Chemie Verhältnisformel aufstellen?

1 Antwort

Zusätzlich brauchen wir noch die molaren Massen (bzw. "Atomgewichte") der beiden Elemente.

Damit können wir dann die Stoffmengen von 0,5 g Magnesium und 5,3 g Iod berechnen (z. B. über Dreisatz).

Das Verhältnis der Stoffmengen sollte sehr nahe an einem (maximal gekürzten) Bruch mit kleinem Nenner (max. 4) liegen. Zähler und Nenner dieses Bruches liefern die Zahlen für die Verhältnisformel.

Hier muss man noch überlegen, welche Zahl zu welchem Element gehört.

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Bei mehr als 2 Elementen ist es etwas schwieriger - hier bekommt man mehrere Brüche und muss dann kleinste gemeinsame Vielfache suchen und die Brüche entsprechend erweitern.

Woher ich das weiß:Hobby – seit meiner Schulzeit; leider haupts. theoretisch
Haare12 
Fragesteller
 06.06.2022, 20:54

Was ist die Lösung ,ich verstehe es noch immer nicht :(

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PWolff  07.06.2022, 11:35
@Haare12

Dann rechne ich dieses Beispiel mal vor:

Für Aufgaben, bei denen physikalische und/oder chemische Eigenschaften von Elementen benötigt werden, schaue ich meistens in den "Eigenschaften"-Kasten des Wikipedia-Artikels zum jeweiligen Element. Hier

https://de.wikipedia.org/wiki/Magnesium

https://de.wikipedia.org/wiki/Iod

Statt der Molmasse finde ich dort "nur" die Atommasse - der Zahlenwert für "Atommasse in u" ist derselbe wie der Zahlenwert für "Molmasse in g" (so ist die Einheit "u" definiert worden).

0,5 g Mg

Atommasse von Mg: 24,305 u (lt. Tabelle)

Damit Molmasse von Mg: 24,305 g/mol ("Gramm pro Mol")

Stoffmenge von 0,5 g Mg = 0,5 g / (24,305 g/mol) = 0,0206 mol

(Beachte, dass ich als Physiker hier gewohnheitsmäßig mit den korrekten Einheiten gerechnet habe - das hat auch den Vorteil, dass man oft schon an unpassenden Einheiten sieht, wenn man sich verrechnet hat. Aber das ist eine Sache, die weder Mathematiklehrer noch Chemielehrer zu begreifen scheinen.)

5,3 g I

Atommasse von I: 126,90447 u

(Die Ziffer / die Ziffern in Klammern hinter dem Zahlenwert bedeuten die Abweichung in den letzten Ziffern. Beispiel:

1,23455(78)

bedeutet irgendetwas im Bereich

1,23456 - 0,00078 bis 1,2345 + 0,00078

)

Also Molmasse von I: 126,90447 g/mol

Stoffmenge von 5,3 g I = 5,3 g / (126,90447 g/mol) = 0,0418 mol

------

Verhältnis der Stoffmengen:

n_[Mg]    0,0206 mol
------ = ------------ = 0,493
n_[I]     0,0418 mol

Das liegt offensichtlich sehr nahe an 0,5.

Also haben wir

n_[Mg]    
------ = 0,5
n_[I]     

d. h. wir haben halb so viel Magnesium (als Stoffmenge) wie Iod.

Damit natürlich auch halb so viele Magnesium-Atome wie Iod-Atome.

(Die "Stoffmenge" 1 mol bedeutet ja nichts Weiter als eine bestimmte Anzahl von Atomen. Man verwendet die Anzahlen von Atomen/Ionen weniger gern, weil man dann unhandlich riesige Zahlen hat.)

D. h. auf 1 Magnesium-Atom kommen 2 Iod-Atome.

Bzw. nach der Reaktion kommen auf 1 Magnesium-Ion 2 Iod-Ionen.

Damit lautet die Verhältnisformel

Mg   I
  1   2

Eine 1 als "stöchiometrischer Faktor" lässt man weg (es sei denn, man will damit etwas besonders hervorheben).

Damit lautet die Verhältnisformel

MgI₂

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Haare12 
Fragesteller
 07.06.2022, 15:55
@PWolff

Vielen lieben Dank ich wünsche ihnen noch einen wundervollen Tag

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