Verwandten... Vater, Mutter, Bruder oder einen guten Freund.

Durch die o.g. Sätze muss ich dir leider sagen: Ja.

Wenn die Wehrführung/Löschbezirksführung/etc. dich nicht als diensttauglich bzw. fit für den Freiw. Feuerwehrdienst empfindet MUSS die Feuerwehr dich "ablehnen", ich bezweifle das man da etwas rütteln kann. Versuch es aber gerne doch in ein paar Jahren wieder :D

Ja das können sie. Das entscheiden sie selbst. Und wenn sie sowas tun, hast du auf jeden Fall entweder Scheiße gebaut und es ist was dran an deren Geschichte.

kein verein ist verpflichtet, €ine bestimmte person aufzunehmen


26Sammy112  19.03.2025, 09:23

Die Feuerwehr ist kein Verein, sondern eine nicht selbstständige Einrichtung der Stadt oder Gemeinde.

JuniorBJ92  19.03.2025, 07:04

Die Feuerwehr ist kein Verein. Es gibt vielerorts einen Verein rund um die Feuerwehr, aber das hat nichts mit dem Einsatzdienst zu tun