Chemieexperiment mit Benzin & Wasser?

2 Antworten

"Benzin" und "Spiritus" ist nicht das gleiche.

Wenn man in ein Gefäß Benzin und Wasser gibt, dann bilden sich zwei verschiedene Flüssigkeitsphasen, die klar voneinander abgetrennt sind und sich auch durch Rühren nicht vermischen lassen.

"Spiritus" dagegen ist Ethanol (C2H5OH), der Trinkalkohol (bzw. durch Vergällung ungenießbar gemachter Ethanol). Das ist ein Lösungsmittel, das unbegrenzt mit Wasser mischbar ist. Ethanol hat aber, wie Benzin, eine geringer Dichte als Wasser.  Ethanol ist deutlich unpolarer als Wasser, aber noch viel polarer als Benzin.

Wenn Blätter in einem Lösungsmittel absinken, dann bedeutet es, dass ihre Dichte größer ist als die Dichte des Lösungsmittels. Wenn sie nicht absinken, sondern schweben, dann ist ihre Dichte gleich, und wenn sie obenauf schwimmen, dann ist ihre Dichte geringer als die von Wasser.

Ethanol hat wegen seines etwas unpolareren Charakters eine bessere Fähigkeit, viele Inhaltsstoffe aus Pflanzen herauszulösen, als es mit Wasser der Fall ist. So wird der grüne Pflanzenfarbstoff Chlorophyll durch Ethanol besser extrahiert als durch Wasser.

Was hat das nun mit Benzin zu tun?

Spiritus, also Ethanol ist ein gutes Extraktionsmittel für Pflanzen, da es zum einen das enthaltene Wasser löst, aber auch eine ganze Reihe fettlöslicher Bestandteile. Dazu gehört auch Chlorophyll.

Wasser hingegen löst nur wasserlösliche Bestandteile, welche aber in einer Pflanze oft von fettlöslichen umgeben sind, so dass das Wasser nicht gut rankommt. Das Resultat ist das ein mehr oder weniger "heterogenes Gemisch".